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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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Daran habe ich nicht … na, komm schon … los!«
    Die beiden unterschiedlich gebauten Männer stürmten aus der Küche und raus aus der Wohnung. Auf der Straße angekommen, hielt der schwer atmende von der Bodenschwingh Blitzi am Ärmel fest. »Nicht so schnell. Da krieg ich ja ’nen Herzinfarkt.«
    Blitzi schnaubte entrüstet durch die Nase. » Ach so ’n bisschen Sport hat noch keinem geschadet.« Trotzdem ließ er es etwas gemächlicher angehen. Wenn Toms Manager jetzt den Löffel abgab, würde ihm das auch nichts nützen.
    »Dort ist es«, flüsterte Blitzi.
    »Du musst gucken gehen! Mich kennt sie ja!«, raunte von der Bodenschwingh atemlos zurück.
    »Okay.«
    So nonchalant wie möglich flanierte Blitzi an der Fensterfront des Cafés vorbei und versuchte, die flüchtige Victoria Leenders im nur sanft erleuchteten Innenraum zu erspähen. Boink! Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb Blitzi sich seinen Kopf. Er hatte nicht aufgepasst und war mit jemand anderem – der ebenfalls extrem angestrengt in das Café zu stieren schien – frontal zusammengeprallt. Wütend betrachtete Blitzi die gegnerische Partei, die durch den Aufprall zu Boden gegangen war: eine junge Frau mit dunklem Pagenkopf, die ihn mindestens ebenso hasserfüllt musterte, während sie wieder aufstand.
    »Haben Sie keine Augen im Kopf, Sie Vollidiot?!«, herrschte sie ihn leise an. Dann warf sie bestürzt noch einen letzten Blick in das Fenster des Cafés und rauschte davon, ohne Blitzis Antwort abzuwarten.
    Blitzi schüttelte den Kopf. Was für ein Morgen! Dann sichtete er die schmale Gestalt der kleinen Leenders. Anscheinend unterhielt sie sich immer noch angeregt mit dem gleichen dunkelhaarigen Typen von vorhin. Und richtig, sie frühstückten zusammen. Jetzt lachte Victoria sogar. Na ja, nach unmittelbar bevorstehender Flucht sah das nicht gerade aus. Beruhigt marschierte er wieder zu Toms Manager, der besorgt an seinen Fingernägeln kaute.
    »Und?«, fragte er Blitzi ungeduldig.
    »Alles okay. Beide sind noch da!«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Du gehst jetzt mal selbst schauen und sagst mir, ob du diesen Typ, mit dem sie da zugange ist, kennst!«
    »Aber was mache ich, wenn sie mich wiedererkennt?«
    »Wird sie nicht! Die ist viel zu beschäftigt mit diesem Kerl!« Blitzi rollte die Augen. »Hast du nicht gesagt, dass sie total in deinen dollen Tom Schneider verknallt ist?«
    »Ist sie auch!«, erwiderte von der Bodenschwingh schnippisch.
    »Na, dann sieh mal selbst! Den hier scheint sie auch nicht gerade schlecht zu finden!« Blitzi grinste. Dann krähte er mit viel zu hoher Stimme: »Fraaauen sind keine EEEngel!«
    Grimmig stapfte von der Bodenschwingh los und blickte ins Fenster. Im nächsten Moment fasste er sich erblassend ans Herz und wankte wieder in Richtung Blitzi.
    »Was zum Teufel …?«, stieß Blitzi entsetzt aus. Was war nun schon wieder passiert?
    »Es ist dieser Polizist!«, stammelte von der Bodenschwingh und sank auf den Bürgersteig. »Der, der für unseren Fall zuständig ist!«

[home]
    39.
    Samstag, 8.40 Uhr
     
     
     
    I n dem hippen Studentencafé hat sich der Kommissar so niedergelassen, dass er mir genau gegenübersitzt. Auf diese Weise kann er mir problemlos und trotzdem kniggekonform ins Gesicht starren. Ich fühle mich wie unterm Mikroskop. Eine kleine Maus auf dem Seziertisch. Er kann mich hier auch völlig ungestört ins Verhör nehmen, denn da die meisten Studenten noch schlafen, sind wir fast die einzigen Gäste. Nur noch ein weiterer Tisch ist mit einem sich leise zoffenden Yuppie-Pärchen besetzt, das sich aber nicht die Bohne für uns zu interessieren scheint. Die Kellnerin sieht aus wie ein Model und trägt eine lange schwarze Schürze über ihrer Jeans. Sie steht gelangweilt am Tresen und betrachtet ihre perfekt manikürten Fingernägel. Von ihr habe ich mit Sicherheit keine Unterstützung zu erwarten. Nach einer kleinen Ewigkeit, in der der Kommissar nicht ein Wort von sich gibt, sondern nur die Speisekarte studiert, lässt sie sich gnädigerweise doch noch dazu herab, unsere Bestellung aufzunehmen.
    »Zweimal Frühstück komplett«, ordert Benninger, ohne mich zu fragen.
    Die Kellnerin wischt anmutig unseren Tisch ab. »Und zu trinken?«
    Benninger schaut mich fragend an.
    »Milchkaffee«, antworte ich, wie aus der Pistole geschossen.
    »Zweimal«, lächelt der Kommissar die Model-Kellnerin an, und mir fällt zum ersten Mal auf, wie jung er aussieht. Bestimmt ist er nicht viel älter als

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