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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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Mal hat Mama bei Papas Beerdigung geweint«, flüsterte Kate ihr ins Ohr. Sophie konnte nicht umhin zu bemerken, dass die Stimme der jüngeren Frau ebenfalls ein wenig angespannt klang.
    »So außer sich ist sie?«, flüsterte Sophie entsetzt.
    Lady Thurston zerstreute diesen Gedanken, bevor Kate etwas erwidern konnte.
    »… was ich mir immer für dich erträumt habe, Alex …«, brachte Lady Thurston heraus, nachdem sie das schlimmste Schluchzen überwunden hatte. »… hätte selbst keine bessere Partie einfädeln können. Deine Mutter wäre ja so glücklich gewesen.«
    Sophie strahlte sie an. Alex beugte sich vor und flüsterte Lady Thurston etwas ins Ohr, das einen erneuten Tränenstrom auslöste, ehe sie schließlich mit leicht zittriger, aber freudiger Stimme herausbrachte: »… und du warst immer wie ein zweiter Sohn für mich.«
    Das frisch vermählte Paar zog an diesem Nachmittag in Alex’ Stadthaus; die Flitterwochen hatten sie verschoben, bis Sophies Vater eintraf, und sie zogen es vor, in der Stadt zu bleiben, um die Erklärung zu untermauern, die sie sich für ihre überstürzte Heirat zurechtgelegt hatten. Lady Thurston hatte die Nachricht verbreitet, der neue Herzog und die Herzogin von Rockeforte seien bis über beide Ohren verliebt und seit Wochen heimlich verlobt gewesen; sie hätten beschlossen, nach Gretna Green durchzubrennen, sich aber eines besseren besonnen und mit einer Sondererlaubnis geheiratet. Es war trotzdem ein Skandal, aber es war romantisch und beinhaltete einen glücklichen und, was für einige noch wichtiger war, respektablen Ausgang. Die Gesellschaft war hingerissen, und die ohnehin schon beliebte Lady Thurston wurde zu ihrem Entzücken einer der gefragtesten Gäste der Stadt.
    Alex und Sophie bekamen von Lady Thurstons Glückseligkeit zwei geschlagene Tage lang nichts mit. Trotz ihrer Absicht, sich so bald wie möglich in der Öffentlichkeit als vereintes Paar sehen zu lassen, hatten sie sich stattdessen achtundvierzig Stunden in ihrem Schlafzimmer eingeschlossen. An Sophies Geburtstag zeigte Alex ihr die Sehenswürdigkeiten Londons; sie besuchten all die Stätten, die sie bei ihrem letzten Ausflug in die Stadt gemieden hatten. Doch größtenteils verbrachten sie die zwei Wochen nach der Hochzeit müßig im Haus. Sie frühstückten auf der Terrasse und lasen einander in der Bibliothek vor, doch am liebsten verbrachten sie die Zeit immer noch im Schlafzimmer.
    Alex nutzte die Gelegenheit, all die kleinen Gewohnheiten und Vorlieben seiner jungen Frau kennenzulernen. Er fand heraus, dass sie Lilien lieber mochte als Rosen, dass sie ihr Rührei gern trocken gebraten aß und dass sie niemals schnarchte, aber im Schlaf gelegentlich sabberte.
    Er beobachtete gerade, wie sie eben das tat, und staunte, wie süß das war, und über das Wunder, dass sie neben ihm schlief, als es ihm schließlich aufging.
    Seine Frau sabberte ihr Kissen voll, nein, sein Kissen, und er fand es entzückend. Nichts an dieser Frau konnte ihn je langweilen.
    Er liebte sie.
    Eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Und, offen gesagt, Alex brauchte auch keine. Es gefiel ihm, Sophie zu lieben. Ihm gefiel die Art, wie er sie ein wenig vermisste, wenn sie sich in einem anderen Teil des Hauses aufhielt. Es gefiel ihm, wie er schon bei dem Gedanken an sie zu den merkwürdigsten Tageszeiten lächeln musste. Am meisten gefiel es ihm, einfach glücklich zu sein. Und Sophie machte ihn sehr, sehr glücklich.
    Morgen würde er es ihr sagen, beschloss er, während er ihr vorsichtig ein trockenes Kissen unter den Kopf schob. Vermutlich lag ein Mann niemals falsch, wenn er einer Frau sagte, dass er sie liebte. Jedenfalls nicht, wenn es aufrichtig gemeint war.
    Und er würde dem Personal morgen Anweisungen geben, mehr Kissen zu beschaffen.
    Sophie beäugte Alex verstohlen über den Rand ihres Buches hinweg.
    Er hatte sich den ganzen Tag merkwürdig benommen.
    Beim Frühstück hatte er Sahne in seinen Saft geschüttet, ohne seinen Irrtum auch nur zu bemerken. Sophie hatte es nur mit knapper Not geschafft, ihn rechtzeitig zu warnen. Anschließend hatten sie einen Ausritt in den Park gemacht. Dabei waren mehrere Versuche von ihr, ein Gespräch in Gang zu bringen, erfolglos geblieben. Er hatte einfach nicht geantwortet. Stattdessen war ihm ab und an ein unverständliches Gemurmel über die Lippen gekommen.
    Jetzt war es später Nachmittag, sie waren in der Bibliothek, und sie las laut vor. Er hörte gar nicht, was sie

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