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Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Titel: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James N. Frey
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seine Erfahrung auch pensioniert.«

    [Sie, Trippet, müssen ein grüner Junge sein.]

    »Ich habe die letzten sechs Monate im Valley gearbeitet.«

    [Ich habe schon einige Erfahrung.]

    »Ich habe noch nie von Ihnen gehört.«

    [Wie können Sie da was taugen?]

        Trippet wurde rot. »Und ich noch nie von Ihnen.« Fisk lachte. Dann sagte er: »Wo liegt das Paket?«

    [Übersetzung: Leiche.]

        »In Zimmer Nummer drei«, sagte Trippet und zog die Couch ein Stück vor. »Und unter Vorhang Nummer eins«, fügte er hinzu, als er das Laken hochnahm.

    [Übersetzung offensichtlich]

        Lieutenant Fisk beugte sich über die Leiche. »Sieht nach einem schönen sauberen Schnitt aus. So habe ich sie gern. Diese Amateurmetzger kann ich nicht ausstehen. Schon irgendeine Ahnung, was die großen W’s angeht?«

        [Indirekt - Bedeutung wird in Trippets Ant-wort klar.] »Mit Wer, Womit, Warum kann ich nicht dienen, aber bei dem Wann habe ich einen Tip.« »Das weiß ich selbst. Nach der Leichenstarre zu urteilen, zweieinhalb Stunden.«

    Trippet nickte in stummem Respekt.

        »Hennessy hat mir einiges erzählt«, sagte der Lieutenant, »und ich habe zugehört.« [Ich bin ein alter Hase.]

        Die Moral von dieser Geschichte: Guter Dialog sollte konfliktreich, indirekt, farbig und geistreich sein. Und was tun Sie, falls Ihrer das nicht ist? Lesen Sie weiter.

    WIE MAN EINEN GUTEN DIALOG AUS EINEM
    NICHT SO GUTEN MACHT

    Die meisten Schriftsteller schreiben eine Rohfassung ihres Buchs und überarbeiten sie dann. Besonders die Dialoge. Wenn Sie einen Dialog geschrieben haben, lesen Sie ihn durch und fragen sich bei jeder Zeile:

    • Liegt hier ein Konflikt vor?

    • Ist das abgedroschen?

    • Kann das nicht besser indirekt gesagt werden?

    • Ist die Zeile so geistreich und farbig wie möglich?

    Das folgende Gespräch findet zwischen Lucy und ihrem Mann Joe am Abend des Tages statt, an dem er seinen Job als Einkäufer verloren hat. Er will es Lucy nicht erzählen, weil sie in drei Mona-ten ein Kind erwarten und keine Ersparnisse haben. Der Dialog beginnt, als er zur Tür hereinkommt:

        Beim Anblick seines langen Gesichts sagte Lucy: »Ist was nicht in Ordnung, Schatz?«

    »Wieso soll was nicht in Ordnung sein?«

    »Du hast mir keinen Kuß gegeben, als du reingekommen bist.«

    »Mir war nicht danach.«

    »Nun sag schon, was nicht in Ordnung ist.«

    »Warum bist du heute abend so neugierig?«

        »Vielleicht weil ich ein Recht dazu habe, ich bin schließlich deine Frau.«

        »Aber du bist nicht mein Chef!« Mit diesen Worten stürmt Joe aus dem Zimmer.

    Wir wollen, um es kurz zu machen, über den offensichtlich sprunghaften Konflikt hinwegsehen.
        Was wir ansonsten tun müssen, um diesen Dialog umzuschreiben, ist, wie gesagt, uns jeden Satz ansehen und die vier Fragen stellen. Nehmen wir den ersten Satz: »Ist was nicht in Ordnung, Schatz?«

        Liegt ein Konflikt vor? Ja, die Frage ist eine Art Angriff; die Figur fordert etwas. Sie will etwas wissen. Das zwingt die andere Figur, Joe, zu einer Antwort.

        Zweite Frage: Ist der Satz abgedroschen? Antwort: Ja. Okay, also müssen Sie sich fragen, wie man ihn so umformuliert, daß er nicht abgedroschen klingt und der Konflikt erhalten bleibt.

    Wie wäre es mit: »Warum machst du so ein langes Gesicht?«

        Das ist noch abgedroschener als: »Ist was nicht in Ordnung, Schatz?« Was ist mit: »Du siehst ziemlich zerknittert aus, Liebling.« Okay? Konflikt? Nicht abgedroschen? Kann es indirekt besser

        gesagt werden? Jemanden »zerknittert« nennen ist bereits indirekt. Ist der Satz so geistreich und farbig wie möglich?

        Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, ist: ein paar Minuten Ihre grauen Zellen spielen zu lassen und zu sehen, ob Ihnen ein Satz einfällt, der origineller und farbiger ist. Was ist mit: »Sieht aus, als hätte dir jemand die Luft aus den Reifen gelassen, Liebling.« Gefällt Ihnen nicht? Okay, bleiben Sie bei »zerknittert«.

        Dann der nächste Satz, Joes Antwort: »Wieso meinst du, daß was nicht in Ordnung ist?«

    Liegt ein Konflikt vor? Nun, es ist eine Art Verteidigung, aber schwach und nicht sehr geistreich und farbig. Und der Satz ist abgedroschen. Er ist nichts.
        Also überlegen Sie. Wie ist es mit: »Alles in Butter«? Zu abgedroschen? Nun ja, vielleicht ein bißchen, aber nach ein paar Minuten Nachdenken fällt Ihnen kein

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