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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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nun … dann vielen Dank«, murmelte Sophie, die ein wenig enttäuscht war. Sie kannte gewiss einige Komplimente, die sie lieber von ihm hören würde.
    Alex ergriff sanft ihren Arm. »Also, tun wir es einfach. Haben Sie Durst? Ich besorge uns etwas Champagner, wir setzen uns auf die Terrasse, und ich ergötze Sie mit all den schmutzigen Einzelheiten von Whits und Mirabelles Geschichte. Wie klingt das?«
    »Wenn Sie sicher sind, dass die beiden sich darüber nicht aufregen würden.«
    Alex führte sie zu dem Erfrischungstisch und reichte ihr ein Champagnerglas. »Ich verspreche Ihnen, es wird ihnen überhaupt nichts ausmachen. Tatsächlich wären beide mehr als glücklich, Ihnen jenen schicksalsträchtigen Nachmittag ausführlich in jeder Einzelheit zu schildern, aber ihre Versionen weichen stark voneinander ab. Sie brauchen einen objektiven Berichterstatter.«
    »Ja.«
    »Oh ja. Ich war nämlich dabei.«
    »Ich fühle mich, als würde ich gleich die Details irgendeines schrecklichen Verbrechens erfahren, dessen Zeuge Sie gewesen sind«, sagte sie, während er sie hinausführte.
    »Die Mitspieler in diesem speziellen Drama würden dieser Beschreibung wahrscheinlich zustimmen, aber so schlimm war es eigentlich gar nicht. Sie sind nur zu halsstarrig, um es zuzugeben. Ah, hier ist es günstig.«
    Die Terrasse war groß, gut beleuchtet und im Augenblick wenig benutzt. Er führte sie zu einer relativ abgelegenen Bank an einem Ende, die ihnen ein gewisses Maß an Privatsphäre bot.
    Dann nahm er einen Schluck Champagner und räusperte sich dramatisch.
    »Die Mätzchen sind unnötig«, lachte sie.
    »Ja, das sind die meisten Freuden. Jetzt benehmen Sie sich, ich versuche, hier mit einer epischen Erzählung zu beginnen. Sie erfordert ein gewisses Maß an Konzentration.«
    »Ja, natürlich, tut mir schrecklich leid.«
    »Ist schon gut … wo war ich?«
    »Sie hatten noch gar nicht richtig angefangen.«
    »Es war der Sommer des Jahres … nun, ich erinnere mich nicht, in welchem Jahr es war, aber Whit und ich waren siebzehn und hier in Haldon Hall auf Urlaub von Eton.«
    »Das wäre siebzehnhundertachtundneunzig gewesen.«
    »Wie bitte?«
    »Sie waren damals siebzehn, und sie sind jetzt einunddreißig, also war das Jahr siebzehnhundertachtundneunzig.«
    »Richtig. Ja, es ist das Jahr siebzehnhundertachtundneunzig, oder viel mehr war es das. Whit und ich waren über die Ferien zu Hause und Lady Thurston gab ein Fest. Mit vielen Gästen. Unter ihnen eine sehr reizende junge Frau namens Sarah Wilheim. Sie war ungefähr in unserem Alter, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger, und ein absoluter Engel, wenn man sie ansah. Herrliche Locken von goldgesponnenem Haar, Augen von der Farbe des Himmels, und ein Busen, für den ein Mann …«
    »Ich verstehe vollkommen, Alex, sie war attraktiv.« Sie funkelte ihn an.
    Er zwinkerte. Ihr Herz tat erneut einen Satz.
    »Sie war eine Erscheinung«, fuhr Alex fort. »Und Whit verliebte sich Hals über Kopf in sie. Wie die Dinge liegen, lebt Mirabelles Vormund, ihr Onkel, nur zwei Meilen von Haldon Hall entfernt, und sie verbrachte ihre Zeit mehr hier als dort, wie es immer noch der Fall ist. In dem Sommer war sie nur ein winziges Mäuschen von einem Mädchen – sie kann nicht älter als elf gewesen sein.«
    »Zehn, und Kate muss sieben gewesen sein.«
    »Ausgezeichnet. Darf ich fortfahren?«
    »Bitte, tun Sie das.«
    »Die Mädchen waren zehn und sieben und folgten uns auf Schritt und Tritt, wenn wir hier waren.«
    »Wie süß.«
    »Die Süße war damals an uns verschwendet. Wir waren siebzehn, wenn Sie sich erinnern, und ziemlich durchdrungen von der eigenen Wichtigkeit, wie es nur Jungen sein können, kurz bevor sie Männer werden.«
    Sophie nahm im Geiste Anstoß an dem Wort »nur« in diesem Satz, hielt aber klugerweise den Mund.
    »Eines schönen Nachmittags beschloss eine kleine Gruppe von uns, unten am See zu picknicken. Es war ein ungewöhnlich heißer Frühlingstag gewesen, und das Wasser war ziemlich grün und schlammig geworden, aber Whit bestand darauf, die liebreizende Miss Wilheim einzuladen, mit ihm eine Ruderpartie auf dem See zu unternehmen. Und sie sah tatsächlich liebreizend aus, ganz Pfirsich und Sahne in einem entzückenden kleinen Ensemble mit passendem Häubchen und …«
    »Alex.«
    »Schon gut. Nun, Kate und Mirabelle setzten es sich in den Kopf, ebenfalls hinauszurudern. Sie stahlen sich mit dem einzigen anderen Boot davon …«
    »Sie haben es nur geborgt.«
    »Na

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