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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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„Das klingt verlockend. Aber ich möchte vor her darüber nachdenken.“
    „Hätten Sie Lust, für mich zu arbeiten?“, fragte Audrey halb scherzend.
    „Das klingt weniger verlockend.“
    „Zumal Heath Boscastle Ihr Beschützer ist.“
    „Das ist nur eine vorrübergehende Lösung, Miss Watson.“
    „Wer weiß.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Er ist Ihnen auf dem Ball auf Schritt und Tritt gefolgt. Ich habe einen Blick für diese Dinge, Lady Whitby. Da steckt mehr dahinter als nur der Wunsch, Sie zu beschützen.“
    Julia schmunzelte. Russells Untreue hatte es ihr leicht gemacht, ihrem Herzen zu folgen, und sie gewissermaßen gezwungen, sich ihre wahren Wünsche einzugestehen. Als Ehefrau eines betrügerischen Mannes mit politischen Ambitionen würde sie nicht glücklich werden. Allerdings konnte sie sich gut vorstellen, mit einem Schwerenöter glücklich verheiratet zu sein.
    „Nehmen Sie ihn“, sagte Audrey mit solchem Nachdruck, dass Julia und der Pudel erschraken.
    „Wohin denn?“, fragte Julia verdutzt.
    „Wenn Sie mich so fragen, brauchen Sie den Rat einer Expertin.“
    „Nein danke, Miss Watson. Das schaffe ich auch ohne Ihre Hilfe.“ Sie erhob sich und drückte ihr besticktes Ridikül an sich. „Sie waren sehr freundlich zu mir.“
    „Ihre Zeichnung wäre ein hübscher Vergeltungsschlag.“ Auch Audrey erhob sich in einer Wolke malvenfarbener Seide und küsste Julia auf die Wange. „Die Boscastle-Brüder sind prachtvolle Exemplare, jeder Einzelne von ihnen. Aber Heath ist wohl der Faszinierendste. Ich fürchte, es fällt schwer, ihm zu widerstehen.“
    „Ja, das fürchte ich auch“, entgegnete Julia mit einem geheimnisvollen Lächeln.
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht doch ein paar Geheimtipps von mir hören wollen? Sie könnten damit zumindest Russell eine Lektion erteilen und dem Mistkerl den Mund wässrig machen. Das wäre doch eine wunderbare Rache.“
    Julia war unschlüssig. Die Versuchung war größer, als sie zeigen wollte. Allerdings würde sie derlei Kenntnisse nicht an Russell verschwenden, sondern an Boscastle ausprobieren. „Solche Geheimnisse kann man doch niemandem beibringen, oder?“
    „Ach Kindchen, Sie müssen noch eine Menge lernen. Setzen Sie sich.“
    Nach diesem Besuch betrachtete Julia die geschlechtliche Liebe aus einem völlig anderen Blickwinkel. Audreys Anleitungen waren einfach und schockierend deutlich. Zwar hatte Julia ein gewisses Grundwissen vorzuweisen, aber … sie hätte nie gedacht, dass man lernen konnte, einem Mann im Bett Vergnügen zu bereiten, ähnlich wie man eine Fremdsprache oder Handarbeiten lernen konnte.
    „Ich war immer der Meinung“, hatte Julia nach einer anschaulichen Beschreibung eines gewissen Aktes gesagt, „dass eine Frau das tun sollte, was ihr natürlich erscheint.“
    Audreys helles Lachen hatte den Salon erfüllt. „Aber die Natur kann Nachhilfe gebrauchen. Man setzt ja auch keine Gurkensamen in ein Erdbeerbeet.“
    Julia betrachtete eine Abbildung in dem Buch, das Audrey ihr in die Hand gedrückt hatte. „Interessante Positionen. Mir wird plötzlich ganz warm.“
    „Wir können nicht jede Stellung an einem einzigen Tag durchgehen“, sagte Audrey.
    „Ich glaube, das würde mein Herz nicht vertragen.“
    „Sie haben ein natürliches Verständnis dafür, was einem Mann gefällt“, meinte Audrey nachdenklich. „Das ist die beste Voraussetzung im Bett.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob andere diese Ansicht teilen.“
    Audrey lächelte träge. „Boscastle wird sie teilen.“
    Julia spürte, wie ihr die Schamesröte in die Wangen stieg. „Das wird sich erweisen.“
    „Sie werden es beweisen. Sehen Sie in mir nur eine Frau, die Ihnen die Fackel der Leidenschaft weiterreicht, meine Liebe.“
    Nachdem sie sich verabschiedet hatte, den Kopf voll verwirrend erotischer Bilder, hielt Julia ihr Versprechen und begleitete Hermia auf ihrem Einkaufsbummel. Eine Parfümerie in der South Audley Street, danach ein Buchladen und schließlich ein Hutsalon in der Stafford Street.
    Hermia setzte jede Kopfbedeckung auf, die das Geschäft zu bieten hatte. „Was hältst du davon?“, fragte sie Julia vor dem Spiegel, wohl zum hundertsten Mal.
    „Das ist auch ein hübscher Hut“, antwortete Julia zerstreut.
    „Ich habe gar keinen auf“, entrüstete Hermia sich. „Ich wusste, dass du mit deinen Gedanken ganz woanders bist. Worüber hast du mit Miss Watson gesprochen, um so zerstreut zu sein?“
    Julia schien sich sehr für

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