Wie Liebe Heilt

»Versuchen Sie doch einmal andere Worte in Ihrem Gebet zu sprechen. Worte, die die Wahrheit spiegeln, aber positiv sind und keinen Stress auslösen.« Dies sollten keine Worte sein, die Erwartungen ausdrücken, denn keiner kann wissen, was der Tag bringen wird. Ich bat sie: »Kneifen Sie sich doch mal – fühlen Sie jetzt, dass Sie am Leben sind?« Sie musste kichern und bejahte das. Also schlug ich ihr vor: »Wie wäre es mit diesem Gebet: ›Danke, Gott, dass ich heute leben darf.‹«
Was so ein kleiner Satz doch bewirken kann! Sie wiederholte das Gebet laut – und fühlte sich tatsächlich bereits besser. Ich wusste, dass sie dieses Gebet von nun an jeden Morgen sagen würde.

Spüren Sie die Wirkung des Gebets
    Probieren Sie es aus! Testen Sie, wie Sie sich fühlen, wenn Sie die folgenden beiden Gebete sprechen:
     
Zuerst wiederholen Sie bitte dieses Gebet: »Gott, hilf mir, dass ich diesen Tag überstehe.«
     
Achten Sie darauf, was mit Ihrem Atem geschieht: Atmen Sie tief oder nur flach?
Achten Sie darauf, wie Sie sitzen: Sitzen Sie aufrecht oder in zusammengesackter Haltung?
Achten Sie auf Ihren Brustkorb: Fühlt er sich offen und leicht an oder angespannt und schwer?
Achten Sie auf die Gedanken, die in Ihnen aufsteigen: Sind sie angenehm oder setzen sie Sie noch mehr unter Druck?
Dann wiederholen Sie bitte dieses Gebet: »Danke, Gott, dass ich diesen Tag erleben darf.«
     
Achten Sie wieder darauf, wie sich Ihr Herz fühlt, achten Sie auf Ihre Körpersprache und auf Ihre Gedanken.
    Vielleicht haben Sie festgestellt, dass Sie beim Wiederholen des ersten Gebets das Gefühl hatten, unter einer schweren Last gebeugt zu sein. Möglicherweise sind Ihre Schultern nach vorne gesackt und Ihr Brustkorb eingesunken. Dagegen konnten Sie beim Nachsprechen des zweiten Gebets vermutlich spüren, wie frische Energie durch Ihren Körper fließt. Sie setzten sich unwillkürlich gerade und aufrecht hin, und Ihr Atem floss ungehindert und sanft durch Ihren Körper. Ihre Gedanken und Überzeugungen und die Worte, mit denen Sie diese ausdrücken, beeinflussen Ihre Physiologie – aber auch die von anderen. Positive Gedanken, Überzeugungen und Worte können daher auch heilen.

Die Liebespyramide
    Liebe kann Ihnen dabei helfen, gesund zu werden. Wahrscheinlich fragen Sie sich nun: Wie finde ich diesen Weg zum Wohlbefinden und wie schaffe ich es, darauf zu bleiben? Die Antwort lautet: Indem Sie Ihre ganz persönliche Liebespyramide aufbauen, die sich aus drei Bereichen zusammensetzt. Diese sind:
     
Soziale Liebe: jene Liebe, die man mit anderen austauscht
Selbstliebe: jene Liebe und Fürsorge, die Sie sich selbst zukommen lassen
Spirituelle Liebe: die Verbindung mit dem Geistigen oder etwas, das größer ist als man selbst; daraus entspringen selbstlose Handlungen
    Die Liebespyramide kann Ihnen helfen, negative Prägungen und Erfahrungen der Kindheit hinter sich zu lassen und Ihre Angstreaktion im Griff zu behalten, so dass sie nur aktiv wird, wenn Sie sie wirklich benötigen.

Test zur Liebespyramide
    Als ersten Schritt zum Aufbau Ihrer Liebespyramide machen Sie bitte den folgenden Test. Lesen Sie die Aussagen in Ruhe durch, und vergeben Sie nach dem folgenden Schema Punkte. Seien Sie dabei so ehrlich wie möglich. Sie tun das nur für sich.

  
Trifft immer zu:   
  
  4
  
Trifft häufig zu:   
  
  3
  
Trifft manchmal zu:   
  
  2
  
Trifft nie zu:   
  
  1
     
Ich fühle mich von meinem Partner respektiert und unterstützt. ____
Ich fühle mich bei der Arbeit respektiert und unterstützt. ____
Ich kann Aufgaben an andere abgeben und muss nicht alles selbst machen. ____
Meine privaten Beziehungen sind vorwiegend harmonisch und nicht angespannt und dramatisch. ____
Die Beziehungen zu meinen Arbeitskollegen sind vorwiegend friedlich und sachlich und nicht angespannt und belastend. ____
Ich bin überzeugt, dass ich auf meine Freunde und meine Familie zählen kann, wenn ich Unterstützung oder eine Schulter zum Ausweinen brauche. ____
An meinem Arbeitsplatz habe ich genügend Möglich- keiten, Beschwerden anzubringen oder meine Bedürfnisse zu äußern. ____
Ich fühle mich in meiner Haut wohl, ohne mich mit Essen oder Alkohol belohnen zu müssen. ____
Ich fühle mich in meiner Gesellschaft wohl und genieße es, allein zu sein. ____
Ich genieße es, mit anderen Menschen zusammen zu sein und mit ihnen etwas zu unternehmen. ____
Ich fühle mich geborgen, auch wenn ich allein bin.