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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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können.«
    »Hast du
schon mit ihm gesprochen?« fragte Jason. »Ich könnte mir denken, daß er uns
seine Hilfe nur sehr widerstrebend gewährt.« Sie waren im Arbeitszimmer des
Haversham-Hauses am Werk, da Jason Velvet seit dem Überfall nicht mehr allein
ließ.
    »Nein, aber
er wird es tun. Dank einer sehr günstigen Investition, die er vor einigen
Jahren auf mein Anraten tätigte, steht er ein wenig in meiner Schuld. Außerdem
gehören wir demselben Klub an. Vor dem morgigen Treffen werde ich mit ihm
sprechen.«
    »Bist du
sicher, daß man ihm trauen kann?«
    »Ich halte
ihn für einen ehrenwerten Mann. Deine Identität können wir ihm nicht enthüllen,
solange wir Averys Geständnis noch nicht haben, da Thomas sich verpflichtet
fühlen würde, dich festnehmen zu lassen.«
    Und wenn
mein Bruder nicht gesteht? dachte Jason insgeheim. Wenn er gar nichts zugibt?
Er ließ seine Bedenken unausgesprochen. Sie beide wußten die Antwort darauf.
    »Wenn das,
was letzte Nacht passierte, ein Indiz ist«, fuhr Jason fort, »können wir so gut
wie sicher sein, daß mein Bruder weiß, daß ich am Leben bin. Unser Brief mit
dem Vorschlag, zu einem Treffen zu kommen, wird für ihn daher keine große
Überraschung sein.«
    »Das ist
leider nur allzu wahr, da das Überraschungselement wegfällt. Viel günstiger
wäre es gewesen, er hätte es erst entdeckt, wenn wir bereit gewesen wären. Er
hätte sicher die Nerven verloren, wenn er dich plötzlich nach all den Jahren in
Fleisch und Blut vor sich gesehen hätte.«
    Jason
verzog verbittert den Mund. »Das läßt sich denken.«
    »Jedenfalls
müssen wir weitermachen. Wir brauchen das Geständnis dieses Schurken und werden
es uns auf diese oder jene Art verschaffen.«
    Als Jason
sich übers Kinn strich, spürte er leichte Stoppeln, obwohl er sich am Morgen
rasiert hatte. »Möchte wissen, wie er herausfand, daß ich lebe.«
    Ein
Geräusch ließ ihn aufschrecken »Ich bin nicht sicher, daß er es weiß.« Velvet
stand in der Tür. Jason hatten seine Überlegungen so in Anspruch genommen, daß
er ihr Eintreten überhört hatte.
    »Ich
fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen«, sagte er, und sah sie an, von ihrem
unerwarteten Erscheinen freudig überrascht.
    »Je länger
ich darüber nachdenke, desto fester bin ich davon überzeugt, daß dein Bruder
von deiner Anwesenheit nichts weiß.«
    Jason tat
ihren Einwand ab. »Er wußte genug, um einen Anschlag auf dich zu planen.«
    Sie trat
nun ganz ein. Ihr dunkles, kastanienbraunes Haar war im Nacken zu einem
schlichten Knoten zusammengefaßt, ihr helles Taftkleid schwang anmutig um ihre
Fesseln. Bei ihrem
Anblick regte sich unweigerlich sein Verlangen, das er jedoch sofort bezwang.
    »Es gibt
eine andere Möglichkeit«, sagte sie.
    »Und die
wäre?« Lucien veränderte seine Haltung am Kamin.
    »Die
Nachricht, die wir erhielten, könnte echt gewesen sein. Es könnte wirklich
jemanden geben, der in der Mordnacht etwas sah. Dieser Jemand gab sich mir
gestern am Treffpunkt nicht zu erkennen, weil er nur Jason sprechen wollte.«
    Jason
runzelte finster die Stirn. »Und die Anwesenheit von Celias Mörder war wohl reiner
Zufall, nehme ich an.«
    »Du weißt,
daß es keiner war. Er beobachtete unser Haus, und als er mich wegfahren sah,
folgte er mir, in der Hoffnung, mich umbringen zu können.«
    »Was ihm
beinahe geglückt wäre«, brachte Jason ihr finster in Erinnerung.
    Lucien
drehte sich um und fing an, vor dem Kamin auf und ab zu gehen. »Mein Freund,
deine reizende Frau könnte recht haben. Ich wüßte nicht, warum Avery vermuten
sollte, daß du am Leben bist. Die Countess könnte es ihm vor ihrem Tod noch
verraten haben, wäre Avery ihr Mörder gewesen und hätte er es nicht seinem
Komplizen überlassen, die Tat zu begehen.«
    Jason
überlegte diese Möglichkeit, und als er Velvet wieder ansah, lag Hochachtung in
seinem Blick. »Du schaffst es immer wieder, mir eine Überraschung zu bereiten,
Herzogin.« Zu Lucien gewandt sagte er: »Ich denke, in diesem Fall hat Velvet
recht. Ich hätte mich nicht zu voreiligen Schlußfolgerungen hinreißen lassen
sollen. Falls ihm nicht ein Zufall die Information zuspielte, hat mein Bruder
wirklich keinen Grund anzunehmen, daß ich noch lebe.«
    Lucien
lächelte. »Damit gewinnt das Überraschungsmoment wieder einen gewissen
Stellenwert in unserem Plan.«
    »Das alles
bedeutet auch, daß es dort draußen jemanden gibt, der uns helfen kann«, setzte
Velvet hinzu. »Jemanden, der die Wahrheit kennt.

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