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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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auch weiterhin.
    »Früher
oder später werden alle untreu.« Ihr Blick flog zu Avery, dann wieder zu
Velvet. »Bis auf Seine Durchlaucht, natürlich. Der Herzog ist offenbar so
verliebt, daß er sich in die Rolle des pflichtbewußten Ehemannes gern fügen
wird.«
    Die Lüge,
die ihr ungezwungen über die Lippen kam, wurde von beiden als solche
eingestuft. Velvet lächelte. »Dessen bin ich sicher, und wenn nicht, sollte
einer Frau dieselbe Freiheit wie ihrem Ehemann zugebilligt werden, nachdem sie
ihre Pflicht erfüllt hat.«
    Celia zog
eine feingezeichnete Braue in die Höhe, als sie beifällig lächelte. »Sie sind
ja viel intelligenter, als ich glaubte, Lady Velvet. Avery kann sich glücklich
schätzen, daß er Sie gefunden hat.« Aber ihr selbstgefälliges Lächeln verriet,
daß Avery nicht dulden würde, wenn ihm Hörner aufgesetzt wurden,
gleichgültig, wie viele Geliebte er selbst haben mochte.
    Velvet
schob Fasan und Eier vor ihrem Teller hin und her, dann legte sie die Gabel aus
der Hand, ohne einen Bissen gegessen zu haben. »Wie ich hörte, kannten Sie
seinen Bruder.«
    Die
Countess sah sie mit neu erwachtem Interesse an, erstaunt, daß Velvet auf den
längst verjährten Skandal zu sprechen kam, den aus der Welt zu schaffen Avery
so viel Mühe gekostet hatte. Sie seufzte dramatisch. »Ja, ich kannte ihn. Wir
waren sehr verliebt. Jason dachte an eine Ehe.«
    Fast hätte
Velvet die Teetasse fallen gelassen, die sie eben an die Lippen führen wollte.
»Ich ... ich wußte nicht, daß Sie beide verlobt waren.«
    »Es war
noch nicht offiziell. Ich war ja erst wenige Monate zuvor Witwe geworden. Wir
wollten die gebührende Trauerzeit abwarten, ehe wir unsere Pläne offenbarten.
Das war auch der Grund, daß wir uns heimlich treffen mußten.«
    »Ich
verstehe.« Velvet betupfte ihre Lippen mit der Serviette, froh, daß ihr ein
Moment blieb, um sich zu fassen. »Avery spricht kaum von ihm. Ich nehme an, der
Verlust von Bruder und Vater ist zu schmerzlich.«
    »Ja,
gewiß.« Celia lächelte gütig. »Meine Erinnerungen an Jason könnten gar nicht
angenehmer sein, wenn man von der Nacht des Mordes absieht.« Sie beugte sich
näher zu ihr. »Er war ein großartiger Liebhaber. Jung und männlich. Im Bett
nahezu unersättlich.« Sie sah zu Avery hinüber. »Aber ich bin sicher, daß Ihr
künftiger Ehemann als echter Sinclair ebenso gut taugt.«
    Wohl
kaum, dachte
Velvet. Averys fade Küsse hatten nichts von der Glut von Jasons Liebkosungen.
Sie wünschte nur, Celia Rollins wäre sich dessen nicht so deutlich bewußt
gewesen.
    »Ich nehme
an, es muß schrecklich gewesen sein, Augen zeugin des Mordes zu werden. Ich
meine ... zu wissen, daß den Geliebten der Galgen erwartet und alle gemeinsamen
Zukunftspläne mit ihm sterben werden.«
    Die
Countess machte ein gequältes Gesicht. »Es war schrecklich. Der arme Avery war
zutiefst erschüttert. Niemand hätte einem Menschen wie Jason einen Mord zugetraut.«
Wieder folgte ein dramatischer Seufzer. »Eigentlich war es meine Schuld. Obwohl
der alte Herzog unsere Beziehung nicht billigte, wollte Jason mich unbedingt
heiraten. Deshalb gerieten sie in einen heftigen Streit, Jason verlor die
Fassung, zog seine Pistole und erschoß ihn. Als Avery Augenblicke später am
Schauplatz erschien, war es zu spät.«
    Velvets
Kopf fuhr jäh hoch. »Ich dachte, Avery hätte gesagt, er hätte versucht, Jason
durch gutes Zureden von seiner Tat abzubringen, doch sein Bruder wollte nicht
hören. Wenn er aber erst kam, als der Herzog schon tot war ...«
    Momentan
wurde die Countess unsicher, tat dann aber Velvets Einwand mit einer
Handbewegung ab. »Ja, kann sein, daß er vor der Schießerei da war. Man kann ja
nicht erwarten, daß ich nach all den Jahren den genauen Ablauf noch im Kopf
habe.«
    Velvet
zwang sich zu einem Lächeln und lehnte sich bequem in ihrem Stuhl zurück. Sie
versagte es sich, weiter in die Countess zu dringen, so gern sie es getan
hätte. »Natürlich nicht. Mir war ja nur da und dort ein wenig Klatsch zu Ohren
gekommen. Ein schreckliches Thema. Es war ein Fehler, daß ich davon anfing.«
    »Nun ...
ja, es gibt gewiß angenehmere Themen.« Die Countess lächelte dem hübschen Earl
of Balfour zu, der ihr Lächeln nicht erwiderte. Das tat dafür ein anderer, der
schlanke, dunkelblonde Viscount Dearing, mit dem sie nach einem unwilligen
Blick zu Balfour begann, offen zu flirten.
    »Wie ich
schon sagte«, bemerkte die Countess mit Verschwörerlächeln zu Velvet, »gibt es
viel

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