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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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ein paar giftgrüne Lederhandschuhe zu interessieren. „Über Gurkensamen.“
    „Samen?“
    „Ja.“ Etwa Samen in Beete zu setzen, wo sie nicht hingehörten, was ihr treuloser, ehemaliger Verlobter offenbar getan hatte.
    Ein Kind. Ein Kind veränderte alles, bedeutete Familie, Verpflichtung, eine dauerhafte Beziehung, nicht nur Lustbefriedigung. Ein Teil von Russells Gurke, besser gesagt von seinem Samen gehörte nun für immer einer anderen Frau. Julia wünschte allen dreien viel Glück. Ohne sie.
    Audrey hatte es gewusst. Anscheinend redete Russell völlig ungeniert in der Öffentlichkeit über seine Liebschaft. Und Heath? Was wusste er, der Undurchschaubare, darüber? Hätte er sie nicht warnen müssen? Oder wollte er nur abwarten, bis sie es selbst herausfand?
    Sie legte die giftgrünen Handschuhe beiseite und folgte Hermia aus dem Hutsalon.
    Russells Mätresse lebte in London, und es war anzunehmen, dass er sie besucht hatte, nachdem er sich von Julia verabschiedet hatte. Wenn Odham von der Affäre im Club erfahren hatte, wusste auch Heath davon. Kein Wunder, dass der schlaue Fuchs keine Bedenken gehabt hatte, sie zu verführen.
    „Du hinterhältiger verlogener Mistkerl“, sagte sie halblaut vor sich hin. Hamm zuckte erschrocken zusammen und rempelte einen Passanten an. „Nicht Sie, Hamm“, entschuldigte sie sich mit einem verschämten Lächeln. „Sie habe ich richtig gern.“ Und mehr noch seinen Herrn.
    Ein Windstoß fuhr in die Straße, zerrte an Julias Haar, und als sie es feststecken wollte, glitt ihr das Buch, das sie für Heath gekauft hatte, aus der Armbeuge und fiel auf die Straße.
    „Verflixt.“
    „Bitte, gestatten Sie.“
    Sie nickte, als ein hochgewachsener Herr im schwarzen Umhang und Zylinder, einen Spazierstock mit goldenem Knauf unter dem Arm, sich danach bückte und es ihr reichte. Bevor sie sich bedanken konnte, war der Fremde in der Menge der Passanten untergetaucht.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Hamm und schielte seitlich an dem Turm aufgestapelter Kartons vorbei, den er auf beiden Armen trug.
    „Ja, ja.“ Ihr Blick flog über die aufgereihten Pferdedroschken, die sich in der Straße stauten. „Mir fiel nur das Buch runter. Ein höflicher Herr hat es für mich aufgehoben.“
    Sie drehte sich um. Eine breite, muskulöse Männerbrust versperrte ihr den Weg. Ein starker Arm umfing sie, gab ihr Halt, und ein vertrautes Prickeln durchrieselte sie. Heath. Sie hatte sich eine Stunde in die Grundbegriffe einweisen zu lassen, wie eine Frau einem Mann Vergnügen im Bett bereitet, und fragte sich nun schuldbewusst, was er darüber denken würde, wenn er davon wüsste.
    „Hast du nichts Besseres zu tun, als dich von Fremden ansprechen zu lassen?“, fragte er mit einem angestrengten Lächeln. „Komm mit. Meine Kutsche steht näher als eure.“
    „Was ist mit meiner Tante?“
    „Hamm kümmert sich um sie.“
    „Ja, aber …“
    Er nahm sie beim Ellbogen. Seine Augen wirkten eher grau als blau - eine Spiegelung des Himmels oder seiner finsteren Stimmung? Sein Lächeln erinnerte sie daran, wie nah sie gestern Nacht daran gewesen waren, sich einander hinzugeben. Er hatte mit ihr gespielt wie auf einem Instrument, hatte all ihre Sinne in Aufruhr gebracht. Eines Tages würde sie in gleicher Weise mit ihm spielen.
    Die bloße Vorstellung ließ ihr Herz schneller schlagen und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Heaths Griff um ihren Arm festigte sich, als habe er ihre Gedanken gelesen. Wortlos steuerte er sie auf seine wartende Kutsche zu. Während der Heimfahrt spürte sie seine Anspannung immer noch. Hatte er weitere Informationen über Auclair erhalten? Er war wie immer untadelig gekleidet, im perfekt sitzenden dunkelblauen Frack, einem blütenweißen Leinenhemd und spiegelblank polierten schwarzen Schaftstiefeln.
    „Hattest du einen angenehmen Nachmittag?“, fragte er schließlich, als die Kutsche vor dem Haus anhielt.
    Bevor er ihr beim Aussteigen half, spähte er die Straße entlang. „Nun ja“, antwortete sie ein wenig atemlos. „Es war eine nette Zerstreuung.“
    „Und wie findest du Audrey Watson?“, fragte er, als der Butler die Haustür öffnete.
    Das Buch entglitt ihrer Hand. „Du bist mir gefolgt?“
    „Nur bis zur Bruton Street.“
    „Und warum?“
    „Ich wollte prüfen, ob du verfolgt wirst.“ „Und?“
    „Es war niemand zu sehen. Aber es ist bemerkenswert, wen du aufsuchst, wenn du dich unbeobachtet fühlst.“ Sein Blick heftete sich unverwandt auf

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