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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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setzen, sich befreien, doch sein Griff wurde fester. Er
schüttelte sie – nicht sanft – und zwang sie, zu ihm aufzublicken. »Hör gut zu,
du kleine Närrin weißt du nicht, daß es dich das Leben hätte kosten können?«
    Ehe sie
antworten konnte, hob er sie auf seine muskelbepackten
Arme und hielt rasch ausschreitend aufs Haus zu. Sie spürte seinen Herzschlag,
das im gleichen schnellen Takt wie ihres schlug. Dunkles Haar fiel ihm in die
Stirn, sein Mund war streng. Sonderbar, aber ihr fiel auf, daß Jack Kincaid
trotz der unheimlichen schwarzen Augenklappe ein sehr gutaussehender Mann war.
    Es dauerte
nicht lange, bis sie das Haus erreicht hatten. Er stieß die Tür mit dem Fuß auf
und trat ein. Dann stellte er Velvet auf die Füße, und sofort wurde die Stelle
naß vor Regen und Schlamm.
    Sie
zitterte am ganzen Leib, vor Kälte, Angst und unter dem Gefühl des Fehlschlages
wie erstarrt. Ihre Zähne klapperten so heftig, daß sie den Fluch, den er
ausstieß, kaum hörte.
    »Herrgott!
Haben Sie wirklich geglaubt, da draußen überleben zu können?«
    »Es ... es
hatte noch nicht zu regnen angefangen ... und wenn es nicht so kalt geworden
wäre ...«
    »Ja ...
wenn ... wenn es das Wenn nicht gäbe, wäre Ihnen die Flucht geglückt.«
    Sie reckte
ihr Kinn. Es mochte ja dumm gewesen sein, wie sie sich davongestohlen hatte.
Vielleicht hätte sie alles besser planen sollen, aber in ihrer Aufregung hatte
sie nicht klar überlegen können. Sie biß die Zähne zusammen, um ihr Klappern zu
unterdrücken, und sah sehnsüchtig zum Feuer hin, vor dem der Bandit kniete und
es schürte.
    Er legte
Holz nach, und es dauerte nicht lange, bis Wärme den hohen Raum erfüllte. In
ihren nassen Sachen hörte sie jedoch nicht zu zittern auf.
    »Sie müssen
sich ausziehen.« Seine sonore Stimme übertönte das Knistern und Prasseln des
Feuers. Er drehte sich um und riß eine Decke vom Sofa, auf dem er geschlafen
hatte. »Morgen wird der Junge Ihnen etwas Sauberes zum Anziehen bringen. Bis
dahin können Sie sich darin einwickeln.« Er reichte ihr die Decke und blieb
dann mit unnachsichtiger Miene stehen und wartete.
    Velvet
nagte an ihrer Unterlippe. Ihre Finger waren wie abgestorben. Sie spürte nicht
mal mehr, ob ihre Daumen noch an den Händen waren. Unmöglich, die Knöpfe im
Rücken aufzuknöpfen. »Vieleicht wird das Kleid bald trocknen«, sagte sie, wohl
wissend, daß nicht die kleinste Chance bestand.
    »Seien Sie
nicht dumm, und ziehen Sie es aus«, sagte daraufhin ihr Entführer mit
spöttischem Unterton. »Wenn Sie wollen, gehen Sie hinauf, obwohl ich an Ihrer
Stelle hier unten bliebe, wo es warm ist, da oben das Fenster zerbrochen ist.«
    Sie sah ihn
nachdenklich an. »Vielleicht haben Sie recht, aber ... ehrlich gesagt, wenn Sie
nicht gewillt sind, Zofe zu spielen ... ich schaffe es allein nicht. Meine
Finger sind zu klamm, um das Kleid aufzuknöpfen.« Auch wenn es nicht der Fall
gewesen wäre, hätte sie die Knöpfe ohne Hilfe nicht erreichen können.
    Wieder
stieß er eine Verwünschung aus und machte dazu ein so finsteres Gesicht, daß
sich sein einzelnes blaues Auge verdunkelte. »Drehen Sie sich um.«
    Mit
bebenden Knien folgte sie seiner Anweisung. Züchtigkeit mochte im allgemeinen
angebracht sein, hier aber nicht. Sie unterdrückte ihre Verlegenheit, beachtete
auch nicht das leise Kitzeln, als seine Hand ihre Haut streifte, und fing das
Kleid an ihrem Busen auf, als das Oberteil heruntersank. Sie drehte sich um und
sah seinen breiten Rücken vor sich, weil er die gegenüberliegende Wand
anstarrte. Ein Gentleman-Räuber! Daß es diese Sorte gab, hatte sie gehört, wenn
auch nicht in Verbindung mit dem einäugigen Jack Kincaid.
    Da sie
seine Geduld nicht überstrapazieren wollte, zog sie sich eilig bis aufs Hemd
aus und wickelte sich fest in die Decke.
    »Was ist
mit Ihnen?« Sie ging ans Feuer und atmete erleichtert auf, als wohlige Wärme
sie einhüllte.
    »Ich bin
ein wenig Unbehagen gewöhnt.« Er drehte sich dem Feuer zu, hob die Arme und zog
das nasse Hemd über den Kopf, ein Anblick, der Velvet momentan verblüffte. Sie
hatte noch nie eine nackte Männerbrust gesehen, und schon gar nicht hatte sie
sich eine vorgestellt, die aussah wie seine. Der Feuerschein ließ das Spiel der
Muskeln hervortreten, dunkelbraunes Haar bedeckte den oberen Teil und lief nach
unten spitz zu. Nicht zum erstenmal fiel ihr das Netzwerk von Narben auf seinem
linken Handrücken auf.
    »Ich werde
hinaufgehen und das Fenster

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