Wie es dem Glück beliebt
sagte.
Er starrte sie nur an.
Sophie klappte das Buch deutlich hörbar zu. »Ich wünschte, du würdest mir sagen, was nicht stimmt«, sagte sie ungeduldig.
Er blinzelte zweimal. »Was nicht stimmt?«
»Ja, was nicht stimmt. Du benimmst dich, als wärest du … ich weiß nicht … geistesabwesend.«
Alex rieb sich die Hände an seinen Hosen ab. »Wahrscheinlich, weil ich es bin.«
»Möchtest du mir vielleicht sagen, warum?«, fragte sie in mitfühlenderem Tonfall. Alex war mehr als geistesabwesend, begriff sie, er war nervös.
»Ich hatte die Absicht … das soll heißen, ich möchte dir gern etwas sagen, aber anscheinend ist es schwieriger durchzuführen, als ich dachte.«
Jetzt wurde sie nervös. »Was ist es denn?«
Er stand abrupt auf und riss sie auf die Füße.
»Ich liebe dich«, sagte er deutlich, wenn auch schnell.
Sophie hörte selbst, wie sie deutlich vernehmbar schluckte.
Nein. Nein.
Nein
.
Alex war wohl recht zuversichtlich gewesen, denn er schien ihre Reaktion als gutes Zeichen zu werten, und fuhr in selbstbewussterem Tonfall fort.
»Ich könnte dir eine Million verschiedener Gründe nennen, warum ich dich liebe oder wie ich dich liebe. Ich könnte dir sogar sagen, wann ich begonnen habe, dich zu lieben, und wann ich endlich lange genug zu Verstand gekommen bin, um zu begreifen, dass ich dich liebe, aber das alles erscheint mir bedeutungslos neben der simplen Tatsache, dass … ich es einfach tue. Ich bin vollkommen und wahnsinnig in dich verliebt.«
Sophie öffnete den Mund, stieß ein leises Quieken aus und rannte los.
Alex sah ihr in verblüfftem Staunen nach.
Im Laufe der letzten zwölf Stunden hatte er sich alles Mögliche vorgestellt, das sich ereignen könnte, nachdem er seiner Frau seine unsterbliche Liebe erklärt hatte. Sophie, die vor Glück lachte, gefolgt von leidenschaftlicher Liebe. Sophie, die vor Glück weinte, gefolgt von leidenschaftlicher Liebe. Sophie, der es vor Glück die Sprache verschlug, gefolgt von leidenschaftlicher Liebe – auch wenn das seiner Meinung nach am unwahrscheinlichsten war. Nicht einmal war ihm jedoch in den Sinn gekommen, dass sie sich aufregen, weglaufen und das Glück und die leidenschaftliche Liebe, die seiner Erklärung angemessen war, einfach verschmähen würde.
Schließlich gewann er die Kontrolle über seine Muskeln zurück und lief die Treppe hinauf.
»Sophie!«
Verdammt, warum war sie weggelaufen?
Er erreichte die Tür und drückte die Klinke herunter. Die Tür war abgeschlossen. Er hämmerte gegen das Holz.
»Sophie! Mach auf!«
»Nein«, kam die Antwort von der anderen Seite. »Noch nicht. Ich muss nachdenken.«
Er hörte, wie sie im Raum auf und ab ging. »Du kannst verdammt noch mal nachdenken, während ich im Zimmer bin, und nachdem du mir erklärt hast, was das soll.«
Sie antwortete nicht. Alex hob die Faust, um weiterzuhämmern, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne, weil ihm ein schrecklicher Gedanke kam.
»Sophie?«, rief er durch das Holz. Seine Stimme klang erheblich weniger selbstbewusst als noch vor einer Minute. »Ich … du schuldest mir nichts, weißt du.«
Sie schien stehen geblieben zu sein, daher setzte er nach. »Was ich meine, ist, obwohl ich gern denken würde, dass ich dir etwas bedeute und du vielleicht eines Tages meine Liebe erwidern könntest, habe ich dir doch von meinen eigenen Gefühlen nicht in dieser Erwartung erzählt.« Hoffnung, ja. Jede Menge Hoffnung. Und vielleicht auch ein leiser Verdacht, aber keine feste Erwartung.
»Das ist es nicht«, erwiderte sie. Sie musste direkt hinter der Tür stehen.
»Was zum Teufel ist es dann?«, brüllte Alex, der die Geduld verlor.
Sie entfernte sich von der Tür.
»Sophie, wirst du diese Tür öffnen, oder soll ich Mansten den Schlüssel bringen lassen? So oder so, ich werde …«
»Wer ist Mansten?«
»Der Butler«, knirschte Alex. »So oder so, ich werde hereinkommen, die Entscheidung liegt bei dir.«
Er hörte das Schloss in der Tür knacken. »Das ist überhaupt keine Entscheidung«, murmelte Sophie, während er sich an ihr vorbeidrängte.
»Sag mir, was los ist«, verlangte er.
Sophie schloss die Tür und drehte sich zu ihm um. »Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, Alex.«
Er bedachte sie mit einem einzigen langen, kalten Blick. »Ich habe dich gerade darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich dich liebe. Daraufhin hast du ein entsetztes Gesicht gemacht, bist weggelaufen und hast dich im Schlafzimmer eingeschlossen. ›Ich weiß
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