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Wie Inseln im Strom

Wie Inseln im Strom

Titel: Wie Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O`Brien
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heftig. “Verdammt, Lacy, du bist nicht gestorben. Ich weiß, wie ich dich zu mir zurückholen kann. Lass mich es tun.”
    Er drückte ihre Hand so fest, dass sie das Gleichgewicht verlor und sich neben ihn auf das Bett setzen musste. Sie protestierte nicht, als er den Arm um ihren reglosen Körper legte und sie an sich zog.
    “Bitte, lass mich es tun, Lacy. Lass mich dir den Weg zurück zeigen.”
    Er war nicht sicher, was er vorhatte. Glaubte er, dass Sex die Antwort war – dass ein paar zärtliche Stunden auf diesem Bett im Geburtsraum eines unfertigen Krankenhausflügels das Eis zum Schmelzen bringen würden, in das sie sich so viele Jahre lang gehüllt hatte?
    Vielleicht war er sogar verrückt genug, um es zu versuchen. Zehn Jahre ohne sie hatten ihn ausgehungert und sein Verlangen nach ihr unbändig werden lassen.
    Doch bevor er sich darüber klar werden konnte, fühlte er, wie ihre Schultern zu beben begannen.
    “Adam”, sagte sie heiser und wollte sich von ihm lösen.
    Aber er ließ es nicht zu. Er presste sie an sich, während sie am ganzen Körper zitterte.
    “Es ist gut, Lacy”, flüsterte er. “Mach schon, lass es heraus.”
    Sie wehrte sich noch ein, zwei Sekunden, und dann begann sie zu weinen – schluchzend wie ein Kind, laut und ungehemmt, als hätte die Kunst der Selbstbeherrschung sie urplötzlich im Stich gelassen.
    Er hielt sie fest, ließ ihre Tränen auf sein Hemd tropfen, strich ihr über das Haar und gab leise tröstende Laute von sich.
    Es war nicht das, was er erwartet hatte. Aber vielleicht würde es helfen. Vielleicht.

12. KAPITEL
    A ls sie sich dem Swimmingpool des Cartwright Hotels näherte, nahm Gwen das gelbe Badetuch ab und warf es sich lässig über die Schulter. In ihrem neuen Bikini sah sie einfach großartig aus, und sie wollte, dass er seine volle Wirkung auf Travis entfaltete.
    Aber der Typ sah ja nicht einmal in ihre Richtung. Gwen kam höchstens zehn Minuten zu spät zu ihrer Verabredung, aber Travis war schon im Wasser und schob irgendein Kind auf einem Floß durch die Gegend. Also stieß sie die Luft aus, die sie angehalten hatte, um ihre Brüste in Bestform zu präsentieren, und setzte ein Stirnrunzeln auf. Etwas mehr Aufmerksamkeit als das hier war sie schon gewöhnt.
    Trotzdem sah er irgendwie süß aus. Sein Haar war klitschnass und nach hinten gestrichen. Das markante Gesicht saß auf breiten gebräunten Schultern, die sie unwillkürlich schneller atmen ließen.
    Bisher hatte Gwen sich fast ausschließlich auf Travis konzentriert – im Moment hatte sie einfach keine Lust, sich in etwas so Rätselhaftes und Kompliziertes wie die Beziehung zwischen Adam und Lacy einzumischen. Adam war zwar der erotischste Mann, dem sie jemals begegnet war, aber er machte es einem nicht gerade einfach, ihn näher kennenzulernen. Travis war da wesentlich zugänglicher.
    Vielleicht würde sie ihm gleich verzeihen, dass er ihren Dynamit-Bikini noch nicht bemerkt hatte.
    “Und dann schnappt der Hai nach deinem Floß. Er nimmt es zwischen die riesigen Zähne und schiebt dich aufs offene Meer hinaus!” Travis gab komische Knurrlaute von sich – seit wann knurrten Haie? – und schlug mit beiden Beinen ins Wasser. Das kleine Mädchen kreischte voller Begeisterung. Es war etwa sechs Jahre alt und trug Schwimmflügel.
    Gwens Verärgerung verflog schlagartig. Sie ließ das Tuch, das orangefarbene Handtuch und den dicken Roman auf einen Liegestuhl fallen, ging zum Pool und beugte sich über den Rand.
    “Entschuldigung? Mr. Hai? Erinnern Sie sich an mich? Ich bin das Mädchen, mit dem Sie verabredet waren.”
    Lächelnd schaute er in ihre Richtung.
    “Ah! Der Hai hat ein neues Opfer entdeckt!”, rief er. “Ein Wunder ist geschehen. Du bist gerettet!”, sagte er zu dem Mädchen, bevor er dem Floß einen heftigen Stoß versetzte, sodass es mit gewaltiger Bugwelle durchs Wasser glitt. Während die Kleine laut jubelte, schwamm er – noch immer als Hai – auf Gwen zu. Als er den Beckenrand erreichte, streckte er die Arme aus und umfasste ihre Taille.
    “Komm schon, meine Hübsche. Leb mit mir im Wasser und sei meine Haikönigin.”
    Sie ließ sich nicht in den Pool ziehen. “Ich will kein Hai sein. Zu viel Arbeit. Haie schlafen nie.”
    Er machte ein enttäuschtes Gesicht. “Aber wir müssen Haie sein. DeeDee will es so. Und wir sind heute ihre offiziellen Beschützer, weil ihre Brüder sie wegen ihrer Schwimmflügel ärgern.”
    Gwen schaute zu dem kleinen Mädchen hinüber, das

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