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Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Titel: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James N. Frey
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(Wachstum). Er geht zu Bett und fällt in einen tiefen Schlaf. Ende des ersten Kapitels. (Das zweite Kapitel beginnt mit dem Erscheinen des ersten der drei Geister, des Geistes der vergangenen Weihnacht.)

    Wie Sie sehen, gibt das Stufendiagramm die Ereignisse der Geschichte in einer Art Kurzschrift wieder und zeigt an, wie die Figuren wachsen. Dabei ermöglicht er dem Autor, den Überblick über seine Geschichte zu behalten. An früherer Stelle haben wir über einen neuen Roman mit dem Privatdetektiv Boyer Bennington Mitchell gesprochen. Ein Stufendiagramm zu diesem Roman könnte folgendermaßen aussehen:
        A. Boyer Bennington Mitchell sitzt in seinem Büro. Die Geschäfte sind nicht gut gelaufen, seit er die Detektei von seinem Vater Big Jake übernommen hat. Die meisten Klienten von Big Jake, die an dessen rauhe Methoden gewöhnt waren, haben sich abgesetzt. Die wenigen, die geblieben sind, sind schäbige Rechtsanwälte, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, oder auswärtige Detektive, die ebenfalls nicht bezahlen können. Boyers Sekretärin sagt, sie kündigt, weil Boyer sie mit einem Wechsel bezahlt hat. Nachdem sie fort ist, geht er auf und ab und denkt nach. Er hat zur Zeit keinen einzigen Fall. Ein Mann taucht auf, gibt vor, ein Klient zu sein, ist aber in Wirklichkeit ein Zustellungsbeamter. Boyer wird wegen der rückständigen Miete für sein Büro belangt.

        B. Niedergeschlagen geht Boyer nach Hause. Er ist nicht verheiratet und lebt noch bei seiner Mutter. Seine Mutter versucht ihn zu überzeugen, dieses »stumpfsinnige Geschäft« aufzugeben. Sie hat einen Freund, dem ein Maklerbüro gehört, und der bereit ist, ihm einen Job zu geben. Doch er will kein Börsenmakler sein, er will als Detektiv arbeiten, und das erklärt er seiner Mutter in entschiedenem Ton. Sich in dieser Weise gegen sie zu behaupten gibt Boyer neue Energie. (Bis zu diesem Punkt spielt sich alles innerhalb der Ausgangssituation ab.) Angesichts seiner Entschlossenheit gibt die Mutter nach und sagt ihm, eine Bekannte hätte gefragt, ob die Familie noch im Geschäft sei. In der Hoffnung, er würde aufgeben, hatte sie ihm zunächst keinen solchen Auftrag vermitteln wollen, aber da sie nun erkennt, daß er unter gar keinen Umständen aufgeben wird, nennt sie ihm den Namen der Frau. Dies ist der Anfang des zentralen Konflikts der Geschichte.

        C. Die Frau, eine gewisse Lydia Wickham, steht kurz davor, einen Mord zu begehen. Ein Teil ihres Planes besteht darin, Boyer zu engagieren, angeblich um herauszufinden, wer »die andere Frau« im Leben ihres Mannes ist (natürlich kennen weder Boyer noch der Leser ihren Plan). Sie gibt Boyer einen Vorschuß von zweitausend Dollar. Als er von ihr weggeht, fühlt er sich heiter und optimistisch (verstärktes Wachstum).

    D. Boyer bringt die nächsten fünf Tage damit zu, ihren Ehemann zu »beschatten«, und findet keinerlei Hinweise, daß dieser sich mit einer anderen Frau trifft. Boyer wird der Sache überdrüssig und fürchtet, daß er möglicherweise umsonst von Lydia Wickham Geld genommen hat.

        E. Boyer erstattet Lydia Bericht; sie sagt, er solle ihren Mann weiter verfolgen. Er willigt zögernd ein, weil er das Geld braucht.

        F. An diesem Abend beobachtet er zum ersten Mal, wie der Ehemann herumschleicht…

        In einer gut konstruierten Geschichte sind die Ereignisse (A, B, C, D, E usw.) kausal miteinander verknüpft. Ereignis B kann nicht eintreten, wenn nicht Ereignis A stattfindet. Leser haben ein starkes Bedürfnis zu erfahren, was als nächstes passiert, weil sie erwarten, daß die Ereignisse, deren Zeuge sie waren, Auswirkungen haben. Dadurch, daß die Ereignisse im Verhältnis von Ursache und Wirkung zueinanderstehen, ergibt sich eine Art fein gewebtes Teppichmuster. Wenn Leser sagen, eine Geschichte sei »dicht«, oder Kritiker sagen, eine Geschichte sei »nicht dicht genug«, dann meinen sie diese Beziehung von Ursache und Wirkung.

        Die Ereignisse einer Geschichte, ihre Konflikte, haben Auswirkungen auf die Figuren, so daß sich die Art und Weise, in der diese auf Konflikte reagieren, im Verlauf der Geschichte verändert. Wir wollen jetzt ein anderes Stufendiagramm untersuchen und uns genau ansehen, wie sich die Hauptfigur verändert, während die Geschichte fortschreitet:

        A. Andy Simms ist neunzehn Jahre alt, und er ist ein Weichling. Wir befinden uns im Jahr 1968, und der Vietnam-Krieg ist in vollem Gange. Andy befürchtet,

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