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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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bestimmt, das Kinderkrankenhaus.
    „Pflicht erfüllt“, sagte er, als er sich wieder zu ihr gesellte. „Jetzt können wir uns amüsieren.“
    Schwungvoll führte er sie auf die Tanzfläche, wo ein paar Leute schon ausgelassen tanzten. Bryn jedoch nahm eine klassische Position ein, indem er eine ihrer Hände in seine nahm und die freie Hand auf ihre Taille legte. Mühelos passte sie sich seinen Schritten an.
    „Tanzt du gerne?“, fragte Bryn.
    „Ja.“ Sie hatte schon immer gerne getanzt. Als Kind hatte sie beim Jazzballett mitgemacht. Vor dem ersten Schulball hatte sie schon Walzer, Foxtrott und ein paar südamerikanische Tänze gelernt. „In Amerika habe ich eine Zeit lang Swing getanzt“, sagte sie.
    „Zusammen mit einem Partner?“ Geschickt führte er sie an einem anderen Paar vorbei.
    „Ein Freund“, war die knappe Antwort.
    Schweigend tanzten sie weiter, ihre Schritte in perfekter Harmonie. Bryn zog Rachel noch näher zu sich, und als sie sich erneut drehten, berührten sich ihre Schenkel. Rachel hatte das Gefühl, einen wunderschönen Traum zu erleben.
    Wie Pearl erwähnt hatte, spielte die Band gute Musik, und Bryn war ein großartiger Tanzpartner. Als die Musik dann in einem Trommelwirbel endete, schwang Bryn Rachel herum, fing sie auf und hielt sie einen Augenblick fest, ehe er sie von der Tanzfläche führte.
    Ihre Wangen waren nicht nur vom Tanz gerötet, auch die kurze Berührung von Bryns muskulösem, schlankem Körper hatte sie erhitzt. Und sie war froh, als er ihr anbot, etwas zu trinken zu holen.
    „Aber keinen Wein“, sagte sie schnell. „Saft, bitte.“ Sie musste einen klaren Kopf bewahren. Ihr schwanden ohnehin schon die Sinne, weil er den halben Abend seinen Arm um sie gelegt hatte, ihre Körper sich beim Tanz einen quälend langen Augenblick berührt hatten und sein Mund dem ihren so nah gewesen war. Sollte sie jetzt auch noch Alkohol trinken, konnte das unvorhergesehene Konsequenzen nach sich ziehen.
    Auch Bryn trank nicht viel, vermutlich weil er als offizieller Gastgeber nach dem Rechten sehen musste.
    Als er sich dann bei ihr entschuldigte, weil er ein paar „Pflichttänze“ absolvieren musste, tanzte auch sie mit anderen Männern, die an ihrem Tisch saßen, ohne dass der Tanz sie nur im Mindesten beeindruckt hätte, so wie bei Bryn.
    Während der Versteigerung saß Bryn neben ihr, den Arm lässig über ihre Rückenlehne gelegt. Vorher hatte sie sich kurz die Angebote angesehen und war sehnsüchtig bei einem filigran gefertigten Kästchen stehen geblieben. Es war mit Perlmutt verziert, eingefasst mit verblasstem rotem Samt. Rachel nahm an, dass es aus der viktorianischen Zeit stammte und man mindestens ein paar hundert Dollar dafür bieten würde.
    Sie bemerkte nicht einmal, dass Bryn für die Schatulle bot, bis der Auktionator seinen Hammer niedersausen ließ und rief: „Das Stück geht an Mr. Bryn Donovan. Danke, Sir.“
    Als sie ihn überrascht ansah, meinte er: „Dir hat es doch gefallen, oder nicht?“
    „Ja sicher, aber du hast es doch nicht für mich gekauft?“
    „Warum denn nicht?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ist ja für einen guten Zweck. Und ansonsten gab es nichts, was ich hätte haben wollen.“ Als sie protestieren wollte, legte er einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie damit vollends durcheinander.
    Später fuhren sie dann zu seinem Apartment zurück. Sie sprachen kaum ein Wort, denn Rachel war todmüde, obwohl es ein traumhafter Abend gewesen war.
    Bryn schien in Gedanken versunken, nahm jedoch schließlich ihre Hand und hob sie an seine Lippen. „Danke, Rachel. Du warst eine wundervolle Partnerin. Hoffentlich hast du dich nicht zu sehr gelangweilt.“
    Zunächst brachte sie kein Wort heraus, weil ihr Herz viel zu schnell schlug und seine Berührung ihr den Atem nahm. Als sie endlich sprechen konnte, schien ihre Stimme seltsam hölzern. „Natürlich nicht. Es war doch ein sehr netter Abend.“
    „Oje.“ Er klang amüsiert, ließ jedoch ihre Hand nicht los, bis sie in seinem Apartment angekommen waren.
    Nachdem er Licht gemacht hatte, zog er das Schächtelchen aus seiner Tasche. Dann nahm er ihre Hand und legte es hinein. „Ein kleines Dankeschön für deine Begleitung heute Abend.“
    „Das ist doch nicht nötig, Bryn …“
    „Und für all das, was du für meine Mutter getan hast.“ Er legte ihre Finger um die Schatulle.
    „Ich werde sehr gut bezahlt.“
    „Dann sieh es als Bonus an, wenn du willst.“
    Sie schüttelte den Kopf. Das

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