Wie ein Wolf in der Nacht
hier.
Genau hinter ihr schmiegte Sammy sich vertrauensvoll an ihren Rücken.
Langsam drehte Lexie den Kopf. Sammy rührte sich ein wenig, wachte aber nicht auf.
Martha ließ den Kopf über den Rand des Bettes hängen und wachte mit geduldigen Hundeaugen über sie. Ihre Welpen, in einem Knäuel über-und untereinander, dösten. Von draußen, ein Stück weiter weg, hörte Lexie gedämpftes Gelächter. Die ganze Welt war auf den Beinen - bis auf sie drei.
Sie holte tief Luft und begann, sich aus dem Schlafsack zu befreien. Prompt drückte Cash sie dichter an sich. Sie wartete ein paar Sekunden, bevor sie es noch einmal versuchte, aber Cash hielt sie noch fester.
"Guten Morgen, Liebling“, murmelte er.
Sie erstarrte. Diese umwerfend aufregende Baritonstimme machte es ihr nicht leicht.
Plötzlich öffnete er seine Augen, die blauer als der Ozean waren, und betrachtete sie mit liebevollem Blick.
Und da sollte sie keinen Panikanfall bekommen?
"Guten Morgen", flüsterte sie vorsichtig.
Er lächelte. "Was für eine Nacht, nicht wahr? Es bringt Spaß, mit dir zu gebären."
Martha wedelte kurz mit dem Schwanz, als ob sie glaube, er redete zu ihr. Lexie war nicht so sicher, was er meinte. "Äh ... danke."
"Für Sammy war es die schönste Erfahrung, die er seit Ewigkeiten gehabt hat."
Sie entspannte sich. Doch sie könnte sich noch sehr viel mehr entspannen, wenn Cash seinen Griff um ihre Taille ein wenig lockern würde. "Ich stehe jetzt auf", sagte sie entschlossen.
Aber sie rührte sich nicht. Cash protestierte nicht, hielt sie nicht zurück. Er lag einfach nur da, Wange an Wange auf demselben Kissen, und sah sie an, als ob er ihr zerzaustes Haar, ihre geröteten Wangen und ihren ungeschminkten Mund wunderschön fände. Noch niemand hatte sie auf diese Weise angesehen. Als sei sie kostbarer als die schönsten Diamanten. Als ob er sie für sich beanspruchen würde. Ihr wurde schwindlig vor Erregung.
Was, zum Kuckuck, ging hier nur vor?
"Cash! Ich muss aufstehen und mich anziehen."
"Okay. "
"Das ganze Haus ist wahrscheinlich schon auf den Beinen. Du kommst sonst nie zu spät.
Alle werden sich Sorgen machen und sich fragen, wo du bist."
"Wahrscheinlich." Er stimmte ihr zu, rührte sich aber immer noch nicht. Dafür sah er sie immer noch auf diese komische Art an.
"Was ist los mit dir, McKay?"
"Nichts, Süße."
Zuerst Liebling, jetzt Süße? "Fühlst du dich nicht gut?"
fragte sie ehrlich besorgt.
Er antwortete mit einem breiten Grinsen: "Ich habe mich noch nie so gut gefühlt - obwohl ich zugeben muss, dass ich hoffe, das nächste Mal unter weniger beengten Umständen neben dir aufzuwachen. "
Jetzt reichte es! Lexie spürte, dass sie knallrot wurde, und zu ihrem Entsetzen konnte Cash es bestimmt auch sehen. Hastig kletterte sie aus dem Schlafsack und lief ins Badezimmer. Sie hatte keine Ahnung, was los war mit dem verflixten Mann, und konnte nur hoffen, dass er im Lauf des Tages wieder zur Vernunft kam und sich wie ein normaler Mensch benahm.
9. KAPITEL
Gegen Abend hatte Lexie eine Riesenwut im Bauch.
Sie war sicher gewesen, dass Cashs verliebtes Getue vor den anderen Gästen aufhören würde. Stattdessen war sein Verhalten im Lauf des Tages nur noch schlimmer geworden. Zuerst hatte sie geglaubt, dass er sich eine Erkältung eingefangen hatte und jetzt an den Folgen litt oder aber dass er den Verstand verloren hatte. Also hatte sie aus reiner Menschenfreundlichkeit nichts gesagt. Schließlich trat man keinen, der schon am Boden lag. Keiner suchte sich freiwillig aus, irrsinnig zu werden.
Zwar hätte sie niemals vermutet, dass bei Cash eine Schraube locker war, aber sicher sein konnte man da ja nie.
Doch sosehr sie auch versucht hatte, sein unmögliches Betragen zu ignorieren, es hatte ihr nichts gebracht. Inzwischen war sie kurz davor, entweder einen Panikanfall zu bekommen oder Cash eine saftige Ohrfeige zu verpassen. Sie konnte, sich nur noch nicht für eins von beidem entscheiden.
"He, Lexie, hörst du überhaupt zu?"
"Natürlich höre ich zu." Sie lächelte Sammy über den Dinnertisch hinweg an, obwohl sie in Wirklichkeit kein einziges Wort mitbekommen hatte. Denn irgendwann während des Gesprächs war Cash auf dem Weg in die Küche an ihrem Stuhl vorbeigekommen und hatte dabei ihre Schultern gedrückt.
Dergleichen tat er schon den ganzen Tag. Theoretisch betrachtet lag kein Verbrechen vor, und er erlaubte sich auch keine regelrechten Intimitäten. Aber die Art, wie er alles tat, erinnerte an
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