Wie einst in jenem Sommer
gelassen.“
„Die befinden sich bereits an Bord. Wir legen in einer Stunde ab und segeln nach Santorin.“
Das Hochzeitsessen würde sie niemals vergessen. Sie ankerten inmitten der Ägäis und ließen sich die Köstlichkeiten im Salon schmecken. Die Tischdekoration war sehr romantisch, mit Silberbestecken und – leuchtern und einem hübschen Blumenarrangement. Zu leiser, romantischer Musik wurde eisgekühlter Champagner serviert.
Die griechischen und italienischen Speisen waren köstlich. Der Koch schien ein wahrer Künstler zu sein.
„Es ist wirklich unglaublich, was du alles arrangiert hast, Andreas“, sagte Carrie staunend. Trotz der entspannten Atmosphäre fühlte sie sich angespannt. Die ganze Zeit dachte sie darüber nach, was passieren würde, wenn sie und Andreas allein wären. „Hast du die Crew extra für heute angeheuert, oder ist die Mannschaft immer auf der Jacht?“, fragte sie und versuchte, ihre Nervosität zu verbergen.
Im Gegensatz zu ihr schien Andreas völlig entspannt zu sein. Sowie sie an Bord gekommen waren, hatte er das Jackett abgelegt und die Krawatte gelockert.
„Gelegentlich veranstalte ich Arbeitsessen auf der Jacht“, erklärte er. „Dann ist die ganze Crew an Bord. Am liebsten habe ich das Boot aber für mich. Ich finde, Segeln ist sehr entspannend.“
„Ja, das finde ich auch. Auf dem Wasser kommt man zur Ruhe. Momentan ist die See spiegelglatt“, fügte Carrie hinzu.
„Eigentlich herrschen zu dieser Jahreszeit ideale Segelbedingungen.“ Andreas lehnte sich zurück und ließ den Blick über Carries bloße Schultern gleiten. „Hast du jetzt genug vom Small Talk, oder wollen wir uns noch über den blauen Himmel unterhalten?“
Carrie errötete verlegen. „Langweile ich dich bereits?“, fragte sie leise.
„Ganz im Gegenteil! Du faszinierst mich immer mehr.“ Seine tiefe Stimme klang unendlich sexy. „Aber ich würde gern wissen, wieso du mir ständig ausweichst. Darin bist du eine wahre Meisterin.“
„Ich habe keine Ahnung, was du meinst.“ Sie griff nach ihrem Glas und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgewühlt sie war.
„Oh doch!“
„Worüber möchtest du dich denn gern unterhalten?“, fragte sie und blitzte ihn mit ihren blauen Augen an.
„Keine Ahnung. Jedenfalls nicht über die Crew oder den Seewetterbericht.“
„Okay, dann verrate mir doch mal, wo und mit wem du die letzte Nacht verbracht hast.“
Andreas zog nur die Augenbrauen hoch.
„Du willst also nicht darüber reden. Das habe ich mir schon gedacht.“ Mit ihrem lässigen Tonfall wollte sie sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie die Vorstellung belastete, Andreas könnte sich mit einer anderen Frau vergnügt haben.
„Ach Carrie. Ich war hier auf der Jacht.“
„Tatsächlich?“ Sie zuckte die Schultern. „Na ja, es war deine letzte Nacht als Junggeselle, und es geht mich eigentlich auch nichts an.“
„Ich war allein.“
Misstrauisch sah sie ihn an.
„Du hast keine besonders hohe Meinung von Männern, oder?“, fragte er plötzlich.
„Warst du es nicht, der zu mir gesagt hat, er wolle nur unverbindlichen Sex mit mir?“ Wütend funkelte sie ihn an. „Da wird man ja wohl mal fragen dürfen.“
Er musterte sie aus schmalen Augen.
„Ach, vergiss es! Lass uns lieber vom Wetter reden. Es ist mir nämlich ziemlich egal, was du gestern Nacht getrieben hast.“
„Carrie, ich …“
„Nein, wirklich. Ist schon gut.“ Sie wandte sich ab.
„Ich war wirklich allein.“ Er griff nach ihrer Hand. „Und ich möchte, dass unsere Ehe funktioniert.“
Bei der Berührung wurde Carrie sofort von heißen Wogen des Verlangens durchflutet, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Ich sollte jetzt wohl mal nach Lilly sehen.“ Vergeblich versuchte sie sich aus Andreas’ Griff zu befreien.
„Lilly schläft tief und fest.“ Andreas warf einen erneuten Blick auf den Bildschirm neben sich, der das schlafende Kind zeigte. Dann wandte er sich wieder Carrie zu. „Wir haben sie stets im Blick. Es gibt also keinen Grund, plötzlich aufzuspringen und vorzugeben, sich um die Kleine kümmern zu müssen, wenn es gerade interessant wird“, sagte Andreas belustigt. „Gerade deshalb hielt ich es ja für eine so gute Idee, unsere Flitterwochen hier an Bord zu verbringen.“
„Offensichtlich hast du wirklich an alles gedacht.“ Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, doch als sie Andreas’ Blick auffing, gab sie jeden Widerstand auf. Er ist mein Mann, dachte sie. Es
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