Wie im Film
auch.“
Daniels Mutter sah ihn mit offenem Mund an, als wolle sie protestieren, doch dann schloss sie den Mund und strich sich eine gelöste Haarsträhne hinter das Ohr, was ihr ein seltsam jugendliches Aussehen verlieh.
„Wenn die Leute über uns reden, dann ...“, sie stockte.
„Was ist dann, Mama? Dann lass sie reden. Du bist auf niemanden angewiesen. Aber wenn du unbedingt vermeiden möchtest, dass jemand aus dem Dorf etwas erfährt, dann werde ich euch besser nicht mehr besuchen kommen. Ich möchte Eric nicht verstecken müssen.“ Und eindringlicher fuhr er fort: „Wie hättest du dich gefühlt, wenn du Papa hättest verstecken müssen?“
„Das musste ich“, erwiderte sie lächelnd.
Daniel lächelte auch, als er bemerkte, wie die Erinnerung ihre Wangen rot färbte. Dann sagte er sanft: „Ja, du musstest es vielleicht zu Beginn eurer Beziehung, aber was wäre gewesen, wenn du gewusst hättest, dass deine Eltern ihn niemals akzeptieren würden? Wenn du vor einem ganzen Dorf zeit deines Lebens hättest lügen müssen, obwohl dein Herz vor Glück fast zersprang, wenn du nur an ihn dachtest?“
Sie sah ihn aufmerksam an. „Ist es so bei dir? Zerspringt dein Herz fast vor Glück, wenn du an ihn denkst ... an Eric?“
Daniel schloss kurz die Augen. Es war so seltsam, den Namen des Mannes, in den er verliebt war, aus dem Mund seiner Mutter zu hören.
„Ja“, sagte er schließlich, „Ja ... genau so fühlt es sich an.“
Sie nickte und starrte auf das Armaturenbrett, als spüre sie in Wahrheit selbst einer solchen Empfindung hinterher.
„Bis zur Taufe dauert es noch. Das Kind ist ja noch nicht mal geboren“, sagte sie schließlich. „Hat er einen Anzug? Bitte, Daniel, sieh zu, dass ihr ordentlich ausseht.“
Daniel fühlte ein Mischmasch aus Emotionen — Unglauben, weil seine Mutter gerade zustimmte, dass Eric ihn zu einer Familienfeier begleiten durfte, und Ärger darüber, dass sie ihm vorschrieb, wie sie zu erscheinen hätten. Abgesehen davon, dass er keinen blassen Schimmer hatte, ob Eric ihn überhaupt begleiten wollte.
„Nimm ruhig Geld vom Sparbuch, das ich dir geschenkt habe, damit ihr euch einkleiden könnt“, sagte sie und er erkannte, dass sie damit so viel Einverständnis zu seiner Beziehung gab, wie er es bislang noch nie erlebt hatte. Ob es nur daran lag, dass sie wenigstens noch das Beste aus einer für sie absolut verfahrenen Situation machen wollte, oder ob sie ihm damit beweisen wollte, dass sie seinen Geliebten akzeptierte, würde er hier und jetzt nicht klären können. Dafür war dieser Frieden und die Annäherung zu fragil.
Also nickte er nur. „Wenn es soweit ist, werde ich mich darum kümmern.“
„Gut, dann wäre das geklärt“, sagte sie aufgeräumt und tastete nach dem Türgriff.
„Grüß Papa noch mal“, verabschiedete sich Daniel. Dann sah er zu, wie seine Mutter zum Haus ging und ihm noch einmal zuwinkte.
Das war trotz verbliebener Unklarheiten das beste Gespräch seit Langem zwischen seiner Mutter und ihm gewesen. Daniel startete den Motor und für einen Moment schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass der Golf in irgendeiner Weise positive Schwingungen ausstrahlen musste. Er fand den Gedanken nett, dass es vielleicht noch Schwingungen waren, die von seinem und Erics heißem Kuss übrig geblieben waren.
Und plötzlich hatte er das wahnsinnige Verlangen, so schnell wie möglich nach Köln zurückzukehren. Vielleicht ging ja auch dieser Wunsch in Erfüllung und Eric wartete vor seiner Wohnung auf ihn.
Daniel fuhr so schnell er konnte, doch als er in Köln ankam, war es bereits nach zehn Uhr. Der Flur war leer, kein Eric weit und breit. Daniel ging in seine Wohnung und seine freudige Aufgeregtheit schlug in Enttäuschung um. Das Problem war nur, dass sein Körper anscheinend nicht bereit war, so schnell aufzugeben und Daniels Fantasie von einer lustvollen Nacht nicht über Bord werfen wollte.
Er verfluchte sich dafür, dass er immer noch keine Telefonnummer von Eric hatte. Was, zum Teufel, würde dagegen sprechen, ihn abzuholen und gegen Mitternacht wieder nach Hause zu bringen, wenn Eric nicht bei ihm übernachten wollte? Sie hätten beinahe zwei Stunden, die sie sich einander hingeben könnten. Daniels Glied pochte verlangend und war steinhart. Keine Telefonnummer — keine Rosendornen ... Daniel sah ein, dass hier ohne gute alte Handarbeit keine Ruhe in seinen vor Erregung aufgepeitschten Körper käme.
Er zog sich komplett aus, ging ins Bad
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