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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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zuvor war er gezwungen gewesen, sein Verlangen so sehr zu unterdrücken. Alles an ihr erregte ihn, forderte den Eroberer in ihm heraus.
    „Haben Sie Lust, eine Runde mitzuspielen, Boscastle?“, fragte Odham. „Hermia schwindelt schon wieder.“
    „Nein“, murmelte er zerstreut.
    Er wollte mit Julia spielen, wollte ihr die nackten Schenkel spreizen und sich in ihren feuchten Schoß drängen, wollte sie so lange nehmen, bis sie zu schwach wäre, sich auf den Beinen zu halten.
    Sein Verlangen nach ihr machte es ihm unendlich schwer, seinem Plan zu folgen. Wenn er sie ein zweites Mal verlor, würde er nie wieder eine Frau wie sie finden. Julias sprühende Lebensfreude erhellte sein dunkles Leben. Sie war die einzige Frau, die ihn mit einem kleinen Lächeln, einem einzigen Blick in Flammen setzte. Ihre üppigen Formen verlockten ihn, ihr Lachen besänftigte ihn.
    Der Gedanke, dass sie mit einer Kurtisane Umgang pflegte, hatte seine Neugier geweckt. Er wollte genau wissen, was sie mit Audrey besprochen hatte. Als er sie danach fragte, hatte sie ungewöhnlich verwirrt reagiert. Hatte ihre Verlegenheit etwas mit dem zu tun, was gestern Nacht zwischen ihnen vorgefallen war? Suchte Julia Rat in der Kunst des Liebesspiels? Er konnte ihr alles beibringen, was sie wissen wollte, ihr jeden Wunsch erfüllen. Es gab keinen besseren Lehrer auf diesem Gebiet als ihn.
    „Heath?“
    Alles in ihm spannte sich an, als ihre Hand unversehens seinen Arm berührte. Gestern Nacht waren ihre Zärtlichkeiten von einer sinnlichen Verheißung gewesen, die ihm beinahe den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung geraubt hätte. Aber wenn er sein Ziel bei ihr erst erreicht hatte, würde sie ihn anflehen, sie endlich zu nehmen - es sei denn, er wäre derjenige, der sie anflehte.
    „Gefällt dir das Buch?“
    Sein Blick wanderte bedächtig über ihr Gesicht und ihre Gestalt mit einer Lüsternheit, die ihr den Atem nahm. „Ich habe es noch gar nicht angefangen. Meine Gedanken sind mit anderen Dingen beschäftigt.“
    „Ich frage besser nicht, welche Dinge das sind“, sagte sie leise.
    Er lächelte träge. „Du weißt es ohnehin.“
    Das unverhüllte Verlangen in seinen Augen wirkte wie ein Bann auf sie. Den ganzen Abend hatte sie seine Blicke auf sich gespürt, als stehe sie nackt vor ihm, als lauere er nur darauf, über sie herzufallen. Sie fühlte sich magisch zu ihm hingezogen, das Band zwischen ihnen wurde mit jeder Stunde stärker. Hoffentlich kam Russell bald nach Hause, damit sie die Verlobung offiziell lösen konnte. Sie hatte sich vorgenommen, aufrichtig mit ihm zu sprechen, obwohl er ihr mit seiner Untreue keinerlei Respekt erwiesen hatte.
    Er wusste nichts von ihrer früheren Episode mit Heath. Oder irrte sie? Damals war auch Russell Gast bei dieser Jagdgesellschaft in Cornwall gewesen. Erst später hatte er begonnen, ihr den Hof zu machen. Hatte er geahnt, was zwischen ihr und Heath vorgefallen war? Hatte er ihr vielleicht sogar nur den Hof gemacht, weil er auf Heath eifersüchtig war und ihn ausstechen wollte?
    Ihre Gedanken an Russell verblassten und kehrten zu Heath zurück. Er wirkte ungewöhnlich angespannt, saß zwar scheinbar bequem im Lehnstuhl, aber Julia spürte, dass er auf jedes Geräusch horchte, auf jedes Hufeklappern, jedes Knirschen von Rädern einer vorbeifahrenden Droschke, jedes Türschlagen, das Klimpern des Schlüsselbundes der Haushälterin im Wirtschaftstrakt.
    Seine Finger trommelten auf dem Buchrücken. „Danke für das Geschenk. Ich werde das Buch in Kent lesen. Ich habe beschlossen, Graysons Einladung anzunehmen und mit Julia aufs Land zu fahren.“
    „Aufs Land?“ Hermia und Odham hoben gleichzeitig die Köpfe. Nach Kent. Auf den Stammsitz der Boscastles. Wo es keine Flucht für Julia gab, außer in Heaths Arme. Stille Abende im Kreis der Familie. Beschauliche Nachmittage in der Bibliothek. Das würde ihr Gelegenheit geben, ihn besser kennenzulernen. Vielleicht wäre Heath in Kent gelöster, weniger angespannt.
    „Um mich besser bewachen zu können?“
    Er lachte leise. „Nur zu deinem eigenen Schutz.“
    „Du hättest zumindest mit mir darüber reden können.“
    „Das tue ich doch gerade“, meinte er achselzuckend.
    „Habe ich ein Mitspracherecht?“, fragte sie spitz.
    „Offensichtlich nicht.“
    „Arroganter Schuft“, murmelte sie.
    Seine Augen blitzten belustigt, aber es lag noch etwas darin, was sie beunruhigte. „In Kent haben wir Muse, zu lesen und anderen geistigen Zerstreuungen

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