Wie heiratet man einen Highlander
wir uns einig, MacLean. Sagen wir, wer die meisten von den drei Aufgaben bewältigt, hat gewonnen?“
Über der polierten Eichenplatte standen sie einander Auge in Auge in kämpferischer Pose gegenüber. Er verspürte den Drang, über den Schreibtisch zu greifen, sie bei der Taille zu packen und auf seine Seite zu ziehen. Dort würde er sich an ihrer Süße laben, sie mit seinem Kuss brandmarken und ihr zeigen, wozu er fähig war - trotz seines Alters.
Doch genau aus diesem Grund war beim letzten Mal alles schiefgegangen. Sie hatte ihn in Versuchung geführt, und er war wie ein völlig unerfahrener Jüngling ihren Reizen erlegen. Dieses Mal würde nicht er derjenige sein, der keuchend vor Verlangen zurückblieb. Dieses Mal sollte sie es sein.
Er beugte sie noch weiter vor, bis seine Lippen fast ihren Mund berührten. Ihre warmen braunen Augen sahen aus wie geschmolzene Schokolade, ihre makellose Haut wirkte wie Seide. „Ich nehme jede Herausforderung an, die du bestimmst.“
„Jede?“
Unverhohlen ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern. Sie war ihm so nahe, dass er die Wärme ihrer Haut spüren konnte. „Ich akzeptiere deine Bedingungen, aber sei dir über eines im Klaren: Wenn ich verliere, riskiere ich meine Freiheit, denn du hast erklärt, du würdest sie mir nehmen, falls du in der Stimmung dazu bist. Sollte ich gewinnen, will ich dich daher mehr als einmal in meinem Bett sehen.“
Ihr Blick wurde wachsam. „Was willst du denn sonst noch?“ Grinsend genoss er den beunruhigten Ton in ihrer Stimme. „Wenn ich gewinne, wirst du nicht nur in mein Bett kommen, sondern du wirst für zwei ganze Wochen meine Geliebte sein -und zwar vor den Augen der ganzen Welt.“
Er konnte den wilden Pulsschlag unter der Haut ihrer zarten Kehle erkennen. Sie bemühte sich, zu schlucken, doch es gelang ihr nicht. Schließlich schaffte sie es, mit heiserer Stimme hervorzustoßen: „Abgemacht.“
„Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du bereuen, mir jemals begegnet zu sein.“
Sie reckte ihr Kinn vor und wisperte mit einer Stimme so voll ehrlichen Bedauerns, dass ihn jede Fröhlichkeit verließ: „Dafür ist es zu spät, Sir. Viel zu spät.“ Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging davon. Während sie sich entfernte, schwang sie anmutig die Hüften.
Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, wandte sie sich noch einmal um. „Die Einzelheiten besprechen wir morgen nach dem Frühstück. Das verschafft uns genügend Zeit, über die ersten Aufgaben nachzudenken.“
Er nickte knapp. Sein ganzer Leib stand lichterloh in Flammen, sodass er nicht wagte, zu sprechen. Mit tiefer Erleichterung, in die sich aber auch Enttäuschung mischte, schaute er ihr nach, als sie aus dem Zimmer schlüpfte und verschwand.
Alexander drehte sich um und lehnte sich gegen den Schreibtisch. Seine Finger umklammerten das Glas. Er nahm einen großen Schluck, dann noch einen. Es war ein Verbrechen, guten Portwein auf diese Weise hinunterzustürzen, doch das kümmerte ihn jetzt nicht. In ein oder zwei Wochen würde Caitlyn Hurst ihm ausgeliefert sein. Sie würde in seinem Bett liegen.
Lächelnd genoss er bereits jetzt seinen Sieg. Er würde sie in skandalös dekolletierte Kleider stecken, sodass alle Welt den Anblick ihrer reizvollen Figur genießen konnte. Er würde sie in ganz London vorführen, sie in seinen offenen hohen Zweisitzer setzen und sie die St James’s Street hinunterkutschieren, vorbei an den Bogenfenstern von White’s, dem Herrenclub, in dessen Nähe sich eine vornehme Dame niemals zeigen würde. Dann würde er mit ihr in den Vergnügungspark von Vauxhall Gardens gehen und dafür sorgen, dass sie sich dort neben den anderen leichten Mädchen zeigte. Er würde sie so demütigen, dass eine Rettung in letzter Minute durch eine Schwester oder einen Bruder oder irgendjemand anderen unmöglich war.
Zwei Wochen lang würde sie ihm gehören und tun müssen, was er wollte, im Bett und außerhalb des Bettes. Oh, das alles würde ihm größtes Vergnügen bereiten!
Vom Flur her hörte er Dervishtons erhobene Stimme, mit der er Caitlyn begrüßte, als sie zu den anderen Gästen trat, die auf das Dinner warteten.
Alexander stürzte den Rest seines Portweins hinunter und verließ die Bibliothek. Bald würde er seine Rache haben und Caitlyn Hurst eine demütigende Lektion erteilen, die sie ihr Leben lang nicht vergessen würde.
7. Kapitel
Handelt stets anständig. Jene, die mit schmutzigen Tricks kämpfen, werden herausfinden,
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