Wie Feuer im Regen
ihr?“
„ Oh, gar nichts. Nur Jamie scheint richtiggehend fasziniert von ihr zu sein. Obwohl er Frauen doch sonst immer wie Gebrauchsgegenstände behandelt und keine weiteren Gedanken an sie verschwendet. Aber er konnte gar nicht mehr aufhören von dieser Anne zu sprechen.“
„ So ein Unsinn“, fiel Freddie ihr schnell ins Wort, „Das hast du falsch verstanden. Also, wir sollten jetzt gehen. Man sieht sich, Harper.“
Und damit waren sie so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht waren.
Marc sah den beiden mit finsterem Blick hinterher.
Dieses berechnende Miststück Eliza, dachte er. Wenn es ihre Absicht gewesen war, Eifersucht in ihm zu wecken, war ihr das gelungen. Hatte Harkdale etwa versucht sich in seiner Abwesenheit an Anne heran zu machen?
Simon Threakston tat zwar so, als ob er etwas in seinen Notizen nachsehen würde, in Wirklichkeit aber hatte er die Unterhaltung mit großen Ohren verfolgt.
„ War das nicht Lord Frederick Finmore?“
„ Was?“ unwirsch schreckte Marc aus seinen Gedanken hoch. „Ja, natürlich. Wir sind dann wohl fertig? Ich muss los.“
„ Selbstverständlich, Mr. Harper. Ich bedanke mich herzlich und werde ihnen das Meisterwerk heute noch zustellen lassen. Und wenn sie mich bei Gelegenheit Lord Finmore empfehlen würden, wäre ich ihnen mehr als verbunden.“
Der Galerist hielt Wort – am selben Abend nahm Marcs Haushälterin ein gut gepolstertes Paket entgegen, welches er ihr sofort aus den Händen riss.
In einem speziell klimatisierten und gesicherten Raum seines Hauses – mehr oder weniger war es ein begehbarer Tresor – befand sich seine Sammlung.
Lediglich ein schlichter Hocker in der Mitte lud zum Sitzen ein. Ringsum an den Wänden aufgereiht hingen Studien von Fluggeräten und Maschinen ebenso wie Skizzen von Köpfen und Körperteilen.
Jeden Abend verbrachte Marc einige wertvolle Augenblicke hier. Alleine und vollkommen glücklich genoss er die meisterlichen Zeichnungen eines Genies. Er hatte weder das Bedürfnis über sie zu sprechen, noch sie jemandem zu zeigen. Sie dienten allein seiner Freude.
Heute Abend war seine Stimmung jedoch etwas getrübt. Was hatte Eliza andeuten wollen? Hatte Harkdale tatsächlich ein Auge auf Anne geworfen? Das würde er auf keinen Fall erlauben.
Nachdem er seine Neuerwerbung an ihren Platz gebracht hatte, verschloss er den Tresorraum sorgfältig und setzte sich an den Schreibtisch in seinem Privatbüro.
Er kontrollierte die Tagesgeschäfte, schrieb ein paar Emails und loggte sich schließlich auf der Inner Circle Webseite ein.
Überrascht stellte er fest, dass es ein neues Mitglied gab. Anne Catherine Marsden. Vor zwei Tagen war sie zum ersten Mal auf einer Veranstaltung gewesen und nun bereits ein Mitglied im Club? Marc kannte niemanden, der eine so schnelle Aufnahme geschafft hatte. Normalerweise dauerte es ewig Cheryl zu überzeugen und dann nochmal doppelt so lange, bis James sein Einverständnis gab. Das konnte nur bedeuten, dass Jamie Annes Aufnahme in den Inner Circle persönlich veranlasst hatte. Weshalb sollte er so etwas tun, wenn er nicht tatsächlich Interesse an ihr hatte?
Wütend schaltete Marc den Computer wieder aus.
Dieser privilegierte, verwöhnte, englische Snob! Mit seinem Aussehen und seinem Stammbaum konnte er jede Frau haben, die er wollte! Aber nicht Anne! Auf keinen Fall!
***
Nach dem Meeting am Dienstagmorgen war Anne in der Firma geblieben und hatte sich sofort in die Arbeit gestürzt.
Marc war beeindruckt, dass sie sich tatsächlich den ganzen Tag für Harper Mining frei gehalten hatte. Sie würde ihm schnelle Resultate liefern, hatte sie erklärt, und das schien nicht zu viel versprochen zu sein.
Sie informierte sich bei den entsprechenden Ressortleitern und sammelte Informationen.
Noch in derselben Woche wollte sie ihm ihr Konzept vorstellen.
Leider lehnte sie seine Einladung zum Mittagessen ab und arbeitet bis Büroschluss durch, so dass sich keinerlei Gelegenheit für ein privates Wort ergab.
Allerdings hatte sie ihm versprochen, ihn direkt nach der Arbeit noch kurz auf die Ausstellungseröffnung eines Circle Mitglieds zu begleiten.
„Falls du dich umziehen möchtest, können wir vorher gerne noch bei dir zu Hause vorbei fahren“, bot er an.
„ Nicht nötig! In meiner Branche sind wir allzeit auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet.“ Sie zog ein paar hochhackige Schuhe aus ihrer Tasche und eine kleine Schminktasche, „Gib mit zehn Minuten!“
Als sie von der
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