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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Männern, die die Mädchen gefunden hatten, wurde jedem erzählt, Willa sei gestorben und Richard habe es nicht mehr länger an jenem Ort ausgehalten, der mit den Erinnerungen an das geliebte Kind behaftet war. In einem feierlichen Eid gelobten die eingeweihten Ritter Schweigen. Glücklicherweise waren die Männer, die Willa an jenem Tag fanden, Richards treueste Ritter.“
    Der alte Mann ging ein wenig in der Halle auf und ab, bevor er hinzufügte: „Richard beließ es nicht dabei, Willa an einem abgelegenen Ort unterzubringen. Sobald er hierher gezogen war, hat er ihr verboten, die Burg zu betreten. Sich selbst untersagte er, das Mädchen die ersten fünf Jahre zu besuchen. Sie hat ihn furchtbar vermisst, aber die Trennung fiel ihm noch viel schwerer, denke ich. Er verehrte das Kind. Jeden Tag schrieb er ihr Briefe. Fünf Jahre lang war dies der einzige Kontakt, den die beiden hatten. Briefe und kleine Geschenke von ihm an sie, und Briefe und kleine Geschenke, die sie zurücksandte. Jeden Abend quetschte Euer Onkel den Boten aus. Ich habe es manchmal selbst miterlebt. Richard fragte, was Willa gerade tue, wie es um ihre Gesundheit bestellt sei, was sie an diesem Tag gespielt habe, und wollte jedes Wort hören, das sie gesagt hatte.“ Die Erinnerung zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. „Auch mich hat er immer ausgefragt, wenn ich auf meinem Weg hierher an der Hütte gehalten hatte. Es beunruhigte ihn, dass sie sich weigerte, sich mit anderen Mädchen anzufreunden. Das machte ihm große Sorgen, aber er und ich, wir wussten uns keinen Rat, wie wir ihr das Gefühl von Sicherheit vermitteln sollten, wieder neue Freundinnen zu finden.“
    „Warum hat sie nach Luvena keine anderen Freundschaften mehr geschlossen?“ fragte Lucan.
    „Das haben wir auch nie verstanden, bis Eada es uns erklärte. Offensichtlich hatte Willa heimlich mitgehört, als Richard und ich über Luvenas Tod sprachen und den Verdacht äußerten, sie sei ermordet worden. Danach muss sie beschlossen haben, keine Spielgefährten mehr zu haben, da sie offenbar Angst hatte, ein weiteres Mädchen könnte an ihrer statt getötet werden.“
    Hugh schüttelte betroffen den Kopf, und Lord Wynekyn nickte.
    „Ja, das muss eine einsame Kindheit für sie gewesen sein. Sie ließ nur die alte Hexe, ihre Wachen, Richard und mich in ihre Nähe. Ihre einzigen Spielgefährten waren die Tiere.“
    „Demnach sind Wilf und Fin die Wachen, die mein Onkel ihr zugeteilt hat. Was wurde aus dem dritten Wächter?“
    Lord Wynekyn schaute Hugh verwirrt an. „Wie bitte?“
    „Wilf und Fin. Sind die beiden ihre Wachen?“
    „Oh.“ Der alte Mann lachte kurz auf. „Ihr meint Wolfy und Fen. Nein. Baldulf ist ihr Wächter.“
    „Aber Ihr sagtet, sie habe drei Beschützer“, meldete sich Jollivet wieder zu Wort.
    „Ja, hat sie auch. Howel und Ilbert waren ebenfalls für ihre Sicherheit verantwortlich. Aber Richards Verwalter verstarb etwa fünf Jahre, nachdem der Earl nach Hillcrest gezogen war. Howel war der einzige Mann, dem er die Stellung anvertraute, und da in all den Jahren nichts Beunruhigendes geschehen war, rief er Howel zurück zur Burg und ernannte ihn zum neuen Verwalter. Zu dieser Zeit gestattete er sich, Willa wiederzusehen, aber sämtliche Treffen fanden im Geheimen statt.“
    „Was wurde aus Ilbert?“ erkundigte sich Lucan, als Lord Wynekyn schwieg.
    „Er starb vor einem Jahr.“ Als seine Worte fragende Blicke hervorriefen, fügte er rasch hinzu: „Nein, er starb eines natürlichen Todes. Er erkrankte an einem Fieber. Und so verblieb nur noch Baldulf, um sie zu beschützen. Richard überlegte, ob es ratsam sei, einen anderen Mann zu schicken, um Ilbert zu ersetzen, sprach sich indes dagegen aus. Er sah darin keine Notwendigkeit.“
    „Und wo ist dieser Baldulf jetzt?“ wollte Lucan wissen.
    „Und wer sind Wilf und Fin?“ fragte Hugh ungeduldig.
    „Wolfy und Fen?“ murmelte Lord Wynekyn und zog es offenbar vor, zunächst auf Hughs Frage einzugehen. „Sind sie immer noch da? Wahrlich, ich habe immer geglaubt, sie seien bereits vor Jahren weitergezogen.“
    „Wer sind diese Männer?“ wiederholte Hugh seine Frage.
    „Es sind Wölfe.“
    „Wölfe!“ entfuhr es den drei Männern wie aus einem Munde. Lord Wynekyn lächelte dünn, als er in die erschrockenen Gesichter schaute.
    „Ja, ich reagierte ungefähr genauso, als ich die beiden zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Ich glaube, Wolfy war in eine Falle geraten … oder war es Fen? Ich kann mich

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