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Wie man sie zum Schweigen bringt

Wie man sie zum Schweigen bringt

Titel: Wie man sie zum Schweigen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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fragte er, warum ich mich immer noch mit Petris Tod beschäftigte.
    »Weil ich den Verdacht habe, dass Reijo Rahnasto Seppäläs Auftraggeber war. Warum hätte er sich sonst so glühend für den Fortschritt der Ermittlungen interessieren sollen? Du kennst ihn. Glaubst du, er hätte das Zeug dazu, einen Schläger anzuheuern und ihn später zu erschießen, weil er einen Fehler gemacht hat? «
    »Dazu wäre er fähig«, sagte Kim leise. »Du weißt, dass er Waffen sammelt? «
    »Ja .  «
    »Im letzten Herbst wollte er mich unbedingt auf die Elchjagd mitnehmen. Als ich ablehnte, meinte er, dann sollte ich wenigstens fotografieren. Wahrscheinlich hätte er sich gern mit ein paar Wirtschaftsbossen und einem toten Elch ablichten lassen. Reijo ist ein guter Schütze, er hat schon mindestens fünf Elche und einen Bären erlegt. Ich zweifle nicht daran, dass er im Notfall auch fähig wäre, einen Menschen zu erschießen .  «
    »Nur das Motiv fehlt«, sagte ich halb zu mir selbst. »Irgendwie muss es mit der Sitzung oder zumindest mit dem Tätigkeitsfeld des Stadtplanungsausschusses zusammenhängen, aber wie? « Ich rieb die Kaffeeschale, als wäre sie eine Kristallkugel.
    »Hör mal, Kim, gehst du gelegentlich mit Rahnasto in die Sauna? Du weißt schon, ein Kasten Bier, eine Flasche Kognak und Männergespräche, in dem Stil? «
    »Nein .  «
    »Schade .  «
    »Ich kann trotzdem versuchen, etwas herauszufinden… Dass ich Petri beruflich gekannt habe, ist kein Geheimnis, immerhin stand mein Name unter den Illustriertenfotos. Mein Interesse für den Fall wäre also ganz normal .  «
    Wir unterhielten uns noch eine Viertelstunde, dann bestellte ich ein Taxi. Mein Rad konnte über Nacht in Olari stehen bleiben. Zwar nahm ich Salos Drohungen längst nicht mehr so ernst wie am Anfang, doch mitten in der Nacht fühlte ich mich im Auto sicherer. Zu Hause aß ich ein dick belegtes Brot und schlief trotz des nächtlichen Kaffeetrinkens bald ein. Als mich das Knattern eines Mopeds weckte, wusste ich, dass es kurz nach halb fünf sein musste, denn der Zeitungsbote kam immer pünktlich. Kurz darauf hörte ich ein Auto näher kommen, dann erstarb das Motorengeräusch. Wahrscheinlich wieder ein Liebespaar, dachte ich und döste ein.
    Am Morgen war es heiß im Schlafzimmer, die Sonne leuchtete mir gnadenlos in die schläfrigen Augen. Ich setzte die Sonnenbrille auf, bevor ich in Schlafanzug und Pantoffeln nach draußen ging. Einstein schlüpfte an mir vorbei und schoss wie ein blutjunger Kater auf die Birke neben dem Briefkasten zu, in der eine Bachstelze schaukelte.
    Sekunden später passierte es. Als Einstein neben dem Briefkasten aufkam, ging die Bombe hoch. Die Druckwelle verschloss mir die Ohren, doch ich sah, wie Einstein von einem Splitter getroffen und in hohem Bogen gegen den Vogelbeerbaum geschleudert wurde.

SIEBZEHN
    Eine Weile stand ich fassungslos da, dann begann ich zu schreien. Iida und Antti rannten an die Tür. Als ich Iidas entsetztes Gesicht sah, bemühte ich mich, die Fassung wiederzugewinnen.
    »Antti, bring Iida ins Haus und ruf die Polizei an! Sag ihnen, sie sollen das Bombenentschärfungskommando herschicken .  «
    Der Briefkasten war völlig zersplittert. Ein Zeitungsfetzen schwebte an mir vorbei: Joggingschuhe 295,-, Skateboard 150,-.
    Einstein war nirgends zu sehen. Ich rief nach ihm, doch er maunzte nicht einmal. Dennoch wagte ich nicht, zum Vogelbeerbaum zu gehen, da ich nicht wusste, wie viele Bomben auf dem Grundstück lagen. Ich versuchte, exakt auf demselben Weg zurück ins Haus zu gehen, auf dem ich gekommen war. Neben dem Schuppen stand mein Auto. Auch dort konnte eine Bombe deponiert worden sein.
    Antti sprach mit der Notrufzentrale und erklärte ziemlich verworren, was passiert war. Ich übernahm das Gespräch.
    »Genau, eine Bombe. Durch Berührung ausgelöst. Menschen sind nicht verletzt, aber unsere Katze wurde getroffen. Natürlich nicht. Gut .  «
    Iida weinte. Ich strich ihr über die Haare, während ich mit der anderen Hand Koivus Nummer wählte. Antti nahm das Fernglas vom Garderobenhaken und spähte nach Einstein aus.
    »Maria hier. Vor unserem Haus ist eine Bombe explodiert. Einstein, ich weiß nicht, ob er noch lebt. Du musst heute die Besprechung leiten, wir kommen hier vorläufig nicht weg .  «
    Ruhig gab ich ihm meine Anweisungen, als müsste ich zu Hause bleiben, weil Iida Ohrenschmerzen hatte. Koivu war ein Profi und machte kein großes Gerede, er fragte lediglich:

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