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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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musste man mal eine Lehre erteilen. Blitzi wanderte hinüber zu Kasi und drückte ihm die geliehenen Autoschlüssel in die Hand. »Danke, Schatz.« Dann nützte er die Sekunde, in der Kasi den Schlüssel wegsteckte, um ihn mit einem leidenschaftlichen Zungenkuss zu überraschen. Er wusste, dass Kasi – insbesondere vor Kunden – kein Freund des öffentlichen Zurschaustellens von Gefühlen war, aber er wollte der blöden Ziege mal zeigen, was hier so abging. Der Blick, mit dem sie vorhin Kasi angeschaut hatte, war irgendwie … so begehrlich gewesen. Das hatte ihm nicht gefallen. Nein. Überhaupt nicht gefallen.
    »Blitzi, also wirklich!« Kasi kämpfte sich aus seiner Umarmung. »Entschuldigen Sie bitte, Frau Kriminaloberkommissarin Kramer!«
    Blitzis Kopf fuhr herum. Was! Die war auch ein Bulle? Warum hatte die sich denn dann die Nase an der Fensterscheibe des Cafés platt gedrückt? Um ihrem Kollegen bei der Arbeit zuzusehen?
    »Darf ich vorstellen? Blitzi, mein ehemaliger Lebenspartner. Frau Kriminaloberkommissarin Kramer.«
    Wie hypnotisiert streckte Blitzi die Hand aus, und die Schwarzhaarige schüttelte sie mit einem leicht verkniffenen Lächeln. Sie hatte anscheinend geschnallt, dass nichts zwischen ihr und Kasi laufen würde! Gut. Ziel erreicht.
    »Wollen Sie ein Bild kaufen?«, fragte Blitzi zum Aufwärmen. Das würde mit Sicherheit ein längeres Gespräch werden. Hier bot sich die einmalige Gelegenheit, rauszufinden, was die Polizei tatsächlich über die kleine Leenders und diesen Schneider wusste.
    »Blitzi, das geht dich gar nichts an. Wartest du bitte draußen, bis ich meine Unterredung mit Frau Kramer beendet habe?«
    Uii! Kasi klang richtig sauer.
    »Nein«, warf diese Kramer ein. »Das ist schon okay. Ihr … ähm … Freund kann ruhig hierbleiben.« Unverzagt grinste Blitzi Kasi an, der aber nach wie vor nicht besonders happy aussah.
    »War das ein Kollege von Ihnen, der da vorhin mit der kleinen Leenders im Café saß?«
    Die Kommissarin kniff die Augen zusammen. »Schon möglich. Wie, sagen Sie, heißt diese Frau, mit der er im Café saß?«
    »Victoria Leenders, die Tochter vom alten Leenders. Kennen Sie die denn nicht?«
    »Nein. Ich … «
    »Aber Sie wissen, dass Blitzi für den ›Boulevard‹ arbeitet?«, warf Kasi ungefragt ein.
    »Oh«, erwiderte die schwarzhaarige Kramer, die auf einmal etwas verloren dreinschaute.
    »Ich wollte nur, dass Sie Bescheid wissen. Er wird alles, was Sie ihm erzählen, für seine Kolumne verwerten.«
    Blitzi warf Kasi einen gereizten Blick zu. Das wäre jetzt nicht notwendig gewesen. »Nun ja, zurzeit bin ich ja eigentlich suspendiert vom Kolumnenschreiben.«
    Man konnte sehen, wie irgendetwas im Kopf der Kommissarin klickte.
    »Ach, Sie sind das. Sie haben diesen Artikel über den vermissten Tom Schneider geschrieben.«
    Blitzi machte eine spöttische kleine Verbeugung. »Schuldig im Sinne der Anklage.«
    »Haben Sie deswegen Max aufgelauert? Um Informationen über den Fall Schneider zu bekommen?«
    »Schon möglich«, antwortete Blitzi und benutzte ganz bewusst die gleichen Worte, die die Kommissarin vorhin benutzt hatte. »Gibt es denn nun eine neue heiße Spur im Fall Schneider?«
    »Darüber bin ich nicht informiert. Ich arbeite an einem anderen Fall«, sagte die Kommissarin abweisend. »Was wissen Sie über diese Victoria Leenders? Wo wohnt sie? Was macht sie beruflich?«
    Blitzi fühlte sich auf einmal ganz kribbelig. Da hatte er ja einen prima Fisch an der Angel. Oder? Vorsichtig bemerkte er: »Und warum fragen Sie das nicht Ihren werten Kollegen?«
    Die Kommissarin musterte ihn kalt: »Ich habe meine Gründe.«
    »Oh, die haben Sie bestimmt!« Blitzi nickte freundlich. »Darf ich Ihnen einen Deal anbieten?«
    »Einen Deal?«
    »Ja. Einen Deal, der uns beiden weiterhelfen wird!«

[home]
    43.
    Samstag, 11.10 Uhr
     
     
     
    T om hatte sich selbstverständlich geweigert, mir darüber Auskunft zu geben, warum er an diesem schicksalhaften Abend allein unterwegs war. Aber ich glaube, rekonstruiert zu haben, was tatsächlich passiert war. Ein Blick ins Internet hatte mich belehrt, dass er höchstwahrscheinlich trotzig vor sich hin schmollte, denn an jenem Abend wurde in Köln der »Goldene Dom« an alle Stars verteilt, die nicht bei drei auf den Bäumen waren. Und nur Tom … war nicht nominiert worden. Was wirklich eine bodenlose Frechheit ist! Ich sollte mit diesen Schlafmützen von der Jury mal ein ernstes Wort reden.
    Aber zunächst werde ich

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