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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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von beiden sie sich wünschte. Nachdem sie sich zuerst davon überzeugt hatte, dass niemand sehen würde, wie sie aus der Kutsche des Herzogs von Rockeforte stieg, rannte sie beinahe das kurze Stück bis zum Haus.
    Sie hatte bereits einen Fuß in der Tür, als Alex ihr nachrief: »Sophie, was die andere Person angeht, die Sie geküsst hat …«
    »Mrs Summers«, erklärte sie mit einem breiten Grinsen. »Nur ein Küsschen auf die Wange, um mir Glück zu bringen.«
    »Sie ist unschuldig.«
    William Fletcher schaute von seiner Arbeit auf, um Alex, der gerade unangemeldet in sein Studierzimmer geplatzt war, finster anzublicken. Einen Moment später stolperte ein junger Mann durch die Tür, der ziemlich gequält wirkte; er atmete schwer und errötete bis an die Wurzeln seines hellblonden Haares. »Es tut mir leid, Sir, ich habe versucht …«
    »Schon gut, Sallings, nichts passiert.« Mit einer knappen Handbewegung entließ William den Jungen.
    Alex sah ihm nach. »Ein neuer Sekretär?«
    »Ja. Klopfst du neuerdings nicht mehr an?«
    »Meistens. Was ist aus Kipp geworden?«
    »Er hat einen anderen Posten erhalten.«
    Alex nahm vor dem Schreibtisch Platz und streckte völlig entspannt die Beine aus. Er wirkte nicht wie jemand, der sich gerade ohne ein »Guten Morgen« gewaltsam den Weg in das Büro gebahnt hatte. »Wo?«, erkundigte er sich lässig.
    William steckte seinen Federkiel in das Tintenfass. Das würde ihn eine Weile beschäftigen. »Auf dem Kontinent. Warum?«
    »Er schuldet Whit Geld. Für längere Zeit?«
    William kämpfte gegen den Drang, nach seinem Brandy zu greifen. Es war noch nicht einmal Mittag. »Gibt es einen besonderen Grund, aus dem Sie hier hereingestürmt sind, Rockeforte?«
    Alex’ Grinsen verblasste, und zum ersten Mal bemerkte William, dass die rechte Hand seines Gastes sich immer wieder um die Armlehne des Stuhls krampfte. Er war erregt und versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    »Ich bitte wegen meines rüden Eintretens um Verzeihung, aber ich hatte einen Brief geschickt. Sie haben nicht geantwortet.«
    »Vielleicht war ich ja beschäftigt.«
    »Die Sache ist wichtig.«
    William unterdrückte einen Seufzer. »Also gut, jetzt sind Sie hier. Ich glaube, Ihre Begrüßung vorhin war: ›Sie ist unschuldig‹? Ich nehme an, Sie sprachen von Miss Everton.«
    »Ja.« Alex unterstrich die Feststellung mit einem heftigen Nicken. »Falls Loudor etwas im Schilde führt, weiß sie nichts darüber. Sie ist nicht daran beteiligt.«
    »Sind Sie sich dessen ganz sicher?«
    »Ich habe mich jetzt zehn Tage lang an ihre Fersen geheftet. Ich habe zwei Bälle besucht und eine Dinnerparty. Und ich habe sie in die Oper begleitet. Zweimal habe ich mich mit Loudor betrunken, und Sie hatten auf beide – Miss Everton und Loudor – Männer angesetzt, die, wie ich von Whit höre, keinen Erfolg hatten. Loudor mag etwas zu verbergen haben, aber Miss Everton nicht.«
    »Zehn Tage sind wohl kaum …«
    »Wir haben in der Vergangenheit die Schuld oder Unschuld von Verdächtigen in weniger als zehn Tagen bewiesen. Ich habe eine Menge Zeit mit ihr verbracht, William, sie kennengelernt, wie Sie es erbeten haben. Jetzt sage ich Ihnen, sie ist unschuldig.«
    William warf ihm über seinen Schreibtisch hinweg einen harten Blick zu. »Ihr Auftrag bestand darin, Miss Evertons Beziehung zu Loudor ungeachtet ihrer eigenen Rolle auszunutzen …«
    »Ich habe mich bereits durch Loudors Gästeliste gearbeitet. Wir brauchen das Mädchen nicht.«
    »Entweder Sie halten ein Auge auf sie, oder …«
    »Lassen Sie sie in Ruhe, William.«
    »Ich wünschte wirklich, Sie würden aufhören, mich zu unterbrechen. Es ist irritierend.«
    »Und ich hätte gern, dass Sie mir in diesem Punkt vertrauen.«
    »Das tue ich. Wenn Sie mich aussprechen lassen würden – entweder, Sie behalten sie im Auge, oder ich werde dafür sorgen, dass jemand anders es tut.« William hob die Hand, um jeden Widerspruch im Keim zu ersticken. »Ich will, dass sie beschützt wird. Ich vertraue Ihrer Einschätzung der Situation, aber wenn Loudor ein Verräter ist, könnte sie schon durch die bloße Nähe zu ihm in Gefahr sein.«
    Alex nickte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und etwas von seiner Anspannung schien von ihm abzufallen. »Sie haben recht. Natürlich, Sie haben recht. Ich werde sie beobachten, aber ich will, dass Sie Ihre Männer abziehen.«
    »Sie können sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag beobachten, Rockeforte.«
    Alex fluchte leise. »Die

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