Wie es dem Glück beliebt
Es gehört zu einer herzoglichen Existenz.«
»Sie sind wirklich ganz und gar unglaublich.«
»Vielen Dank.«
»Das war nicht als Kompliment gemeint.«
»Ein kleines Versehen Ihrerseits, da bin ich mir sicher.«
Sie musterte ihn neugierig. »Wissen Sie, es besteht eine gute Chance, dass Ihr Kopf, wenn er noch größer wird, nicht mehr genug Platz für uns beide auf der Terrasse lässt.« Da die Terrasse sich über die gesamte Länge des Hauses erstreckte, wollte das einiges bedeuten. »Ich habe ein wenig Angst um Sie.«
»Ich bin gerührt. Bedeutet das, dass Sie beschlossen haben, mit mir hier draußen zu bleiben?«
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und ging zu dem Geländer auf der gegenüberliegenden Seite, um sich dagegen zu lehnen. »Ich glaube, Sie haben beschlossen, dass ich bleiben werde.«
»Glücklicherweise läuft das auf das Gleiche hinaus.«
»Ich entscheide, wie ich am besten dabei zu Werke gehe, wenn ich Ihnen Ihren riesigen Kopf vom Körper abschneide.«
Alex lächelte und folgte ihr zum Geländer. »Sie dürfen versuchen, was immer Sie wollen, aber nach Ihren eigenen Aussagen ist mein Kopf zu groß für Sie, um ihn mit den Händen zu umfassen. Sie würden niemals richtig zupacken können.«
Sie bemühte sich, ein Lächeln zu verbergen. »Für wie blutrünstig müssen Sie mich halten …«
»Nun, wenn Sie sich für Enthauptung als Gesprächsthema …«
»… Ihnen mit bloßen Händen den Kopf abzureißen«, fuhr sie fort.
»… denke ich, dass die Beschreibung gerechtfertigt ist«, beendete er seinen Satz.
»… wo doch Lord Heransly im Ballsaal einen absolut brauchbaren Säbel trägt.«
»Sophie.«
»Ich bin mir sicher, es würde ihm nichts ausmachen, ihn mir für einige Minuten zu borgen. Er war überaus aufmerksam, bevor Sie
ihn
vertrieben haben. Vielleicht springe ich einfach wieder hinein und schaue, ob ich ihn finden kann.«
Alex’ Erheiterung war wie weggeblasen.
»Sie werden sich nicht mit Heransly einlassen.«
»Und warum nicht?«, fragte sie.
»Weil ich es verbiete.«
»Mmh«, sagte sie leise und legte den Kopf abschätzend auf eine Seite. »Vielleicht ist der Anschwellungsprozess ein verzögerter …«
Alex umfasste ihr Kinn mit einer Hand und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. »Hören Sie mir zu, Sophie. Das ist kein Spiel mehr. Lord Heransly ist kein Mann, mit dem man spaßen kann. Sie können sich ja gern mit Ihren neuen Bewunderern amüsieren.« Er erstickte fast an der Lüge. »Aber halten Sie sich von Heransly fern. Er ist ein Schurke, ein Schürzenjäger und …«
»Das sind Sie auch«, stieß sie atemlos hervor.
»Er ist ein persönlicher Freund Ihres Cousins.«
Daraufhin blinzelte sie, und für einen Sekundenbruchteil fiel ein Schatten über ihr Gesicht, bevor sie ihre Züge zu einer Maske der Gleichgültigkeit zwang. Sie schob seine Hand weg.
»Warum sollte das eine Rolle spielen?«, fragte sie. »Sie sind ebenfalls ein Freund von ihm.«
»Ich bin ein Bekannter. Und sagen Sie mir, warum es eine Rolle spielen sollte. Was ist zwischen Ihnen und Loudor vorgefallen?«
»Gewiss haben Sie es gehört. Es ist nichts weiter. Er hat jetzt seit Jahren allein gelebt und fühlte sich nicht wohl inmitten der Unruhe, die zwei Frauen verursachen.« Sie sprach die Worte gelassen aus, doch es gelang ihr nicht, ihm dabei in die Augen zu schauen.
»Man könnte einwenden, dass ihm als ihrem nächsten männlichen Verwandten hier in London sein persönliches Wohlergehen nicht über ihre Sicherheit gehen darf.«
»Oh, Mrs Summers und ich sind vollkommen sicher. Wir haben mindestens zwei Dutzend Dienstboten, und einige von ihnen sind ziemlich kräftig.«
Sie war sicherer, dachte Alex, wenn Loudor aus dem Haus war, aber dahinter steckte mehr als ein Mann, der seinen Freiraum brauchte.
»Sophie«, sagte er leise. »Sophie, sehen Sie mich an.«
Ein wenig widerstrebend blickte sie zu ihm auf. Alex wusste, dass sie etwas verbarg. Sie wirkte nervös, vielleicht sogar ein wenig ängstlich. Er wollte sie in die Arme nehmen. Er wollte sie küssen, ihre Lippen, ihr Ohr, ihren Hals, bis die kleinen Falten auf ihrer Stirn sich lösten. Aber vor allem wollte er, dass sie ihm vertraute.
Er hob die Hand und ergriff sachte eine Locke ihres Haares, die Sophie absichtlich nicht festgesteckt hatte und die sich verführerisch an ihrem Gesicht hinabschlängelte. Er rieb die Strähnen zwischen Daumen und Zeigefinger, staunte über die Weichheit des Haares, bevor er es ihr
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