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Wie es mir gefaellt

Wie es mir gefaellt

Titel: Wie es mir gefaellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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auf die
kleine Dose mit Kaviar, die inzwischen auf dem Band Richtung Kassiererin
zuckelte. Wie konnte etwas so Winziges vierundsiebzig Dollar kosten? »Ich muss
ein paar Sachen für meinen Chef besorgen.«
    Elise schaute zu, wie
er den Kaviar mit dem Hundertdollarschein bezahlte und die Dose zusammen mit
dem Wechselgeld in die Tasche seiner Jacke steckte. »Wow«, sagte sie
beeindruckt. »Ich war übrigens gerade beim Red Letter und hab dir ein paar
Kekse vorbeigebracht. Mir war langweilig, und da dachte ich, ich back dir Kekse
als Überraschung für deinen ersten Arbeitstag.« Sie lächelte schüchtern und
bezahlte das Baguette. »Ich komme beim Schreiben immer auf bessere Ideen, wenn
ich was zu knabbern hab, weißt du.«
    Dan wusste nicht so
recht, wie er das finden sollte. »Tja, ich muss wieder los«, sagte er und
drückte die Tür zur Straße auf.
    »Okay.« Sie klemmte
sich ihr Baguette unter den Arm und begleitete ihn bis zur nächsten
Straßenecke. Ihr schwarzer Dufflecoat war über und über mit Mehl bestäubt.
»Ich brauch ein Taxi. Ich war nur schnell das Brot für meine Mutter besorgen.
Bei uns gibt es eigentlich fast immer nur Cola und Baguette. Das ist die
Wells-Diät, sagt mein Vater. Wir heißen nämlich Wells mit Nachnamen, weißt du.«
    Dan lächelte. Die Diät
funktionierte. Elise war ziemlich dünn. Er blinzelte im Licht der kalten
Mittagssonne zu ihr auf. Elise hatte ihm selbst gebackene Kekse vorbeigebracht.
Sie hatte süße Sommersprossen und war schlaksig und groß und trug ein Baguette
unter dem Arm. In ihrem schwarzen Dufflecoat und den schwarzen flachen Schuhen
sah sie extrem französisch und poetisch aus. Über Elise könnte er auf jeden
Fall ein Gedicht schreiben.
    Sie winkte mit dem
Baguette ein Taxi heran. »Hallo!« Das Taxi hielt an und Elise drehte sich noch
einmal zu Dan um. »Jenny und ich wollten heute Abend vielleicht einen Film
schauen. Kann also sein, dass wir uns nachher bei euch noch mal sehen.«
    Dan machte einen
Schritt auf sie zu. »Du hast Mehl auf der Backe.« Er wischte es mit dem Daumen
weg und küsste die Stelle. »Da.«
    Elises Mundwinkel
hoben sich zu einem zaghaften Lächeln. »Danke.« Der Taxifahrer hupte. Sie
rückte das Baguette unter ihrem Arm zurecht. »Ich hab dir die Kekse auf den
Tisch gestellt. Sie schmecken echt lecker, glaub ich.« Sie kletterte auf den
Rücksitz des Taxis. »Also, bis später dann.«
    petite mignonette, begann Dan zu dichten, während er zur Redaktion zurückschlappte, süße coquette. Er war sich nicht
sicher, ob das überhaupt richtiges Französisch war, aber es klang nach einem
verführerischen französischen Mädchen, das Baguettes unter dem Arm trägt und
Jungs mit selbst gebackenen Keksen beschenkt. Nach einem Mädchen, das man
bedichtet und besingt und auf die Wange küsst. Okay, Elise war erst vierzehn.
Sie war keine Mystery Craze, aber sie bewunderte ihn total, und sie war
wenigstens da.
    Er zündete sich noch
eine Zigarette an und schlenderte gemütlich zur Redaktion. Bis jetzt fand er
sein Praktikum gar nicht so übel.
    Jedenfalls solange er
sich von den Redaktionsräumen fern hielt.

 
    v hilft ihren
alten eitern
    »Guck
mal da, Dad. Ein alter Schlitten!«, rief Vanessa. Sie hatte dummerweise
beiläufig erwähnt, dass viele New Yorker ihren Sperrmüll einfach auf die
Straße stellen - sie selbst hatte auf diese Weise ein Paar tiptop Rollerskates
ergattert. Jetzt streunte sie mit ihren Eltern durch die Straßen von
Williamsburg und half ihnen, nach Kunstschätzen zu suchen.
    Arlo schlurfte auf den
verkratzten roten Plastikschlitten zu und hob ihn hoch. Er hatte einen Riss in
der Sitzschale und war mit Schildkröten-Schaumstoffstickern voll gepflastert.
Außerdem war die Unterseite vom Ziehen durch hundepisseverseuchten Schnee
fleckig verfärbt.
    »Könnte sein, dass er
stinkt«, warnte Vanessa.
    Arlo zuckte mit den
Schultern und ließ den Schlitten in Rubys schwarz lackierten Einkaufswagen fallen.
Sie hatten bereits ein blaues Plastikaquarium gefunden, eine Kochmütze und
einen aus Reißzwecken gebastelten Aschenbecher.
    »Wir brauchen dringend
noch irgendwas Großes«, sagte Gabriela, als sie weiterzogen. »Etwas
Bedeutungsvolles.«
    Vanessa trottete ihren
Eltern missmutig hinterher und fragte sich, was sich ihre Mutter so vorstellte.
Noch ein Pferd? Eine überdimensionale Käsereibe? Sie kickte einen zerquetschten
leeren Saftkarton aus dem Weg und setzte sich in einen Treppenaufgang, während
ihre Eltern mit dem Besitzer

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