Wie heiratet man einen Highlander
und sich das Genick brechen.“
„Wenn Miss Hurst über den Acker reiten möchte, sollte sie das auch tun dürfen“, mischte Falkland sich ein.
Alexander musterte Caitlyn grimmig. „Sind Sie jemals in Ihrem Leben über einen Zaun gesprungen?“
Als sie das Kinn reckte, war ihm klar, dass es ihm gelungen war, sie nur noch mehr anzufeuern. „Natürlich bin ich schon über Zäune gesprungen“, behauptete sie.
Er musterte sie mit finsterem Blick. Du Närrin! Von allen Lügen, die du erzählen könntest, ist das ...
„Sehen Sie? Sie weiß, was sie tut.“ Eifrig sah Falkland zu Caitlyn hinüber. „Wenn Sie über Zäune springen wollen, begleite ich Sie. Ich kann Ihnen vielleicht meine Sprungtechnik zeigen, die sehr gut ist, wenn ich das selbst behaupten darf.“
Alexander lachte kurz und hart auf. „Wenn Sie Miss Hurst eine Technik beibringen wollen, sollten Sie selbst eine haben.“
Empört richtete Falkland sich kerzengerade im Sattel auf. „Ich garantiere persönlich für Ihre Sicherheit, Miss Hurst.“
„Seien Sie kein Narr“, herrschte Alexander ihn an. „Wenn sie vom Pferd stürzt, gibt es nichts, was Sie dagegen unternehmen können.“
Lady Kinloss kicherte. „Falkland könnte seinen Körper unter den von Miss Hurst werfen, damit sie weich fällt.“ Sie warf Falkland einen listigen Blick zu. „Vielleicht hofft er genau darauf.“ Das Gesicht des Viscounts wurde knallrot. „Sie unterschätzen Miss Hursts Fähigkeiten.“ Er schaute Caitlyn lächelnd an, und seine Miene wurde weich und freundlich. „Aber ich weiß, wozu sie in der Lage ist.“
Nun verzog Lady Kinloss ihren Mund zu einem selbstgefälligen Lächeln. „Miss Hurst, auch ich habe volles Vertrauen in Ihre Reitkünste. Es ist Ihr Temperament, dem ich nicht ganz traue.“
Alexander konnte ganz genau den Moment erkennen, in dem Caitlyn beschloss, gegen jede Vernunft zu handeln. Sie erstarrte, ihre Augen funkelten, ihre Hände strafften die Zügel, und auf diese Weise brachte sie ihr Pferd dazu, nervös anzutraben.
Gütiger Himmel, diese Frau war eine Gefahr für sich selbst! Ein falsches Wort, und sie war sofort entschlossen, jeden Weg zu gehen, ganz gleich, was es sie kostete.
Sie warf den Kopf in den Nacken und erklärte kühl: „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie sich Sorgen um mich machen, Lady Kinloss, aber ich glaube, ich kann die Zäune bewältigen. Von hier aus wirken sie nicht besonders hoch.“
„Oh?“, machte Lady Kinloss höflich, während ihr schmales Gesicht deutlich widerspiegelte, dass sie keine Sekunde daran glaubte.
Alexander hätte Caitlyn am liebsten erwürgt. Sie lenkte ihr Pferd hinüber zum Feld. Als die Stute das offene Gelände vor sich sah, ging sie wie der Blitz durch.
Bevor Alexander nach den Zügeln greifen konnte, waren sie schon fort.
Lord Falkland blinzelte verwirrt. „Herr im Himmel! Ich dachte, sie könnte ...“
Doch Alexander donnerte bereits hinter Caitlyn über den Acker. Sie beugte sich tief über den Hals des Pferdes und klammerte sich an die Zügel und die Mähne, als hinge ihr Leben davon ab. Und angesichts der scharfkantigen Felsbrocken, die im Acker verstreut lagen, war es wohl auch so.
Gütiger Himmel, wenn sie loslässt, stürzt sie zu Tode!
Mit zusammengepressten Lippen holte Alexander auf und zwang sein Pferd neben ihres. Die Augen wild rollend, stürmte Caitlyns Stute vorwärts, wandte sich vom offenen Feld ab und rannte in Richtung eines dichten Waldes. Alexander musste sein Pferd zurückfallen lassen und ihr hinterherreiten, denn zwischen den Bäumen war zu wenig Platz, um neben ihr zu bleiben. „Halt dich fest, du verdammtes Weib!“, murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Direkt vor ihm klammerte sich Caitlyn verzweifelt an das Pferd. Ihr Hut war längst verloren gegangen, ihre blonden Haare hatten sich aus den Nadeln gelöst. Alexander heftete seinen Blick auf die leuchtende goldene Pracht, die im Wind wehte. „Halt dich einfach nur fest!“, rief er mit heiserer Stimme und wusste nicht, ob sie ihn überhaupt hörte.
Der Wald lichtete sich, und wie aus dem Nichts tauchte eine niedrige Natursteinmauer auf, die von Moos überwachsen und mit Herbstlaub bedeckt war. Auf der anderen Seite der Mauer strömte ein Bach dahin. Sein Plätschern war trotz der donnernden Hufe und Alexanders heftigen Atemzügen zu hören.
Wenn das Pferd über die Mauer setzte, würde Caitlyn stürzen. Und es würde kein sanfter Fall sein, sondern ein hartes
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