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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Gesicht zu sich und drückte sacht seinen Mund auf ihren.
    Es war ein
leichter Kuß von unsäglicher Sanftheit, doch Mary spürte ihn wie einen warmen,
verlockenden Hauch in ihrem ganzen Körper. Seine Zunge glitt ihre Lippen
entlang, öffnete sie schmeichelnd und drang ein. Er kostete sie aus, drängte
sie, es ihm gleichzutun, und sie folgte zögernd, obwohl sie wußte, daß sie es
nicht hätte tun sollen, weil es sündig war. Christian zog sie näher zu sich,
umarmte sie fester und preßte seinen harten Körper ganz an sie. Als er den Kuß
vertiefte, ertappte sie sich dabei, wie sie sich an seine Schultern klammerte
und noch enger an ihn schmiegte.
    Seine Hand
fand ihre Brust, doch anstatt des brutalen Druckes, den sie erwartete,
streiften sie seine Finger nur leicht an der Seite. Dann umfaßte er zart die
Fülle, und weiche, süße Wärme flammte in ihrem Inneren auf und durchströmte
ihre Glieder. Es war so unglaublich und wundervoll, daß sie sich noch enger an
seine muskulöse Brust drängte. Christian war es schließlich, der sich
zurückzog.
    »Mary, es
gibt nichts, was mit dir nicht stimmt. Nichts, was Sanftheit und Geduld nicht
heilen könnten.«
    Ihr Atem
kam in kurzen, heftigen Stößen. »Ich hätte es nicht zulassen sollen ... ich
weiß, daß es falsch ist, aber ich wollte dich nicht hindern, daß du mich
anfaßtest.«
    Christian
fuhr mit einer Hand durch ihr Haar. »Mary, ich werde dich Leidenschaft lehren.
Komm mit mir. Wir wollen uns irgendwo ein gemeinsames Leben schaffen.«
    Sie wünschte
es sich von ganzem Herzen, so sehnlich, wie sie 'sich noch nie etwas gewünscht
hatte. Aber es wäre für Christian der Ruin gewesen. Für sie beide. Sie hätten
ihr Zuhause aufgeben müssen, ihre Heimat, ihre Familien.
    »Christian,
ich kann nicht.« Sie ließ ihn los und wandte sich ab. Ehe sie die Stufen des
Pavillons hinunterlief, hielt sie inne und warf ihm über die Schulter einen
Blick zu. Tränen funkelten an ihren Wimpern. »Mein Liebster, lebe dein Leben
weiter. Finde einen Weg, glücklich zu sein.«
    Christian
sagte nichts darauf. Er stand in der Finsternis da, mit schmerzender Brust und
enger Kehle. Er würde normal weiterleben. Das war seine Art. Vielleicht würde
er sogar mit der Zeit etwas finden, das man Glück nennen konnte.
    Aber er
würde nie wieder lieben, um niemals wieder den Schmerz erleben zu müssen, den
er jetzt beim Verlust Marys empfand. Christian wußte dies so sicher, wie er
wußte, daß er den nächsten Atemzug tun würde.

23
    Velvet schloß die Tür zum Schlafgemach
ihres Großvaters und ging die Treppe hinunter. Auf dem Treppenabsatz traf sie
mit dem schmalen grauen Butler zusammen, der eben auf dem Weg nach oben war.
    »Guten
Morgen, Snead. Ich kann den Earl nicht finden. Haben Sie ihn zufällig gesehen?«
    »Guten
Morgen, Mylady. Nein, seit dem Frühstück nicht mehr.«
    »In seinem
Zimmer ist er nicht, und im Arbeitszimmer habe ich ihn auch nicht angetroffen.
Könnte es sein, daß er ausgegangen ist?«
    »Das glaube
ich nicht, Mylady. Er hat den Wagen nicht vorfahren lassen, und beide Diener
sind noch da. Er muß im Garten sein.«
    Velvet
nickte. Ihr Großvater ging kaum aus und nie ohne einen Diener als Begleitung.
Seitdem sein Gedächtnis ihn immer öfter im Stich ließ, vertrieb er sich die
Zeit lieber mit Lektüre oder mit einer Partie Schach. Sie sah im Garten nach,
konnte ihn aber auch dort nicht finden. Ein Blick in den Wagenschuppen zeigte
ihr, daß ihre Familienkutsche da war, nicht aber Jasons geborgtes Gefährt. Sie
sprach mit dem Stallknecht und dem Kutscher, aber keiner der beiden hatte den
Earl gesehen.
    Velvet, bei
der sich Sorge regte, ging ins Haus zurück und fragte in der Küche nach, aber
auch die Köchin und die Hausmädchen wußten nichts.
    »Sie haben
ihn noch immer nicht gefunden, Mylady?« Nun war es auch an Snead, ein besorgtes
Gesicht zu machen.
    »Nein, ich ...«
    In diesem
Moment rief das Zimmermädchen übers Treppengeländer: »Mylady, er war mit Ihrem
Mann zusammen. Ich habe die beiden reden gesehen.«
    Velvet
lächelte erleichtert. »Danke, Velma.« Sie wandte sich an Snead. »Sicher ist er
mit Lord Hawkins ausgegangen. Jason sagte, er hätte einiges zu erledigen. Ich
denke, er hat den Earl mitgenommen und vergessen, es uns zu sagen, ehe er das
Haus verließ.«
    Der Butler
erwiderte ihr Lächeln. »Sicher verhält es sich so. Soll ich Ihr Frühstück
kommen lassen, Mylady?«
    Sie
seufzte. »Ja, ich glaube, das wäre eine gute Idee. Wenn

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