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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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Geschenk mochte klein sein, aber sie wusste, was er dafür bezahlt hatte. „Ich kann das nicht annehmen …“
    Ein wenig aufgebracht stöhnte Bryn auf und umfasste ihre entblößten Schultern. Dann beugte er den Kopf und drückte ihr einen entschiedenen Kuss auf die Lippen, der sie zum Schweigen brachte.
    „Wirst du jetzt still sein?“, befahl er mit tiefer Stimme, nachdem er sich von ihrem Mund gelöst hatte.
    Sie blinzelte und trat hastig einen Schritt zurück. „Ich gehe jetzt zu Bett.“ Sie wusste, dass er jeden ihrer Schritte beobachtete, bis sie die Tür zu dem Zimmer hinter sich schloss, das sie sich mit seiner Mutter teilte.
    Pearl schlief schon tief und fest.
    Leise ging Rachel zur Frisierkommode, um den Halsschmuck abzulegen, doch der Verschluss ließ sich nicht öffnen. Nach fünf Minuten gab sie schließlich auf.
    Hilfesuchend sah sie zu Pearl, entschied sich jedoch, sie nicht zu wecken. Und weil sie mit der Halskette nicht ins Bett gehen konnte, musste sie widerstrebend die andere Alternative wählen. Leise verließ sie das Zimmer.
    Kaum hatte sie an Bryns Tür geklopft, öffnete er schon. Sein Hemd hing geöffnet über der Hose. Überrascht flackerten seine Augen auf. „Rachel.“ Er ging einen Schritt zurück, als ob er sie einladen wollte einzutreten.
    „Tut mir leid, dass ich dich störe“, sagte sie hastig, „aber ich bekomme den Verschluss nicht auf.“
    Ein seltsamer Ausdruck lag auf seinem Gesicht, ehe seine Miene zu einer starren Maske wurde. „Dreh dich um.“
    Sie merkte, wie er sich an dem Verschluss zu schaffen machte, während seine Finger über ihre Haut strichen. Dann war sie von dem Schmuck befreit und spürte stattdessen Bryns warme Lippen auf ihrem Hals.
    Sie schnappte nach Luft und drehte sich um. Er ließ den Reif in ihre geöffnete Hand gleiten. Als Rachel den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hatte er schon die Hände um ihre Hüften gelegt und ihre Lippen erobert. Er neckte und liebkoste sie so gekonnt mit seiner Zunge, dass jeglicher Protest im Keim erstickt wurde.
    Stattdessen fuhr ein heißer Schauer durch ihren Körper. Unwillkürlich legte sie ihre zitternden Hände auf seine Brust.
    „Was ist denn?“ Bryn löste sich ein kleines Stück von ihr. „Habe ich dir wehgetan?“
    „Nein.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie wusste, dass sie dem Ganzen ein Ende setzen müsste, aber die Worte wollten nicht über ihre Lippen.
    Fast grob nahm er wieder von ihrem Mund Besitz. Dann wanderten seine Lippen an ihrem Hals hinunter zu ihrer schwellenden Brust, während er sie noch fester an sich zog.
    Schiere Wonne nahm ihr die Luft, als er sie mit dunkel verhangenem Blick ansah, der sein Verlangen deutlich spiegelte. „Komm in mein Bett“, flüsterte er mit rauer Stimme. „Ich will dich, jetzt.“
    Sie wusste, dass er sie wollte, weil sie seine Erregung deutlich spürte. Und auch ihr eigenes Verlangen schrie danach, seinen Wunsch zu erfüllen, wo und wann immer er wollte. Denn auch sie wollte ihn, mit wilder, fast überschäumender Leidenschaft.
    Fast.
    Denn langsam, aber unausweichlich, ergriff die Vernunft wieder Besitz von ihr. Sie bewegte sich in seinen Armen, drückte die Hände gegen seine Brust, bis er verstand und seinen Griff lockerte, ohne sie loszulassen.
    Langsam schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid. Ich hätte nicht zulassen dürfen …“
    Bryn schloss die Augen und atmete tief ein. Dann ließ er plötzlich seine Arme sinken und trat zurück. „Wie du meinst. Gute Nacht, Rachel“, meinte er mit einer förmlichen Verbeugung und schloss langsam hinter ihr die Tür.
    Draußen auf dem Flur merkte sie, dass sie noch immer die Halskette fest umklammert hielt.
    Als Rachel morgens aus dem kleinen Badezimmer kam, das an das Gästezimmer grenzte, nahm Pearl gerade die Schatulle von der Frisierkommode, wo Rachel sie abgelegt hatte.
    „Die ist hübsch“, meinte Pearl. „Hast du sie gestern Abend bei der Versteigerung erstanden?“
    Rachel zögerte. „Bryn hat sie gekauft.“
    „Für dich? Nun, es ist schön, dass mein Sohn so einen guten Geschmack beweist.“
    „Aber ich kann es nicht annehmen“, erklärte Rachel.
    Verwundert sah Pearl sie an. „Aber es ist doch nur ein wertloses Schmuckstück. Du kannst es getrost annehmen. Selbst eine viktorianische Dame hätte es von einem Gentleman angenommen, ohne sich kompromittiert fühlen zu müssen. Es hat doch nichts Anzügliches . Und wenn Bryn dir ein Geschenk machen wollte, darfst du es nicht

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