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Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Titel: Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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gucktetodunglücklich aus der Wäsche und schniefte in ein echt schwedisches Taschentuch. Nur ich war in Feierlaune. Wer hätte gedacht, dass meine Familie das Abendessen so wunderbar sabotieren würde? Die Sache mit Linda und Pa war erledigt!
    Leider hatte ich mich zu früh gefreut. Pa und seine Trulla-Linda blieben stur ineinander verliebt.
    Egal was ich mir in den nächsten Tagen auch einfallen ließ, ich hatte null Erfolg. Mal behauptete ich, dass ich Linda mit dem Schulleiter beim Knutschen auf dem Jungenklo erwischt hätte. Am nächsten Tag erzählte ich den Tränen nahe, dass Finn mir ganz fies gegen das Schienbein getreten hätte. Den dicken blauen Fleck hatte ich in Wirklichkeit vom Eishockeytraining und meine Tränen kamen von einer Zwiebel, die ich mir vorher unter die Nase gehalten hatte. Meine Vorstellung war absolut filmreif. Nur Pa beeindruckte das alles wenig. Er bedachte mich mit einem mitleidigen Blick und schüttelte den Kopf.
    Und als ich dann noch erklärte, Finn hätte mir glitschige Champignonscheiben in den Ranzen gesteckt und Linda hätte die Luft aus meinen Reifen gelassen, da platzte ihm endgültig der Kragen. »Noch ein Wort gegen Linda oder Finn und ich schicke dich in die Wüste.«
    Das saß! Mein eigener Vater wollte mich in die Wüste schicken, damit er ungestört mit seiner Linda herumknutschen und sich mit seinem neuen Strebersohn über Bücher unterhalten konnte, während ich mich einsam durch denfurztrockenen Wüstensand schleppte und aus Kakteen ein paar Tropfen Flüssigkeit herausquetschte.
    Ich fühlte mich verraten, verlassen und absolut allein.
    Total übel war, dass ich außerdem zweimal in der Woche Unterricht bei Trulla-Linda hatte. Und obwohl ich tausendprozentig dichtgehalten hatte, wussten alle in meiner Klasse, dass sie in meinen Pa verschossen war.
    Ich konnte mir schon denken, wer das ausposaunt hatte: die Püttelmeyer. Die war nämlich selbst voll in meinen Vater verknallt. Das sah doch ein Blinder mit Krückstock.
    Warum eigentlich hatten es diese ganzen Trulla-Frauen ausgerechnet auf
meinen
Vater abgesehen?
    Und dann war da auch noch die Sache mit Chrissy, der vor über einer Woche nach Stuttgart gezogen war und sich noch nicht einmal bei mir gemeldet hatte. Kein Brief, kein Anruf, keine E-Mail. Kein einziges Lebenszeichen von meinem Blutsbruder. Alles in allem ging mir mein Leben gerade furchtbar auf die Nerven.
    Bei den Young Indians lief es auch nicht so gut für mich.
    Am Sonntag war ich beim Heimspiel gegen die Hamburger
Young Freezers
vom Eis geflogen.
    Direkt vorm Tor hatte mir der Verteidiger der Freezers hinterhältig ein Bein gestellt, sodass ich wie ein Walross auf dem Bauch ins Tor gerutscht war.
    Als ich mich wütend aufrappelte, guckte ich kurz nach oben zur Tribüne. Und wen sah ich da schon wieder neben meinem Pa sitzen? Dick und Doof alias Linda und Finn!
    Fassungslos bemerkte ich, dass Finn in einem Buch las.
    Wie oberoberpeinlich. Da sitzt ein elfjähriger Junge im Eishockeystadion und liest. Bei einem Eishockeyspiel!
    Boah, habe ich gekocht. Am liebsten wäre ich über die Bande gesprungen und hätte der Blödbacke das Buch aus den Händen geschlagen. Direkt mit meinem Eishockeyschläger.
    Aber das ging natürlich nicht und deshalb habe ich dem Verteidiger der Young Freezers bei der nächsten Gelegenheit ebenfalls die Beine mit dem Schläger weggezogen.
Mir
hat der Schiedsrichter dafür allerdings eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt.
    Aber auch zwei Minuten in der Kühltruhe (so nennen wir die Strafbank beim Eishockey) hatten mein kochendes Blut nicht abkühlen können. Mein nächster Einsatz war ein ordentlicher Ellenbogencheck gegen die Schulter eines Freezers. Er krachte aufs Eis und blieb einen Moment regungslos liegen.
    Der Schiri entschied auf unkorrekten Körperangriff und schickte mich direkt zum Duschen. Das Spiel war für mich gelaufen, nach nur sieben Minuten. Und obendrein war ich auch noch für das nächste Mal gesperrt.
    Als die ersten zwanzig Spielminuten rum waren, kamen die Indians zur Fünfzehn-Minuten-Pause in die Kabine. Allen voran Johann, unser Trainer.
    Ich saß mit hängendem Kopf und in voller Eishockeyausrüstung auf der Bank. Nur den Helm hatte ich abgenommen.
    »Bist du verrückt geworden?«, brüllte mich Johann an.
    So wütend hatte ich den Trainer noch nie gesehen. Sein Vollmondgesicht glühte wie die Bremslichter eines Porsche Cayenne, der bei 250 Sachen eine Vollbremsung hinlegt.
    »Rick, ich rede mit dir«,

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