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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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bestand aus vier Zimmern, in denen er und Sammy es sich gemütlich machen konnten und wo es ihnen an nichts fehlte. Das Leben, das sie führten, war in Ordnung. Aber an diesem Morgen quälte ihn der unerklärliche Gedanke, dass doch etwas in seinem Leben fehlen könnte - nämlich Lexie.
    Wenn wenigstens nicht ständig jemand von ihr anfangen würde.
    Wie immer begann die Woche damit, dass Keegan ihm
    eine Einkaufsliste für seine wöchentliche Fahrt in die Stadt gab. Aber heute fügte Keegan Zitronenkuchen hinzu und rosa Servietten und frische Ananas und einen Haufen anderer Sachen, und das nur, weil es Lexie gefallen könnte.
    Etwas später klopfte Bubba an die Tür, der diesmal nur wissen wollte, warum ihr einziger weiblicher Gast noch nicht seine Dienste in Anspruch genommen habe.
    Danach folgte eine anstrengende halbe Stunde mit George.
    Zehn Minuten mit George hätten selbst einen Heiligen die Geduld verlieren lassen, eine halbe Stunde mit ihm ging nie ohne gegenseitiges Anschreien vorüber, aber heute war es schlimmer als sonst. Der Halbtags-Haushälter war erst fünfundfünfzig, trug aber eine Augenbinde, und sein linker Arm war gelähmt. Das eine war das Ergebnis eines Streits in einer Bar, das andere die Folge eines Schlaganfalls. Sobald man sich ihm gegen über jedoch nur einen Hauch von Mitgefühl anmerken ließ, riss George einem den Kopf ab. Eigentlich riss George allen den Kopf ab, wenn er in Form war - allen bis auf Sammy. Er betete den Boden an, auf dem Sammy ging, und das war auch der einzige Grund, warum Cash Georges schlechte Laune duldete.
    "Ich sage ja nur, dass es ein Jahr her ist, seit die Fenster geputzt wurden. Ich glaube nicht, dass wir durch den Schmutz einen Bären herankommen sähen."
    "Na schön", fuhr George ihn an, "sie müssen also geputzt werden. Wer behauptet denn was anderes? Aber das kann ich allein machen. Es gibt keinen Grund für dich, einen Haufen blöder Putzteufel zu engagieren."
    Cash ermahnte sich innerlich, ruhig zu bleiben. "Es sind zu viele Fenster für dich allein. Und der Himmel weiß, ich habe keine Zeit. Keiner hier hat die Zeit dafür.
    Wenn du keine Reinigungsmannschaft bestellen willst, werde ich es tun."
    "Den Teufel wirst du", zischte George. "Du willst die verdammten Fenster geputzt kriegen?
    Schön! Aber ich mach' es allein. Wer ist hier schließlich der Boss?"
    "George? Ich bin der Boss. Weißt du noch?"
    "Ist mir doch wurscht. Ich werde die bescheuerten Fenster machen, wann ich will. Und da wir schon mal von diesem Mädchen sprechen ..."
    „Von welchem Mädchen?" Es war Cash nicht bewusst gewesen, dass sie von Lexie sprachen.
    George verdrehte die Augen. "Da es hier nur ein Mädchen gibt, weißt du ganz genau, von wem ich rede. Ich dachte, ich sag dir einfach mal, dass sie okay ist."
    Cash war eine ganze Weile sprachlos. Ein Okay von George war etwa so schwer zu bekommen wie der Pulitzerpreis. Das war offenbar alles, was George ihm an diesem Morgen mitzuteilen gedachte, denn er stellte den Staubsauger auf volle Lautstärke. George war erst nach dem Schlaganfall zum Haushälter geworden, und obwohl das Staubwischen nicht zu seinen Stärken gehörte, war er ein absoluter Zauberer mit seinem Staubsauger.
    Cash floh. Er musste das heutige Programm beginnen, und die frische Luft würde seine Laune hoffentlich bessern.
    Aber dann sah er Lexie, und wieder kam es ihm vor, als ob ihn der Blitz träfe. Da seit dem Frühstück ganze zwei Stunden vergangen waren, hatte sie sich natürlich umgezogen. Jetzt trug sie eine blassblaue Jeans. Das dazugehörige marineblaue Top war mit blassblauen Paspeln eingefasst, sie trug blassblaue Ohrringe, und ihr Armband hatte blaue Anhänger. Sie hatte einen aufregend roten Lippenstift aufgelegt, und sie lachte gerade über etwas, das einer der Männer gesagt hatte. Es war ihr unverwechselbares, herzliches Lachen, das selbst dem verbitterten Scrooge ein Lächeln abgerungen hätte.
    Nichts an ihr entging Cash, weder ihre kleinen festen Brüste noch die zarte Rundung ihrer Hüften; wie sie ihre Hände auf typisch weibliche Art bewegte - ihr Duft.
    Cash ging mit ziemlich finsterer Laune auf die Gruppe zu. Er sollte sich zwingen, nicht ständig an Lexie zu denken. Aber in diesem Moment hätte er die Männer am liebsten ignoriert und Lexie voller Leidenschaft in die Arme genommen. Und das wegen eines Dufts, den er von hier aus nicht einmal wahrnehmen konnte, sich dafür aber umso intensiver vorstellte.
    Irgendetwas an dieser Frau ging ihm

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