Wie einst in jenem Sommer
war wichtig, ihm zu vertrauen und die Vergangenheit zu vergessen.
Ein Steward kam an den Tisch und fragte höflich, ob er nun das Dessert servieren dürfe.
Carrie, die Andreas noch immer in die Augen schaute, schüttelte verneinend den Kopf. „Vielen Dank, aber ich fürchte, ich bringe keinen Bissen mehr hinunter.“
Andreas nickte dem Steward zu und bat ihn, dem Küchenchef ein großes Kompliment auszurichten.
Dann sah er Carrie wieder tief in die Augen.
Schließlich brach sie das lange Schweigen. „Was hast du eigentlich vorhin zu mir gesagt?“, fragte sie unvermittelt.
Ratlos blickte er sie an.
„Als du mir in der Kirche den Ring angesteckt hast. Du hast griechisch gesprochen.“
„Ach ja.“
„Und?“
„Ich habe gesagt, dass wir jetzt eine Familie sind – du, Lilly und ich.“
„Ja. Sah sie nicht entzückend aus mit dem Blumenkranz im Haar?“ Carrie fing Andreas’ Blick auf. „Darf ich auch darüber nicht sprechen?“
Andreas lachte. „Natürlich, über Lilly können wir uns gern unterhalten. Sie war heute wirklich besonders süß. Aber ich muss gestehen, dass ich eigentlich nur Augen für dich hatte, Carrie. Als du aus der Limousine gestiegen bist, hätte deine Schönheit mir fast den Atem geraubt.“
Sie lächelte scheu. „Vielen Dank für das Kompliment.“
Er lachte.
„Was ist denn so komisch?“
„Du bist komisch. Weil du so sittsam und höflich klingst.“
„Dir kann man auch gar nichts recht machen! Erst behauptest du, ich würde dir ausweichen, jetzt bin ich sittsam.“ Wütend funkelte sie ihn an. „Was willst du eigentlich von mir, Andreas?“
„Genau das. Ich will das Feuer in deinem Blick und in deiner Seele, das du zu verbergen versuchst.“
„Aber ich verberge doch gar nichts.“
„Gut, denn von jetzt an gibt es keine Zurückhaltung mehr.“
Natürlich wusste sie genau, worauf er anspielte. Sie las es auch in seinen Augen, die vor Verlangen noch dunkler geworden waren.
Jetzt betrachtete er ihre sehnsüchtigen Lippen, stand auf und zog Carrie vom Stuhl, bevor er sie an sich presste.
„So, wo waren wir gerade?“, fragte er rau, neigte den Kopf und küsste Carrie mit überwältigender Leidenschaft.
Sie reagierte sofort auf den erregenden Kuss und drängte sich an Andreas. Mit ihrem ganzen Körper sehnte sie sich danach, eins mit ihm zu werden.
„Was hältst du davon, wenn wir unser Gespräch im Schlafzimmer fortsetzen?“ Andreas sah ihr tief in die Augen. „Du könntest mir erzählen, wie sehr du mich begehrst.“
Carrie nickte nur zustimmend, denn es hatte keinen Sinn abzustreiten, dass sie ihn begehrte. Es musste ihr deutlich anzumerken sein.
Andreas lächelte triumphierend und zog sie mit sich aus dem Salon zum unteren Deck, wo sich die Kabinen befanden.
In der geräumigen, elegant eingerichteten Kabine war es kühl und ruhig. Auf der Frisierkommode stand eine Vase mit Orchideen, auf dem Nachttisch neben dem Doppelbett ein Champagnerkühler. Die Seidendecken waren einladend zurückgeschlagen.
„Hier hat sich jemand große Mühe gegeben“, sagte Carrie und griff nach einer roten Rose, die sie auf dem Kopfkissen entdeckt hatte.
„Wir haben so lange aufeinander gewartet, da fand ich es angebracht, alles perfekt zu machen – bis ins letzte Detail.“
Bis ins letzte Detail? Nervös sah Carrie ihn an. Hoffentlich enttäusche ich ihn nicht, dachte sie besorgt.
„Soll ich dir beim Ausziehen helfen?“
„Nein, es geht schon“, sagte sie leise.
Andreas lächelte spöttisch. „Aber ein Glas Champagner darf ich dir doch anbieten?“
„Ja, das wäre schön.“ Carrie legte die Rose auf die Frisierkommode und löste den Perlenschmuck aus dem Haar. Eigentlich wollte sie jetzt gar nichts trinken. Im Salon stand auch noch ein volles Glas.
Andreas legte Weste und Krawatte ab, warf sie auf einen Stuhl und setzte sich aufs Bett, um die Champagnerflasche zu entkorken.
Wie entspannt und unglaublich attraktiv er ist, dachte Carrie. Als er aufsah und ihren bewundernden Blick auffing, wandte sie sich schnell ab.
Wissend lächelnd entfernte er den Korken und schenkte zwei Gläser ein. Carries stellte er auf den Nachttisch. Dann lehnte er sich lässig zurück und ließ den Blick über sie gleiten.
Carrie versuchte ihn zu ignorieren. Ihre Kehle war vor Aufregung ganz ausgetrocknet. Vielleicht wäre ein Schluck Champagner jetzt doch ganz schön.
Das Haar fiel ihr seidig über die Schultern. Andreas konnte sich gar nicht losreißen von dem Anblick seiner
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