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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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gedacht.«
    »Nun, Sie haben es bemerkenswert gut geschafft, das zu verbergen«, murrte sie.
    »Sie hätten mir eine Chance geben sollen, es zu erklären«, fuhr er sie an.
    »Sie hätten sich nicht auf eine Weise benehmen sollen, die einer Erklärung bedurfte«, gab sie zurück.
    »Dessen bin ich mir bewusst. Aber so sehr ich es mir auch wünsche, ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.«
    »Würden Sie es wirklich gern tun?«, fragte sie leise.
    »Ich … würde was wirklich gern tun?«
    »Die Vergangenheit ungeschehen machen, wenn Sie könnten? Zumindest diesen Teil davon?«
    »Nur einen Teil von dem Teil davon.« Gütiger Gott, hatte er das wirklich gerade gesagt?
    »Oh.« Sophie schien einen Moment lang darüber nachzudenken. »Welchen Teil?«
    »Sie wissen ganz genau, welchen Teil.«
    »Nein«, erklärte Sophie deutlich. »Ich weiß es nicht. Ich könnte nach unserem Gespräch davon ausgehen, dass Sie sich auf Ihr Gelächter beziehen, aber da Sie gelacht haben und ich gewiss nicht davon ausgegangen bin, dass Sie das tun würden, ist es wohl das Beste, wenn ich bei Ihnen nichts als gegeben voraussetze.«
    »Dann setzen Sie nicht meine Schuld voraus.«
    »Sie haben aber gelacht. Ich war dabei, erinnern Sie sich?«
    »Ja«, knurrte Alex, »ich habe tatsächlich gelacht. Es war sehr, sehr schlechtes Benehmen. Ja, ich würde es zurücknehmen, wenn ich könnte. Aber wirklich, wie oft soll ich Ihnen sagen, dass ich nicht die Absicht hatte, Sie zu beleidigen, und wie oft soll ich mich dafür entschuldigen, das getan zu haben, bevor ich …«
    »Also würden Sie den Kuss nicht zurücknehmen?«
    »Was?«
    »Ich glaube, Sie haben mich verstanden.« Alex hatte keine Ahnung, wann er die Kontrolle über das Gespräch verloren hatte, doch vermutlich war es geschehen, als Sophie das erste Mal den Mund geöffnet hatte. Jedenfalls war es ihm ein Rätsel, wann ihm die Diskussion entglitten war, denn er hatte geglaubt, sie sprächen über sein Gelächter – und hier saß sie und fragte nach dem Kuss. Auf jeden Fall jedoch war ihm dieser ungewohnte Anflug von Verwirrung äußerst unbehaglich, und er war drauf und dran, etwas Schnippisches zu erwidern, um die Waagschale zu seinen Gunsten zu senken. Doch etwas an der Art, wie sie ihn ansah, brachte ihn zum Schweigen.
    Sie wirkte nicht wütend, und sie schmollte auch nicht oder weinte oder tat sonst etwas, was er angesichts der Umstände vielleicht erwartet hätte. Wie gewöhnlich saß sie kerzengerade da, doch ihr Blick war gesenkt, und ihre Hände zerknüllten wieder den vorderen Teil ihres Rockes.
    Würde er den Kuss zurücknehmen
?
Herrgott, nein.
Am liebsten hätte er genau das gesagt: Herrgott, nein. Aber er spürte, dass ihre Frage ihr wichtiger war als alles andere, was sie besprochen hatten. Irgendwie musste seine Antwort das widerspiegeln, nicht nur in dem, was er sagte, sondern auch darin, wie er es sagte. Er hatte eine einzige Chance, sein Verhalten wiedergutzumachen, eine einzige Chance, ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Es erstaunte ihn, wie sehr er sich das wünschte.
    Sanft ergriff Alex ihr Kinn und drehte sie so, dass sie ihm in die Augen sehen musste. »Ich würde«, begann er langsam und bedächtig, »diesen Kuss nicht für die ganze Welt und alles in ihr eintauschen. Er war wunderbar.«
    Sophies Augen wurden erschreckend groß. Er wertete das als ein ermutigendes Zeichen. »Ich würde«, fuhr er fort, »mit Freuden alles hergeben, was ich habe, um zurückzunehmen, was danach passiert ist. Wirklich, Sophie, es tut mir leid.« Er hielt einen Moment inne, damit sie seine Worte verdauen konnte. »Werden Sie mir verzeihen?«
    Sie sah ihn mit solcher Intensität an und verharrte so reglos, dass Alex für einen schrecklichen Moment dachte, sie würde vielleicht Nein sagen. Doch dann blinzelte sie, schürzte ihre bemerkenswert ausdrucksstarken Lippen und nickte, als hätte sie gerade in seinen Gedanken gelesen und sie als zufriedenstellend erachtet.
    »Ja«, sagte sie leise, aber deutlich. »Ich verzeihe Ihnen.«
    Und dann lächelte sie. Eigentlich war es eher die Andeutung eines Lächelns, doch es genügte. Alex beugte sich vor, umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht und küsste sie mit einer Intensität, die ihn selbst überraschte.
    Er wollte ihr etwas zeigen, ihr etwas sagen. Sie von etwas Wichtigem überzeugen. Nur dass er keine Ahnung hatte, was dieses Etwas war. Dass sie es nicht bedauern würde, ihm verziehen zu haben? Dass er sie mehr begehrte als

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