Wie heiratet man einen Highlander
haben, jenem geheimnisvollen, zum Verrücktwerden gut aussehenden und verdammt schwer zu packenden schottischen Laird; einem Mann mit schwarzen Haaren, einer noch schwärzeren Seele und dunkelgrünen Augen, in denen sich brennende Leidenschaft und die Fähigkeit zu kalter Grausamkeit spiegelten.
Als hätte er ihre Gedanken gespürt, riss er seine Aufmerksamkeit endlich vom Flur los und wandte sich ihr zu. „Ja?“
Seine Stimme klang gelangweilt. Seine mangelnde Aufmerksamkeit hatte sie bereits gereizt gemacht, doch jetzt flammte in Georgiana Ärger auf. „Beobachtest du Miss Hurst und ihre Eroberungen? Oder wünschst du dir, selbst einer dieser Männer zu sein?“
Seine Augen wurden schmal und schimmerten wie grünes Eis. „Das sieht dir überhaupt nicht ähnlich, MacLean“, fauchte sie. „Ich habe dich nie für einen Mann gehalten, der Schulmädchen hinterherläuft. Bisher war ich der Meinung, Humbolts Ableben sei dir eine Lehre gewesen.“
Ein kühles Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Was ist los, Georgiana? Bist du eifersüchtig, weil Dervishton nicht vor dir auf den Knien liegt?“
Georgiana erschauderte unter dem eisigen Glanz seiner Augen und schluckte eine scharfe Erwiderung hinunter.
Alexanders Blick wanderte bereits wieder zur offenen Tür. Auch Georgiana beobachtete Caitlyn Hurst, die absolut entzückend aussah, während sie Dervishton anlachte. Die Kleider des Mädchens waren von einer irreführenden Schlichtheit, der man sofort ansah, dass sie von einer erstklassigen Modistin stammten. Woher hatte sie eine solche Garderobe?
Georgiana klopfte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Du hast mir gesagt, dass du Caitlyn Hurst eine Lehre erteilen wolltest, MacLean.“
Er warf ihr einen gelangweilten Blick zu. „Was ich tue oder nicht tue, geht dich nichts an.“
„Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn ich mir die Mühe mache, das Mädchen in mein Haus einzuladen, und dann dasitzen und zuschauen muss, wie du genau wie die anderen Männer um sie herumscharwenzelst. Du bist betört von ihr! Gib es zu!“ Seine Augen sprühten grüne Funken, seine Lippen waren bleich vor Zorn. Draußen pfiff ein heftiger Wind ums Haus; die Sonne verschwand hinter einer Wand dunkler Wolken.
Erregt und erschrocken erschauderte Georgiana. Einen Mann wie diesen zu besitzen ... Wie hatte sie ihn gehen lassen können? Er war hinreißend und überwältigend männlich, doch es war seine Energie, die ihre Knie weich werden ließ. Sie berührte seinen Arm und beugte sich vor. Ihr Vormittagskleid aus blauer Seide war aufreizend tief ausgeschnitten. „Alexander, bitte ... ich wollte dich nicht wütend machen. Ich bin nur neugierig auf deinen Plan. Und ich bin ein Teil davon, weil ich diejenige bin, die sie hierher eingeladen hat.“
Er betrachtete sie lange. Draußen legte sich langsam der Wind; die Wolken huschten nicht mehr so schnell über den Himmel, verschwanden aber auch nicht. „Ich spiele nur mit ihr. Sie hat das Leben meines Bruders nicht in einem einzigen Moment ruiniert; er musste seinem Schicksal eine ganze Weile ins Auge blicken. Ich will, dass es ihr genauso geht. Sie weiß, dass ich Pläne geschmiedet habe, aber sie hat keine Ahnung, welcher Art diese Pläne sind. Sie ist neugierig und besorgt, das lese ich in ihrem Gesicht.“ Sein strenger Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. „Wenn die Zeit gekommen ist, wird sie erfahren, was ihr bevorsteht. Bis es so weit ist, möchte ich, dass sie sich Sorgen macht.“
Georgiana war erleichtert. „Du quälst sie! Ich befürchtete schon, dass du ihr erliegst wie dieser Dummkopf Falkland und die anderen Männer. Aber wie willst du das Mädchen bestrafen, wenn es ständig von Bewunderern umringt ist? Du wirst dir eine Doppelzüngigkeit zu eigen machen müssen, um der Kleinen Angst zu machen.“
„Das werde ich.“ Er stand auf und zwang sie auf diese Weise, seinen Arm loszulassen. „Für den Moment möchte ich, dass die Ungewissheit sie quält. Ich bin ihretwegen hier, und sie fängt an, das zu begreifen. Mehr musst du nicht wissen.“
Georgiana öffnete den Mund, um zu protestieren, aber er kam ihr zuvor, indem er stirnrunzelnd verkündete: „Ich muss mich für den Ausritt umziehen.“
Mehr würde sie heute nicht in Erfahrung bringen. Georgiana erhob sich ebenfalls. „Natürlich. Ich werde den Dienern sagen, wie viele Pferde sie satteln sollen. Und ... Alexander?“
„Ja?“
„Wenn du zurückkommst, würde ich gern hören, wie die Dinge
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