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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Selhub
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wird.
    Wenn Sie für eine Aufgabe, die Sie gut bewältigt haben, eine Belohnung bekommen, dann werden Sie sehr wahrscheinlich die Handlung wiederholen, die zu diesem positiven Ergebnis geführt hat. Jüngste Studien verbinden Liebe mit den Hirnarealen, die Verhalten verstärken. Diese Bereiche im Gehirn bilden eine Rückkopplungsschleife: Jedes Mal, wenn wir etwas tun, das zu angenehmen Erfahrungen führt, sendet das Gehirn Signale aus, die uns dazu anzuregen, diese Handlungen zu wiederholen. [25]   Hormone und Peptide wie Oxytozin und Vasopressin spielen eine wichtige Rolle bei dieser Rückkopplung. Ein Beispiel: Wenn Sie Liebe empfinden, werden Endorphine und morphinähnliche Substanzen ausgeschüttet, daher nehmen Sie nun auch Schmerzen nicht mehr so intensiv wahr. Dieselben chemischen Stoffe können Ihre Energie verstärken und in Ihnen das Gefühl auslösen, »high« zu sein. Dies ist das genaue Gegenteil von dem, was Sie erleben, wenn Sie in einem ständigen Angstzustand leben.

Die große Bedeutung des Bonding
    Mit »Bonding« bezeichnet man die Phase, in der sich die Bindung zwischen einem Neugeborenen und seiner Mutter entwickelt. Im Idealfall bestimmen das Bonding, Zuwendung und Belohnungsmechanismen die gesamte Entwicklung eines Kindes, bis es zu einem gut in die Gesellschaft eingebundenen, selbstbewussten, kontaktfreudigen und liebevollen Individuum geworden ist. Während der Kindheit wächst das Gehirn ständig, und es bilden sich immer neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen als Reaktion auf die unterschiedlichen Reize der Umwelt. Das Gehirn des Kindes wird von Veränderungen in seiner Umgebung und von all den neuen Informationen, die es aufnimmt, stark beeinflusst. Die Nervenverbindungen im Gehirn verlagern sich, verändern sich und wechseln die Richtung während der gesamten Periode des Heranwachsens.
    Je mehr positive Bestärkungen wir als Kind erfahren, desto mehr Eindrücke wirken auf das Gehirn ein und desto mehr Nervenverbindungen werden geschaffen. Das ist die Grundlage dafür, dass wir im weiteren Leben in der Lage sind, neue Erfahrungen zu bewältigen und Informationen zu verarbeiten. Wenn wir viele positive Bestärkungen erfahren, kann unser Gehirn besser mit neuen Ideen umgehen, klar denken und intellektuelle Fähigkeiten entwickeln.
    Je häufiger ein Kind hingegen schmerzlichen Erfahrungen ausgesetzt ist, desto mehr verfestigt sich im Gehirn die Erinnerung an die negativen Erlebnisse, und es bildet sich eine negative Rückkopplungsschleife. Wird dieses Kind erwachsen, wird es auf Herausforderungen mit Angst oder Wut reagieren und weniger gut dazu in der Lage sein, klar und rational zu denken und lösungsorientiert zu handeln.
    Aus diesem Grund können Kinder, die genügend elterliche Zuneigung erhalten haben, sich besser anpassen. Ihre Angstreaktion springt nicht so häufig an. Und wenn sie abläuft, ist sie von kürzerer Dauer. Kein Elternteil kann einem Kind pausenlos bedingungslose Liebe zukommen lassen, denn auch Eltern sind gestresst und erleben die Angstreaktion. Doch je mehr elterliche Fürsorge, Zuwendung und Liebe einem in der Kindheit zuteil wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sich die emotionale Gesundheit ein Leben lang bewahren kann.
    Besiegeln also die frühen Kindheitserfahrungen unser Schicksal? Nein. Die Liebesreaktion ermöglicht Ihnen, eine negative frühe Prägung zu verändern, und zwar indem Sie Ihre Physiologie ändern.

Bonding und körperliche Zuwendung
    Körperliche Nähe und körperliche Zuwendung spielen eine besonders wichtige Rolle beim Aufbau einer Bindung und den sich daraus ergebenden positiven Wirkungen. Es ist ein schönes Gefühl, körperliche Zuwendung zu empfangen oder zu geben. Solche Erfahrungen stimulieren die Ausschüttung der Peptide und Hormone, die euphorische Gefühle und angenehme Empfindungen auslösen und das Bestärkungszentrum des Gehirns aktivieren, das Sie ermutigt, dasselbe wieder und wieder zu tun. Das ist der Prozess des Bonding.
    Interessanterweise scheint es so zu sein, dass der Prozess des Bonding nicht nur auf der körperlichen Ebene abläuft, sondern auch auf zellulärer Ebene.
    In seinem 1992 erschienenen Buch »Der nächste Schritt der Menschheit« beschreibt Pearce, wie Herzzellen die Verbindung untereinander erzwingen: »Wenn man eine Zelle des Herzens isoliert, am Leben hält und unter dem Mikroskop betrachtet, kann man feststellen, wie sie ihren synchronen Rhythmus verliert und anfängt zu zerfransen, bis sie

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