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Wie man Freunde gewinnt

Wie man Freunde gewinnt

Titel: Wie man Freunde gewinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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Ausdruck und der ganzen Wesensart der betreffenden Person.
    Handelte es sich dabei um eine bedeutende Persönlichkeit, so ging Napoleon III. sogar noch einen Schritt weiter und schrieb den Namen auf ein Stück Papier, sobald er allein war. Darauf betrachtete er das Geschriebene eingehend, bis es sicher in seinem Gedächtnis haftete und vernichtete dann das Papier. Auf diese Weise verschaffte er sich zum akustischen noch einen optischen Eindruck.
    All das braucht Zeit, aber «gute Manieren», sagte Emerson,
    «setzen sich aus kleinen Opfern zusammen».
    Namen zu behalten und zu benützen, ist nicht ein Privileg von Königen oder Managern. Wir alle können davon profitieren.
    Ken Nottingham, ein Angestellter von General Motors, aß mittags meist in der firmeneigenen Kantine. Er beobachtete, daß die Frau, die das Essen ausgab, immer ein finsteres Gesicht machte. «Sie hatte schon fast zwei Stunden lang Sandwiches gemacht und ich bedeutete für sie nur ein weiteres Sandwich.
    Ich nannte ihr meine Wünsche, sie wog den Schinken ab, legte ein Salatblatt und ein paar Chips auf den Teller und reichte
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    ihn mir.
    Anderntags ging ich abermals hin. Es war die gleiche Frau mit dem gleichen Gesicht. Anders war nur, daß ich diesmal ihr Namensschild sah. Ich lächelte und grüßte sie, ‹Hallo, Eunice!›, ehe ich meine Bestellung aufgab. Plötzlich vergaß sie, den Schinken zu wiegen, lud den Teller voll, legte drei Blatt Salat dazu und häufte so viele Chips darüber, bis sie überquollen.»
    Wir sollten nie vergessen, daß ein Name etwas Wunderbares ist und ausschließlich jenem Menschen gehört, mit dem wir gerade zu tun haben... sonst niemandem. Sein Name zeichnet ihn aus, macht ihn einmalig. Die Mitteilung, die wir weitergeben, oder der Wunsch, den wir äußern, gewinnen eine besondere Bedeutung, wenn wir ihnen den Namen der Person vorausschicken, an die sie gerichtet sind. Der Name wirkt Wunder, von der Kellnerin bis zum Generaldirektor.
    Denken Sie daran und Sie ersparen sich Schwierigkeiten.
    Regel 3 Vergessen Sie nie, daß für jeden Menschen sein Name das schönste und wichtigste Wort ist.
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    4 Der gute Zuhörer ist der beste
    Gesellschafter
    Vor einiger Zeit war ich zu einem Bridgeabend eingeladen, obschon ich selber nicht Bridge spiele. Außer mir war noch eine blonde Dame anwesend, die ebenfalls nicht spielte. Sie hatte gehört, daß ich viel in Europa herumgereist war und bat mich daher: «Erzählen Sie mir doch bitte, wo Sie überall waren und was Sie Schönes gesehen haben.»
    Während wir uns setzten, erwähnte sie, daß sie und ihr Gatte eben erst von einer Afrikareise zurückgekehrt seien. «Afrika!»
    rief ich aus. «Wie interessant. Ich habe mir immer schon gewünscht, einmal nach Afrika zu gehen, aber ich war bis jetzt noch nie dort. Haben Sie die Großwildbezirke besucht? Ja?
    Darum beneide ich Sie wirklich. Sie müssen mir unbedingt von Afrika erzählen!»
    Sie erzählte ganze fünfundvierzig Minuten lang und fragte mich kein einziges Mal mehr, wo ich gewesen sei und was ich gesehen hätte. Sie begehrte nichts weiter als einen aufmerksamen Zuhörer, vor dem sie ihr eigenes Ich ausbreiten und dem sie erzählen konnte, wo sie überall herumgereist war.
    Das ist nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil, die meisten Menschen handeln so wie diese Dame.
    Als ich einmal bei einem New Yorker Verleger zu Gast war, lernte ich einen bekannten Botaniker kennen. Ich hatte mich nie zuvor mit einem Botaniker unterhalten und war ganz hingerissen, was er alles zu erzählen wußte. Ich klebte buchstäblich an der Kante meines Stuhls und hörte fasziniert zu, während er von exotischen Pflanzen sprach, von Experimenten zur Entwicklung neuer Lebensformen der Pflanzen, von Treibhäusern und sogar von erstaunlichen Eigenschaften einer ganz gewöhnlichen Kartoffel. Ich besitze selber ein kleines
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    Treibhaus, und er war so freundlich, mir ein paar nützliche Ratschläge zu erteilen.
    Es waren noch eine ganze Menge Gäste anwesend, aber ich verletzte sämtliche Regeln der Höflichkeit und kümmerte mich überhaupt nicht um die andern, sondern unterhielt mich stundenlang mit dem Botaniker.
    Es wurde Mitternacht, ich verabschiedete mich bei allen Anwesenden und machte mich auf den Heimweg. Hierauf wandte sich der Botaniker an unseren Gastgeber und äußerte sich sehr schmeichelhaft über mich. Ich sei «sehr anregend», sei dieses und jenes, und zum Schluß erklärte er auch noch, ich sei ein «außerordentlich

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