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Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Titel: Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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gab seltsame Laute von sich. Wutz und ich warfen uns einen Blick zu und brachen gleichzeitig in Gelächter aus.
    Mary guckte beleidigt. »Unsere Gefühle können nur ungehindert aus uns herausfließen, wenn unser Körper sich angenommen fühlt.«
    Wutz grinste breit. »Wie auch immer, ich bin zum Glück nicht da, wenn Linda und ihre Freundinnen in unserer Wohnung peinliche Grunzgeräusche von sich geben.«
    »Oller Macho«, brummte Mary.
    Wutz’ grüne Augen sprühten Funken. »Und genau deshalb liebst du mich auch so!«, rief er übermütig und drückte Mary einen Schmatzkuss auf die Wange.
    Bevor Mary sich wehren konnte, hatte Wutz schon seine Hände um ihre Hüfte gelegt und wirbelte sie durch die Küche.
    Mary kreischte schrill. Ich lachte laut.
    »Was ist denn hier los?« Pa steckte mit einem Mal den Kopf zur Tür herein.
    Ich hörte auf zu lachen, Mary zu kreischen und Wutz zu wirbeln.
    »Wir haben nur ein bisschen Kiryuho gemacht und dabei Grunzlaute produziert«, sagte Wutz.
    Mary prustete los. Und ich biss mir fest auf die Unterlippe.
    Pa stand stocksteif da und guckte Wutz böse an. »Vielen Dank für deine Unterstützung. Du machst es mir echt leicht.« Dann knallte er die Tür hinter sich zu, dass selbst der sonst so faule Gismo vor Schreck einen Satz in die Luft machte. Er warf einen vorwurfsvollen Blick in die Runde und verzog sich dann wieder in sein Körbchen.
    »Du hast es gut, mein Kater. Du weißt ganz genau, wo dein Platz ist«, sagte Wutz. Und dabei sah er so traurig aus wie noch nie.
    Erst als Mary ihm die Hand auf den Unterarm legte, bekam er wieder das übliche fröhliche Wutzgesicht.
    »Ich muss los, ihr Süßen«, sagte er und straffte die Schultern. »Passt auf meinen Billardtisch auf. Nicht dass am Ende noch eine der Kiryuho-Damen darauf herumturnt.«
    Ich weiß ja, dass Wutz auf keinen Fall über seine Einsätze reden darf. Nicht ein Sterbenswörtchen. Doch jetzt musste ich einfach fragen. »Wo gehst du hin und wann kommst du wieder?«
    Wutz legte den Zeigefinger auf die Lippen und hauchte geheimnisvoll: »Pssst. Topsecret. Weißt du doch.«
    »Aber muss das denn gerade jetzt sein? Wo Pa und … na ja, wo eben alles so doof ist …«
    Wutz seufzte. »Rick, die Ganoven richten sich leider nicht danach, wann es uns am besten passt.«
    »Außerdem bin ich auch noch da«, meinte Mary. »Und wenn Wutz zurück ist, dann setzen wir uns alle gemeinsam an den runden Tisch und sprechen uns mal richtig aus.«
    »Runden Tisch?«
    »Symbolisch gemeint«, erklärte Mary. Aber was sie mir damit sagen wollte, wusste ich erst recht nicht.
    Um sieben Uhr abends wollten Lindas Japanerinnen bei uns ihren Harakiri-Kurs abhalten. Sonst trafen sie sich immer in der Praxis von Lindas Schwester. Aber da hatte es vor ein paar Tagen einen Wasserrohrbruch gegeben und jetzt musste erst mal renoviert werden.
    Pa, der Held und Frauenversteher, hatte seiner Trulla-Linda sofort angeboten, dass sie ihren Verrenkungskurs in der Zwischenzeit bei uns abhalten könne. Und die hatte natürlich begeistert zugestimmt.
    Aber es sollte noch schlimmer kommen. Als ich nämlich Linda an dem Abend die Tür aufmachte, hatte sie die Blassnase Finn im Schlepptau.
    Hey, geht’s eigentlich noch dreister?, fragte ich mich.
    Es ging!
    Kaum hatten Linda und Finn sich in unserer Wohnung breitgemacht, stand nämlich mit einem Mal Pa im Türrahmen und nuschelte etwas von einer
dringenden Besprechung
. Der Verräter wollte sich doch tatsächlich ins Präsidium verziehen und mich mit dieser Horde verrücktgewordener Weiber und dieser Streberleiche Finn allein lassen! Mal ehrlich, es war Samstagabend. Für wie blöd hielt der mich eigentlich?!
    Aber bevor ich etwas sagen konnte, war Pa schon aus der Wohnung geflüchtet, und Linda begann, miefige Räucherstäbchen im Zimmer zu verteilen. Ich konnte gerade noch einen Würgereflex unterdrücken – diese Stäbchen brannten ja noch schlimmer in der Nase als Gismos Stinkfürze! – da setzte Linda schon zur nächsten Attacke an. Mit einem seligen Lächeln legte sie eine CD ein und im nächsten Moment ertönte Vogelgezwitscher aus den Boxen.
    Hallo? Sind wir hier im Urwald, oder was?
    Linda schien total auf dieses Getschilpe abzufahren, denn sie breitete die Arme aus und drehte sich durch den Raum.
    »Spürt ihr es auch?«, rief sie mit sonderbarer Singsangstimme.
    »Das Einzige, was ich spüre, ist mein leerer Magen«, knurrte ich.
    Das hätte ich mir mal besser verkniffen, denn jetzt tanzte Linda

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