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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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schön. Sie borgten sich das verbliebene Boot aus, und in weniger als fünf Minuten gelang es ihnen, damit das Boot des ahnungslosen Whit und der liebreizenden Miss Wilheim zu rammen.«
    »Oje.«
    »Ganz recht. Ein gewaltiges Durcheinander folgte. Whit, vernarrter Dummkopf, der er war, war so damit beschäftigt gewesen, seine zukünftige Braut zu betrachten, dass er die Mädchen nicht bemerkt hatte. Und schlimmer noch, er hatte nicht auf seine Riemen geachtet, die ihm prompt beide in den See rutschten. Und während ich mir sicher bin, dass er vollkommen glücklich damit gewesen wäre, den Rest des Tages und gewiss den Rest der Nacht mit Miss Wilheim in dem Boot zuzubringen, war er vernünftig genug zu begreifen, dass die junge Dame das wahrscheinlich anders sehen würde. Also verlangte er in einem Versuch, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, dass die Mädchen ihre Ruder hergaben, damit er seinen Gast an Land rudern und dann zurückkommen konnte, um die beiden zu holen.«
    »Klingt vernünftig.«
    »Nicht für zwei verschüchterte kleine Mädchen. Sie hatten schreckliche Angst vor Whits Zorn, und er war natürlich sichtlich erregt. Sie waren davon überzeugt, dass er sie als Rache für den Unfall einfach auf dem See sich selbst überlassen würde. Sie weigerten sich, die Ruder herzugeben.«
    »Das kann sein Temperament nicht besänftigt haben.«
    »In der Tat, das hat es nicht. Er fiel sofort über Kate her und beschimpfte sie wegen ihrer bereits legendären Unbeholfenheit. Es war schrecklich ungerecht von ihm, da jedes Mädchen ein Ruder hatte und gleichermaßen verantwortlich war, aber das kam ihm damals gar nicht zu Bewusstsein, und er schimpfte sie aus, bis das arme Mädchen schließlich weinte. Mirabelle hatte schon immer einen ungewöhnlichen Beschützerinstinkt gezeigt, was Kate betraf, und sie wollte Whits Benehmen einfach nicht dulden. Sie stand auf, das Ruder in der Hand, und hielt Whit eine Gardinenpredigt. Das Mädchen hatte schon immer eine scharfe Zunge, obwohl sie diese generell im Zaum hielt. Als sie mit ihm fertig war, hatte Whits Gesicht eine knallrote Farbe angenommen.«
    Alex lachte leise. »Der arme Whit. Von einem kleinen Mädchen zu beschämtem Schweigen gebracht. Es war ihm furchtbar peinlich, er war wütend, und aus einem Instinkt heraus handelte er, beugte sich vor und packte Mirabelles Ruder.«
    »Oh nein.«
    »Genau das hat Mirabelle auch gesagt, und noch ein ›Das wirst du nicht tun‹ hinzugefügt. Sie hatte für eine Zehnjährige einen beeindruckend starken Griff, und sie zog das Ruder wieder zurück. Whit ließ aber nicht los.«
    »Oh, Himmel«, lachte Sophie.
    »Es kommt noch besser. Er hatte natürlich keinen allzu sicheren Stand auf dem Boot, und als vortrat, blieb er mit dem Knie am Bootsrand hängen.« Alex demonstrierte Whits missliche Lage mit einer kurzen Pantomime. »Die Mädchen schrien. Miss Wilheim schrie. Teufel, möglicherweise schrie auch Whit, aber er war bereits halb untergetaucht, daher werden wir es niemals erfahren.«
    »Oh, lieber Gott!« Sophie lachte so laut, dass sie Aufmerksamkeit erregte, aber es kümmerte sie nicht.
    »Genau das schrie auch die liebreizende Miss Wilheim. Unmittelbar, bevor sie selbst kopfüber ins Wasser flog.«
    »Wie schrecklich.« Sie war vor Lachen kaum in der Lage, die Worte hervorzubringen.
    »Ich fand es von meinem Standpunkt an Land aus auch recht amüsant.«
    »Davon bin ich überzeugt. Was ist dann passiert?«
    »Nun, die Mädchen traten einen hastigen Rückzug ans gegenüberliegende Ufer an und verschwanden im Haus. Whit war gezwungen, der nunmehr beträchtlich weniger liebreizenden Miss Wilheim an Land zu helfen. Glücklicherweise reichte das Wasser ihr nur bis zum Kinn, daher war sie niemals wirklich in Gefahr gewesen. Aber sie boten einen bemerkenswerten Anblick, so ganz in Grün. Und sie sah aus wie ein Kopf ohne Rumpf – natürlich mit Häubchen –, der wie ein Korken auf dem Wasser dümpelte.«
    Sophie spürte Tränen der Heiterkeit auf den Wangen. »Das arme Ding. War sie nicht sehr wütend?«
    »Sie und ihre Mutter haben ihre Sachen gepackt und sind noch am selben Nachmittag abgereist.«
    »Wirklich? Das war ein wenig unversöhnlich. Ich nehme an, Whit gibt Mirabelle die Schuld am Verlust seiner einen großen Liebe.«
    »So war es, mehrere Monate lang, bis schließlich an sein Ohr drang, dass das Mädchen ein eitles und gehässiges kleines Ding war. Aber da war immer noch sein verletzter Stolz, und als die beiden

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