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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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erleben. Es wäre eine Schande, sollte sie dem Mädchen das Leben unnötig erschweren.
    Die melodische Stimme – hoch, klar und engelsgleich – ließ sich wenige Augenblicke später wieder vernehmen. Hugh lauschte angestrengt, bis er wusste, aus welcher Richtung der Gesang kam. Rasch lenkte er sein Ross dorthin. Alsbald erreichte er eine Lichtung, die von dem lieblichen Gesang erfüllt war; von dem Mädchen war jedoch nichts zu sehen.
    Verwundert schaute er sich um. Schließlich erblickte er die junge Frau, die halb hinter hohen Gräsern und jungen Schösslingen verborgen war. Anstatt der Aufforderung der Alten zu folgen, den Knoblauch zu holen, lag die junge Frau inmitten von Gräsern und Blumen. Während sie sang, flocht sie Gänseblümchen zu einem Kranz. Als Hugh sein Pferd weiter vorantrieb, richtete die Frau sich abrupt auf, und Hugh bedauerte es, dass ihr Lied mitten in einer Strophe abbrach.
    „Sie hat dich losgeschickt, um Knoblauch zu holen. Gehorcht man so seinem Vormund?“ fragte Hugh. Als sie nur verwirrt zu ihm aufschaute, wurde er ungeduldig. „Antworte mir!“
    „Sie braucht keinen Knoblauch, Mylord. Den habe ich erst gestern gebracht.“
    „Vielleicht benötigt sie mehr davon. Warum sollte sie dir sonst aufgetragen haben, welchen zu suchen?“
    „Sie wollte allein mit Euch sprechen.“
    Hugh gab sich mit dieser Antwort zufrieden und schwieg. Er ließ den Blick über die Lichtung schweifen und zog die Stirn in Falten. „Es ist unklug, hier allein herumzulaufen. Man könnte dir nachstellen. Was würdest du dann tun?“
    „Wolfy und Fen sorgen für meine Sicherheit.“
    Hugh zog die Brauen hoch, aber er stellte der Frau keine weitere Frage.
    Sie legte den Kopf schief und lauschte, bevor sie den leeren Korb aufhob und sich erhob. „Ich muss zurück. Sie würde nicht wollen, dass ich Euch unnötig aufhalte.“
    „Warte.“ Hugh beugte sich hinab und ergriff ihren Arm, doch er ließ sie augenblicklich wieder los, als hätte er sich verbrannt. Als sie sich mit einem fragenden Blick zu ihm umwandte, schüttelte er den Kopf, da er sich sein eigenes Verhalten nicht zu erklären vermochte. Er streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bringe dich zurück.“
    Willa zögerte keineswegs, sondern legte ihre Hand in seine. Einen Moment lang fragte Hugh sich, warum sie ihm so leichtfertig vertraute. Dann machte er sich bewusst, dass er in ihren Augen ihr Verlobter war. Natürlich würde sie ihm vertrauen. Er hob sie vor sich in den Sattel, ergriff die Zügel und lenkte das Pferd denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Lucan folgte ihnen in angemessenem Abstand.
    „Wer sind Wilf und Fin?“ erkundigte er sich.
    „Wolfy und Fen“, verbesserte sie ihn und fügte hinzu: „Meine Freunde.“ Die Frau rutschte hin und her, um eine bequemere Sitzposition zu finden.
    Hugh biss die Zähne zusammen, als er merkte, in welcher Weise sein Leib auf die Bewegungen der Frau ansprach, die er allzu deutlich spüren konnte. Dennoch fuhr er entschlossen mit seinen Fragen fort. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht, einen von ihnen zu heiraten?“
    Sie drehte sich zu ihm um, wobei ihre lieblichen goldenen Zöpfe sein Gesicht streiften. Sehr zu seinem Verdruss kam ein Lachen über ihre Lippen. „Nein, Mylord, das wäre wahrlich nicht möglich.“
    Hughs Miene verfinsterte sich angesichts ihrer Belustigung, doch als sie wieder nach vorn schaute, verfingen sich einzelne Strähnen ihres goldenen Haars in seinen Bartstoppeln, so dass Hugh gezwungen war, den Kopf zurückzuziehen. Obwohl er immer noch neugierig war, wer Wolfy und Fen sein mochten, ging es Hugh inzwischen vielmehr darum, einen Ausweg aus seiner Zwangslage zu ersinnen, ohne die Frau ehelichen zu müssen und später ein schlechtes Gewissen zu haben.
    „Gibt es da jemanden, dem du in besonderer Weise zugetan bist?“ erkundigte er sich schließlich.
    „Gewiss.“
    Hugh umfasste die Zügel fester und atmete auf. Er hatte nicht damit gerechnet, so viel Glück zu haben. Wenn sie etwas für einen Mann empfand, brauchte er nichts weiter zu tun, als eine Hochzeit in die Wege zu leiten. Er würde dem Paar etwas Geld zukommen lassen, und schon wären seine Sorgen vergessen.
    „Eada ist wie eine Mutter für mich“, bekannte sie und ließ seine Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen. „Sie ist eine wundervolle Frau und etwas ganz Besonderes.“
    Hugh verdrehte die Augen, denn er konnte nicht verstehen, was diese alte Vettel Besonderes oder Wundervolles an

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