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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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sie. „Ich gestehe, das hat mich ein wenig erstaunt.“
    Julia biss sich auf die Zunge. Es war ihr unangenehm, dass er wusste, wo sie gewesen war. Andererseits fühlte sie sich geschmeichelt, dass er sich so viel Mühe gab, sie zu bewachen. Aber, du liebe Güte, hoffentlich ahnte er nicht, worüber sie mit Audrey gesprochen hatte … über die Geheimnisse, einen Mann zu beglücken. Vor allem diesen Mann in allen anstößigen und anschaulichen Einzelheiten. Audreys Stimme hallte in ihrem Kopf.
    Das männliche Geschlechtsorgan will verwöhnt werden, Julia.
    Verwöhnt?
    Sehen Sie sich diese Bilder an.
    Grundgütiger. Die Darstellungen sind gewiss nicht maßstabsgetreu. Das sieht ja aus wie … eine Kanone …
    Meine Gute, Sie waren doch einige Jahre verheiratet und mit dem Körper ihres Mannes vertraut.
    Das schon, aber bei diesem Format hätte ich ihm vielleicht größere Aufmerksamkeit geschenkt.
    „Julia?“ Heath sah sie fragend an. „Du wirkst abwesend. Woran denkst du?“
    „Woran ich denke?“
    Er verschränkte die Arme. „Ich gestehe, ich weiß nicht, was ich denken soll.“
    „Das ist eine Erleichterung, nicht wahr?“
    „Was denn?“
    „Dass mir niemand gefolgt ist. Nur du. War das die wichtige Erledigung, von der du gesprochen hast?“
    „Audrey Watson ist eine berühmte Kurtisane, eine gebildete Frau und eine Freundin der Familie. Sie hat sich außerdem einen gewissen Ruf darin erworben, erotische Erfahrungen an Frauen weiterzugeben, die daran interessiert sind, ihre Freuden im Schlafzimmer zu erhöhen.“
    Julia stieß gegen den runden Tisch in der Diele. Das Silbertablett mit den Visitenkarten fiel scheppernd zu Boden. „Ach ja? Wer hätte das gedacht?“
    „Ganz London weiß das, würde ich meinen.“
    „Vergiss nicht, ich war lange in Indien.“
    Heath verengte die Augen. „Manches Wissen ist universal.“
    „Tatsächlich?“
    „Das Wissen, das Audrey vermittelt, ist jedenfalls universal.“
    „Du scheinst ziemlich viel über sie zu wissen“, entgegnete Julia spitz.
    „Du hast sie in ihrem Haus besucht. Und bist ziemlich lange geblieben.“
    „Hast du sie etwa nie besucht?“
    Die gedämpften Stimmen von Hermia und Hamm vor der Haustür waren Julias Rettung. Vermutlich wäre sie mit allem herausgeplatzt, wenn er dieses Verhör fortgesetzt hätte.
    „Welche Erleichterung“, sagte er belustigt.
    Julia verschränkte die Hände. „Es ist spät geworden. Zeit für ein Tässchen Tee.“
    Er zog sie an den Enden ihres Schals an sich. „Vergiss nicht, Julia, wenn du in Zukunft Rat suchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden.“
    „Welchen Rat?“, fragte sie verdutzt.
    „Aus männlicher Sicht.“
    „Worüber …“ Der Rest der Frage blieb ihr im Hals stecken. Sie las die sündige Herausforderung in seinem Blick.
    „Über die Kunst der Liebe.“
    Hermia stürmte in die Diele, gefolgt von Hamm, die Arme voll beladen mit Kartons und Tüten. „Wir sind wieder da.“
    Heath ließ die Enden von Julias Schal los. Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer. Und sie konnte an nichts anderes denken als daran, ihr neu erworbenes, theoretisches Wissen in der Praxis an ihm auszuprobieren. Er blickte ihr tief in die Augen und entzündete eine Flamme in ihr, die bis in ihren Schoß züngelte.
    „Julia?“, fragte er mit dunkler Stimme. „Was hast du heute Nachmittag angestellt?“
    „Ich …“ Ihr Blick fiel auf den Teppich und das Buch. „Ach ja, ich habe dir ein Buch gekauft.“

21. KAPITEL
    Heath hatte es sich in einer Ecke des Salons bequem gemacht, um sich mit dem Buch über ägyptische Hieroglyphen zu beschäftigen, das Julia ihm mitgebracht hatte. Hermia und Odham saßen vor dem Kamin und spielten Karten, während Julia als Friedensrichter das ständige Gezänk zwischen ihnen schlichtete.
    Aber Heath konnte sich nicht konzentrieren, zwei Dämonen machten ihm zu schaffen, zum einen die Macht seiner Wollust und zweitens eine wachsende dunkle Ahnung bevorstehender Gefahr. Es gab zu viele Ungereimtheiten, die ihm Sorgen bereiteten. Er richtete den Blick aus dem Fenster auf die dunkle Straße, um nicht ständig Julia anzustarren und sie mit Blicken zu entkleiden. Jedes Mal, wenn er sie ansah, wurde ihm der Mund trocken.
    Ihre fiebernde Hingabe in der vergangenen Nacht hatte ihn in Aufruhr versetzt. Er hungerte nach ihr, lechzte so sehr nach Erlösung, dass er am liebsten in die Nacht hinausgerannt wäre. Seine Strategie der langsamen Verführung würde ihn noch um den Verstand bringen. Nie

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