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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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aber es war schwanger. "Sieh mal, meine Süße, es ist ja nicht so, dass ich etwas dagegen habe, wenn du hier bleibst. Aber wirst du nicht sauer reagieren, wenn ich mich mitten in der Nacht aus Versehen auf dich rollen sollte? Deshalb halte ich es wirklich für keine gute Idee.
    Und gibt es nicht jemanden, der sich Sorgen um dich machen wird, wenn er dich nicht findet?"
    Wie aufs Stichwort erklangen leise Schritte auf der Treppe, dann folgte Stille, dann eine weitere unerwartete Nase an Lexies offener Tür.
    "Lexie, darf ich reinkommen? Ich suche nach ... Da bist du ja! Martha, ich hab überall nach dir gesucht."
    "Sie gehört also dir?"
    "Oh ja." Sammy hüpfte aufs Bett und umarmte seine Hündin. Sein Trainingsanzug war ihm so groß, dass Lexie sich denken konnte, welchem vergötterten männlichen Vorbild er wirklich gehörte, denn Sammy gehörte er ganz bestimmt nicht. "Cash hat sie mir gegeben, weil sie bald Hundebabys kriegt und keiner sie lieb hat. Jetzt hab ich sie lieb. Und Cash hat zu Keegan gesagt, dass ich so sehen kann, wie eine Mom zu ihren Kleinen hält. Das soll gut für mich sein. Nicht alle Moms lassen ihre Kinder im Stich, weißt du?"
    "Ich weiß, Schätzchen." Lexie wartete einen Moment, damit ihre Stimme nicht so rau klang.
    "Sag mal, Sam?" begann sie dann.
    "Ja?" Er drehte ihr sein mit Sommersprossen übersätes Gesicht zu, ohne darauf zu achten, dass Martha eine Gesichtshälfte großzügig ableckte. Lexie musste lächeln.
    Aber sosehr sie seine Gesellschaft auch genoss, sie konnte nicht die Zeit übersehen.
    "Bist du immer so spät noch auf? Es ist fast Mitternacht. Und morgen ist Schule."
    „Ach , ich war schon um halb neun im Bett. Das ist zwar viel zu früh für mein Alter, aber wie Cash immer sagt, was soll man machen? Ich muss ganz früh aufstehen, weil die Fahrt zu meiner Schule sehr weit ist."
    Lexie entging nicht, dass er ihrer Frage geschickt ausgewichen war. Sanft sagte sie: "Macht dir irgendetwas Sorgen, dass du nicht schlafen kannst?"
    Er sah kurz zu ihr auf, dann wieder zu seiner Hündin.
    "Das ist es nicht. Ich schlaf nur nicht gern ein, weißt du?"
    Wenn das keine Einladung zu einem Gespräch war.
    "Wieso denn? Bedrückt dich etwas?"
    "Ja, irgendwie schon, ein bisschen." Wieder senkte er verlegen den Blick. "Ich schlaf nicht gern ein, weil mir dann manchmal was passiert. Und ich kann nichts dagegen tun. Also versuche ich eben, wach zu bleiben, solange ich kann."
    So wie er mit seiner kleinen Hand das Fell seiner Hündin umklammerte, konnte Lexie sich vorstellen, wie unglücklich Sammy sich fühlte. "Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich, eine Weile ins Bett gemacht", sagte sie leichthin. "Sag es aber zu niemandem, okay? Es war mir so peinlich. Aber es passierte nur im ersten Jahr, nachdem ich meine Mom und meinen Dad verloren hatte.
    Ich dachte, meine Adoptiveltern würden mich nicht mehr wollen, wenn ich so etwas tue, und mich zurückgeben.
    Aber es schien sie nicht besonders zu stören. Und dann ging das Problem von selbst weg und kam nie wieder."
    "Erzählst du das nur so, oder ist dir das wirklich passiert?" fragte Sammy misstrauisch.
    "Es ist mir wirklich passiert."
    Sammy streichelte Martha den Bauch. "Cash hat mich zu einem Arzt gebracht. Nicht so einem, der einem Spritzen gibt, sondern einem, mit dem man stundenlang redet.
    Und der sagt, ich sei traurig, weil meine Mom mich nicht lieb hat. Aber das stimmt gar nicht."
    "Nein?"
    "Nein, es ist mir wurscht, ob sie mich lieb hat, total wurscht. Und Cash sagte, vergiss es, das passiert eben manchmal, macht doch nichts. Dann waschen wir eben ein paar mehr Laken, ist doch egal." Er machte eine kleine Pause. "Aber ich hasse es trotzdem. Ich wünschte, ich wäre sicher, es kommt nicht wieder vor. Und tut's ja auch nicht oft. Jetzt fast gar nicht. Aber manchmal eben doch.
    Und deswegen will ich nicht schlafen." Er runzelte die Stirn. "Du wirst Cash doch nicht sagen, dass ich noch so spät wach bin, oder?"
    "He, seh ich etwa wie eine Klatschtante aus?"
    Sammy betrachtete sie nachdenklich. "Du siehst nicht wie eine Klatschtante aus, aber du siehst wie ein Mädchen aus."
    "Ist das eine Beleidigung oder ein Kompliment?"
    Diese Frage schien er lieber nicht beantworten zu wollen. "Du hast dich einen ganzen Tag gehalten. Ich hätt'
    nicht gedacht, dass du das schaffst."
    Ich auch nicht, dachte Lexie. Aber nachdem sie Sammy und seinen Golden Retriever aus dem Zimmer gescheucht hatte und wieder im Bett lag, konnte sie trotzdem nicht

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