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Wie im goldenen Kaefig

Wie im goldenen Kaefig

Titel: Wie im goldenen Kaefig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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Kräfte.
    “Ich warte auf dich”, antwortete er grimmig. “Und ich hätte dic h dasselbe fragen können. Ich kann es nicht fassen, dass meine Frau sich in einem Laden am Rand von nirgendwo totarbeitet. Du siehst furchtbar aus.”
    „Vielen Dank für das Kompliment”, erwiderte sie ärgerlich. Das war ja wohl das Letzte, das Allerletzte, was sie jetzt hatte hören wollen.
    Er entschuldigte sich nicht. Stattdessen blitzte er zornig das verliebte Pärchen an, das gerade lachend an ihnen vorbeiging. Die beiden verstummten und drückten sich, vorsichtig Abstand haltend, an ihnen vorbei. Der junge Mann behielt Zeke aufmerksam im Auge, bis sie sich einige Schritte entfernt hatten.
    “Dein Vater sitzt im Auto.”
    “Wie bitte?”
    “Dein Vater sitzt im Auto”, wiederholte er so übertrieben geduldig, dass es einer Beleidigung gleichkam.
    “Du hast meinen Vater hierher gebracht?” fragte sie empört. “Wie konntest du nur? Das ist abscheulich von dir. Absolut abscheulich.”
    “So würde ich es nicht ausdrücken, wenn einer einem Vater hilft, sich zu beruhigen, weil der in tiefer Sorge um seine Tochter is t“, erklärte Zeke selbstgefällig.
    “Ach nein?” Mariannes Augen funkelten zornig. “Du hast ihn doch nur hergebracht, damit er mich unter Druck setzt und von mir verlangt, in dein Apartment zurückzukehren.”
    “Nein, überhaupt nicht”, entgegnete er gleichgültig.
    “Lügner.” Sie sah, dass ihn das Wort nicht kalt ließ, und wiederholte es daher, ehe sie fragte: “Hast du ihm von Liliane erzählt?”
    “Ich habe ihm gesagt, was du mir vorwirfst, und ihm klargemacht, dass es jeder Grundlage entbehrt.”
    “Das kann ich mir gut vorstellen”, erwiderte sie bitter. “Er glaubt dir natürlich.”
    Sie kannte Zekes Überredungskünste. Wenn er es darauf anlegte, konnte er jedem Menschen weismachen, was er wollte. Aber mir nicht, dachte sie erbost.
    Nicht mehr.
    “Dein Vater erkennt die Wahrheit, wenn er sie sieht.”
    “Wie meinst du das? Wenn du annimmst, du könntest meinen Vater so weit bringen, dass er mich von etwas überzeugt, was ich nicht glaube, irrst du dich aber gewaltig”, warnte sie ihn hitzig. “Du wirst nur erreichen, dass er sich aufregt, mehr nicht. Ich liebe meinen Vater sehr, aber ich werde weder seinetwegen noch deinetwegen mir selbst untreu. Diese Sache ist zu wichtig, als dass ich mir etwas vormachen könnte. Außerdem geht es nur dich und mich etwas an. Du hattest kein Recht, ihn zu benutzen, um bei mir etwas zu erreichen.
    Ich hätte nicht von dir gedacht, dass du zu solch niedrigen Mitteln greifen würdest, Zeke.”
    “Du hast dich in eine richtige Zicke verwandelt”, bemerkte er. “Wenn das die Folge davon ist, dass du seit zwei Wochen allein lebst, hast du noch einen Grund mehr, nach Hause zu kommen.“
    “Dein Apartment ist niemals mein Zuhause gewesen. Das habe ich dir schon gesagt.”
    “Du willst also auf das Haus der Bedlows verzichten?” Er wusste ganz genau, wie er sie am besten treffen konnte. “Deine Zeichnungen und Farbzusammenstellungen sind übrigens genau das Richtige für die Räume.”
    Glaube nur nicht, dass ich diesen Köder schlucke, dachte Marianne ärgerlich.
    Heb dir deinen Charme für jemand anderen auf. “Vielleicht hättest du mich einstellen sollen statt Liliane”, schlug sie vor. “Es hätte der Firma viel Geld gespart und dir viel Ärger.“
    “Ja, vielleicht hätte ich das tun sollen”, stimmte er ihr sanft zu.
    Seine Miene war undurchdringlich, und Marianne erinnerte sich, dass er dann am gefährlichsten war. Also wechselte sie das Thema. “Wo steht das Auto?”
    “Hinter der nächsten Ecke.” Er lächelte. “Ich dachte, es wäre nur fair, dir etwas Zeit zu geben, dich zu sammeln, ehe du deinem Vater begegnest.”
    “Du denkst wie immer an alles”, sagte sie anerkennend. “Obwohl du, was Stoke betrifft, einen Fehler gemacht hast. Es ist nicht weit genug weg, um alles zu verheimlichen.”
    “Marianne, wenn ich mir eine Geliebte genommen hätte, wie du so hartnäckig behauptest, dann hätte ich keinen Fehler begangen “, erwiderte er kühl.
    Sie wandte sich unvermittelt ab und ging auf das Auto zu. Zeke besaß außer dem Firmenwagen, dem Mercedes und dem Hubschrauber zwei weitere Wagen, die er häufig fuhr. Als sie in die Seitenstraße einbog, sah sie, dass er diesmal die weiße Limousine genommen hatte. Kaum hatte er sie bemerkt, stürzte ihr Vater aus dem Auto, lief auf sie zu, riss sie in die Arme und drückte sie

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