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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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sämtliche Hintergründe dieser abscheulichen Tat zutage fördern.«
    Blitzi konnte eine Spur von Ironie nicht ganz aus seiner Stimme raushalten. Doch, sein Job machte ihm immer noch Spaß. Insbesondere, wenn er so wie jetzt an sämtlichen Strippen gleichzeitig zog.
    »Ha!«, knurrte Nicole verächtlich. »Dein Vorschlag kommt leider ein bisschen zu spät. Das Überfallkommando ist bereits organisiert, heut Nachmittag schnappen wir uns die Leenders und ihre Komplizen.«
    Blitzi grinste selig. Das war genau die Information, die ihm noch zu seinem Glück gefehlt hatte. Lautlos tippte er eine SMS an von der Bodenschwingh.
    »Hallo, Blitzi? Bist du noch dran? Ich muss jetzt auflegen und Tom Schneider befreien.«
    Nicole hatte es offenbar eilig.
    »Und du bist dir wirklich absolut
sicher
 … dass du genug Beweise gegen die kleine Leenders in der Hand hast?« Blitzi gab sich alle Mühe, seiner Stimme einen mysteriösen, zweifelnden Ton zu geben.
    Und genau wie beabsichtigt, hakte Nicole nach: »Wie meinst du das?«
    »Na, ich hoffe nur, dass du auf Nummer sicher gehst, bevor du die Tochter eines sehr reichen und einflussreichen Mannes verhaftest.«
    »Aber das Bild im Fernsehen …«, sagte Nicole leicht verunsichert.
    »… könnte genauso gut gefälscht sein«, antwortete Blitzi.
    »Verdammt, Blitzi, sag mir sofort, was los ist! Wenn ich jetzt bei dieser Verhaftung versage, dann flieg ich hochkant aus dem Polizeidienst.«
    »Dann verhafte mal besser nicht den Falschen.«
    »Toller Ratschlag! So, wenn du jetzt keine weiteren bahnbrechenden Erkenntnisse mehr für mich parat hast, werde ich auflegen und mich dem Überfallkommando anschließen.«
    »Was ein Riesenfehler wäre, glaube mir. Aber wie gesagt, ich könnte dir helfen, den oder die Richtigen dingfest zu machen.«
    Nicole stöhnte auf. »Blitzi, jetzt spuck endlich aus, was du mir ganz offensichtlich mitteilen willst, und dann …«
    »Dann was, Prinzessin? Ich lade dich hiermit ganz offiziell zur einzigen richtigen Befreiung von Tom Schneider ein. Aber es bleibt selbstverständlich dir überlassen, ob du dieser Einladung Folge leistest oder eben nicht.«
    Nach drei Sekunden vollkommener Stille sagte Nicole leise: »Und was mache ich jetzt mit meinem Überfallkommando?«

[home]
    81.
    Montag, 13.37 Uhr
     
     
     
    I ch bin im Fernsehen. Zwar verdeckt so ein dünner schwarzer Balken meine Augen, aber man kann mich trotzdem eindeutig und zweifelsfrei erkennen. Unter meinem Bild läuft ein Band auf Endlosschleife. Darauf steht schwarz auf weiß: »Neuste Erkenntnisse im Entführungsfall Schneider. Kennen Sie diese Frau?« Und das nicht etwa nur auf n-tv, den eh keiner guckt. Nein, RTL, SAT1 und selbstredend auch die öffentlich-rechtlichen Sender zeigen das Bild in ihren jeweiligen Nachrichtensendungen. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen schönen Urlaubsschnappschuss von mir. Es ist eins von
den
Fotos. Den Polaroids, die ich selbst von mir und dem schlafenden Tom gemacht habe. Und das Erste, was einem ins Auge springt, sind … die verdammten Handschellen.
    »Dein Vater hat auch schon angerufen!«, sagt Linda, während wir beide fassungslos den Fernseher betrachten.
    »Und was hast du gesagt?«, frage ich sorgenvoll.
    »Die Wahrheit natürlich! Dass ich keine Ahnung habe, wo du steckst!«
    »Und?«
    »Er bittet um Rückruf«, gibt Linda beklommen zurück.
    In diesem Moment kommt Tom ins Zimmer gestürmt. »Er schwört, er war’s nicht!« Seine Stimme klingt atemlos.
    »Wer war was nicht?«
    »Zack! Er schwört, dass er das Bild nicht an die Presse verschachert hat!«, antwortet Tom hektisch und fügt dann misstrauisch hinzu: »Oder hast du es ihnen geschickt? Anonym oder so?«
    Ich zeige ihm einen Vogel.
    »Wie hätte Zack denn überhaupt an das Bild rankommen können? Lag das hier etwa einfach so rum?!« Linda denkt wie immer praktisch. Wo hatte ich nur diese verdammten Bilder versteckt?
    »Im Nachttisch?«, sage ich unsicher. In der nächsten Sekunde sprinten wir alle drei die Treppe hoch. Tom erreicht das Schlafzimmer als Erster und zieht bereits die vier Nachttischschubladen der Reihe nach auf, als Linda und ich dazukommen. Siegessicher wedelt er mit einem ganzen Packen Polaroids, den er aus der untersten Schublade gefischt hat.
    Linda reißt sie ihm aus der Hand und blättert sie kurz durch. »Wie viele Bilder hast du denn so von euch beiden gemacht?«, fragt sie inquisitorisch und unheimlich vorwurfsvoll. Peinliche Frage.
    »Hm, so um die fünf«,

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