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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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herangestürmt gekommen und haben meine neuen Freunde vertrieben wie ein großer, brummiger …«
    »Orang-Utan?«, bot er an.
    »Bär«, beendete sie ihren Satz.
    »Sie scheinen über eine ganze Menagerie zu meiner Beschreibung zu verfügen.«
    »Es ist nicht meine Schuld, dass Sie sich jedes Mal, wenn ich Sie sehe, wie ein Tier benehmen.«
    Alex unterdrückte ein Stöhnen. Wann immer er sie sah, hätte er sich nur zu gern wie ein Tier benommen. Er erblickte einen jungen Mann, der den Anschein erweckte, als wollte er auf Sophie zugehen, und funkelte ihn an.
    Der Junge schwenkte zu dem Tisch mit den Erfrischungen ab.
    »Hören Sie damit auf«, zischte Sophie.
    »Ich brauchte es nicht zu tun, wenn Ihre Anstandsdame da wäre, wo sie hingehört«, blaffte er zunehmend gereizt.
    »Mrs Summers ist bei all den anderen Anstandsdamen, wenn Sie so dringend zu ihr wollen. Ihre Pflichten und die der anderen sind ein wenig vermindert durch die Tatsache, dass ihre Schutzbefohlenen sich hier unter aller Augen und in der besten Gesellschaft befinden. Außerdem …«, sie erblickte den ältlichen Lord Buckland, schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln und winkte ihm zu, bevor sie weitersprach: »… tue ich nichts, das Tadel verdient hätte.«
    Alex folgte ihrer Blickrichtung.
    »Das reicht.« Er fasste sie am Ellbogen und manövrierte sie zu den Terrassentüren, wobei er sie halb führte, halb hinter sich herzerrte.
    Sophie leistete nur kurz Widerstand, bevor sie anscheinend zu dem Schluss kam, dass es die Aufmerksamkeit nicht wert war, die ein solches Verhalten nach sich ziehen würde. Sie lächelte den anderen Gästen zu, an denen sie vorbeikamen, aber Alex hörte sie etwas über Anstandsdamen murmeln, die nicht den richtigen Leuten aufgezwungen würden.
    Endlich erreichten sie die relative Ungestörtheit der steinernen Terrasse. Sophies Lächeln war schlagartig verschwunden.
    »Was glauben Sie eigentlich, was Sie da tun?«, zischte sie zornig.
    »Ich könnte Sie das Gleiche fragen«, gab Alex bissig zurück. »Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich, Sophie.«
    Mit einem Ruck befreite sie ihren Arm und trat einen Schritt zurück. »Woher wollen Sie das wissen? Sie kennen mich noch nicht einmal einen Monat. Das qualifiziert Sie kaum dazu, meinen Charakter zu beurteilen.«
    Es gab einfach kein vernünftiges Argument gegen diese Feststellung. Alex spürte in allen Knochen, dass er Sophie sehr wohl kannte, dass er sie verstand – und auf solche Gefühle vertraute er bewusst immer. Aber irgendwie erschien ihm der Ausdruck ›Ich weiß es einfach‹, ganz gleich, wie aufrichtig er vorgebracht wurde, unvernünftig kindlich. Er zog es stattdessen vor, ihre Worte zu ignorieren. Das schien der Logik nach das Zweitbeste zu sein.
    »Warum ermutigen Sie diese Männer?«, fragte er scharf.
    Sophie richtete den Blick gen Himmel und stieß einen langen Seufzer aus. »Weil es einfach Spaß macht, Alex«, sagte sie, als würde sie einem kleinen Kind etwas erklären, einem Kind, das schon vor langer Zeit ihre Geduld erschöpft hatte. »Weil es amüsant ist. Ich amüsiere mich. Und jetzt gerade«, fügte sie vielsagend hinzu, »tue ich das nicht.«
    Alex zwang sich, sich zu entspannen, und rief sich erneut ins Gedächtnis, dass er versuchte, dieses Mädchen zu umwerben.
    »Das können wir mühelos ändern, denke ich.« Er lehnte sich an die Seite des Hauses und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was würden Sie denn gerne tun?«
    »Wie bitte?«
    »Was würden Sie gern tun?«, wiederholte er. »Sie haben den Wunsch geäußert, sich zu amüsieren. Ich stehe Ihnen zur Verfügung. Wir können tanzen, wenn Sie möchten.«
    »Meine Karte ist voll.«
    »Ich könnte Ihnen ein Glas Champagner holen.«
    »Ich habe keinen Durst.«
    »Wir könnten uns in den Garten schleichen.«
    »Und ich bin auch nicht dumm.«
    »Letzteres ist das, was ich gern tun würde. Für den Fall, dass Sie interessiert sind.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Dann machen Sie einen Vorschlag, Sophie. Helfen Sie mir auf die Sprünge.«
    »Ich würde gern«, erklärte sie, »zu meinen Freunden zurückkehren.«
    »Das ist keine Option.«
    »Ihnen scheint die Vorstellung Ihrer Entbehrlichkeit völlig fremd zu sein.«
    »Mit mir werden Sie mehr Spaß haben.«
    Sie starrte ihn erstaunt an. »Merken Sie, wie selbstherrlich das klingt?«, fragte sie und hörte sich eher erstaunt als gekränkt an.
    Er zuckte lediglich die Achseln. »Tatsächlich habe ich nur die denkbar verschwommensten Vorstellungen.

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