Wie Kinder heute lernen
Grundversorgung gesichert sei, also kein Mangel nachzuweisen ist, funktionierten die 100 Milliarden Nervenzellen in unserem Kopf prima. Erst vor wenigen Jahren begannen Forscher in Studien zu überprüfen, ob durch ein Plus an bestimmten Nährstoffen die Denkleistung zu steigern sei. In Kanada etwa untersuchte man Fünftklässler und konnte zeigen, dass die Ernährung sehr wohl Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben beeinflussen. Obst und Gemüse, aber auch ungesättigte Fette, wie sie in Fisch zu finden sind, haben einen positiven Effekt. Vor allem ein Stoff namens Docosahexaensäure - im weiten Sinne gehört er zu den Omega-3-Fettsäuren - scheint eine große Rolle spielen. Obwohl der Körper ihn nicht selbst bilden kann, benötigt er ihn für die Ummantelungen der Nervenzellen und für den Signaltransport zwischen den Hirnzellen. Omega-3-Fettsäuren liefert Seefisch. Aber auch Rapsöl ist eine gute Quelle. In Großbritannien verabreichte man 100 Schulkindern sechs Monate lang Fischölkapseln, um ihre Lernfähigkeit zu verbessern. Noch stehen die Ergebnisse aus. Fest steht aber, dass es sinvoll ist, sein Schulkind ausgewogen zu ernähren. Die folgende Liste kann einige Anhaltspunkte liefern, worauf Eltern besonders achten sollten.
Nahrungsbestandteile / Nährstoffe und ihre Wirkungen
Name
Funktion
Gute Quellen aus der Nahrung
Vitamin D (Calciferol)
fördert die Calcium und Phosphataufnahme im Darm, ist wichtig für die Knochenbildung, die Bildung von Hautzellen und die Steigerung des Immunsystems
Butter, Eigelb, fetter Fisch; bei normalem Sonnenlicht wird Vitamin D in ausreichenden Mengen in der Haut gebildet.
Vitamin E
fördert die -Zellerneuerung, steigert die geistige Leistungsfähigkeit
Keimöle, Nüsse, Himbeeren, Papaya, Mais, Weizenkeime, Sellerie, Spargel, Lauch, Hülsenfrüchte, Kürbis, Schwarzwurzeln, Avocado, Spinat
Vitamin B1 (Thiamin)
Bestandteil zahlreicher Enzyme, Kohlenhydratstoffwechsel, vor allem in Nervenzellen wichtig, verbessert die Weiterleitung des Aktionspotenzials
Schweinefleisch, Leber, einige Fischarten (Scholle, Thunfisch), Vollkornerzeugnisse, v. a. Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Soja, Naturreis, Sonnenblumenkerne
Vitamin B2 (Riboflavin)
Bestandteil zahlreicher Enzyme, wichtig für Nervenzellen, Augen, Haut, Nägel, Haare
Eier, Fisch, Käse, Milch, Mandeln, Fleisch, Pfirsiche, Papaya, Erdbeeren, Erbsen, Karotten, Brokkoli
Vitamin B6 (Pyridoxin)
wichtig für den Eiweißstoffwechsel, verbessert die Reizweiterleitung im Gehirn und die Bildung von Antikörpern
Kohl, grüne Bohnen, Feldsalat, Linsen, Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, Kartoffeln, Bananen, Vollkornprodukte, Weizenkeime, Soja, Avocado, Walnüsse, Erdnüsse
Folsäure
wichtig für Amino säuren- und DNA Synthese
Weizenkeime, Sojaprodukte, Gemüse (z. B. Tomaten, Spinat, Gurken, Sellerie, Lauch, Spargel, dunkelgrüne Blattgemüse, Brokkoli), Orangen, Weintrauben, Äpfel, Kiwi, Kirschen, Himbeeren, Nüsse, Vollkornbrot, Kartoffeln, Fleisch, Milchprodukte
Vitamin B12 (Cobalamin)
Bestandteil vieler Enzyme, wichtig für die Bildung von Blutzellen und die DNA-Synthese; bei Mangel auch Störungen des Nervensystems möglich
Fisch, Bierhefe, Leber, Eier, Milch, Käse
Vitamin C (Ascorbin- säure)
stärkt das Immunsystem, die Eisenaufnahme, die Wundheilung, sowie die Bildung von Bindegewebe, Radikalfänger
Gemüsepaprika, Brokkoli, Kohl, Tomaten, schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Fenchel, Bananen, Mango, Sanddorn, Zitrusfrüchte, Kartoffeln (geringerer
Gehalt, aber wegen der größeren Verzehrmengen dennoch eine gute Quelle)
Kalzium und Phosphor
zusammen mit Vitamin D wichtig für die Festigung der Knochen und Zähne
Michprodukte, Fisch, Fleisch, grünes Gemüse
Eisen
Sauerstoffaufnahme im Blut
Fleisch, Fisch, grünes Blattgemüse
Jod
wichtig für die Bildung von Schilddrüsenhormonen (Antriebssteuerung!)
Seefisch, Meeresfrüchte, jodiertes Speisesalz
Selen
Mangel könnte sich ungünstig auf die Aktivität der Nervenzellen auswirken
Innereien, Nüsse, Getreide, Fisch, Fleisch
Omega-3-Fett- säuren/Docosa- hexaensäure (DHA)
Signalübermittlung der Nervenzellen
fetter Fisch (Lachs, Hering, Makrele), Öle, Leinsamen
Cholin
Wachheit, Lernfähigkeit, Gedächtnis
Soja, Eier, Huhn, Erdnüsse, Rindfleisch
Phenylalanin
wandelt der Körper in Tyrosin um; das macht munter
proteinreiche Nahrung
Tryptophan
Baustoff des modulatorischen Neurotransmitters und »Glückshormons« Serotonin
Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte,
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