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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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knirschte ich derart giftig in die Leitung, dass ich vor mir selbst erschrak.
    Er kam.
    Nach dem Kaffeetrinken waren Ken und Gail gegangen. Schwerfällig bewegte ich mich die Treppe ins obere Stockwerk hinauf. Im Schlafzimmer fiel mein Blick auf Plastikschnipsel und Plastikschnüre, die quer über den Teppich verstreut lagen. Jasmine, ganz klar. Rhodes machte so etwas nicht. Nicht mehr. Es dauerte ein bisschen, bis ich kapierte, was Jasmine da in Kleinteile gekaut hatte, und ich hätte heulen können: Ein Video über Säuglingspflege, das ich mir noch nicht angeschaut hatte, samt einem Paar handgestrickter Babyschühchen, die meine Mom mir aus Italien mitgebracht hatte.
    Das Stillen bereitete mir nach wie vor Probleme. Meine Brüste waren übervoll mit Milch. Und so saß ich im Schaukelstuhl in unserem Schlafzimmer, während mein Mann die eine Brust mit einer Milchpumpe traktierte, und meine Mutter die andere mit einem warmen Waschlappen belegte, damit die Milch abfloss. Kaarina schrie vor Hunger.
    Normalerweise gebe ich nicht so schnell auf. Aber das hier war zu viel für mich.
    » Was soll ich machen?«, fragte Mark. » Sag es mir. Was kann ich für dich tun?«
    » Geh irgendetwas aus der Apotheke holen«, weinte ich vor Schmerz. » Ersatzmilch oder etwas. Ich halt es nicht mehr aus.«
    Mark machte sich auf den Weg und fand um zwei Uhr nachts eine offene Apotheke. Er kaufte Ersatzmilch, Fläschchen und Sauger, kam wieder, kochte alles aus und machte Kaarina ein Fläschchen. Sie trank es bis zum letzten Tropfen und schlief mit dem Sauger im Mund ein.
    Na, bitte. Was war er doch für ein toller Vater! Er liebte mich. Und er liebte unsere Tochter.
    Am folgenden Morgen ging Mark um Viertel vor sieben aus dem Haus zur Arbeit. Ich stillte Kaarina und meine Mutter legte mir immer wieder warme Kompressen auf die Brust, um meine wunden Brustwarzen zu beruhigen. Bis Mark wieder nach Hause kam, war es bereits nach acht am Abend. Meine Mutter schob ein Hähnchen in den Ofen. Wir aßen zusammen und schwiegen uns an.
    Haben Sie vor, Ihr Baby zu stillen? Mein Rat: Machen Sie vor der Geburt einen Stillkurs und informieren Sie sich. Stillen ist eine Wissenschaft für sich! Die meisten stillenden Mütter brauchen professionelle Unterstützung.
    Mehrmals in der Nacht musste ich raus, stillte gut eine halbe Stunde, wechselte die Windel und wiegte mein Baby wieder in Schlaf. Und zwei Stunden später das gleiche Spiel. Die ersten Nächte waren die schlimmsten. Ich hörte Kaarina weinen, versuchte mich umzudrehen, stöhnte vor Schmerzen und kroch auf allen vieren aus dem Bett.
    Meine Mutter hatte geplant, zwei Wochen zu bleiben. Mit jedem Tag, den sie da war, wuchs die Spannung zwischen ihr und Mark. Er ging nach wie vor morgens um Viertel vor sieben zur Arbeit und kam abends um kurz nach acht nach Hause. Ansonsten war er stundenlang auf seinem Fahrrad oder mit Freunden unterwegs. Meine Mutter erledigte die Einkäufe, kochte das Essen und ließ hin und wieder eine spitze Bemerkung los nach dem Motto– » Wäre schon ganz nett, wenn der Vater sein Baby ab und zu mal halten würde.«
    Etwa eine Woche nach der Geburt, sie saß neben mir im Auto, sagte meine Mutter plötzlich: » Mist.«
    » Was ist los?«
    » Komisch«, sagte sie.
    » Was meinst du?«
    » Wo waren wir denn gerade?«
    » Was?«
    » Was haben wir denn gerade gemacht?«
    » Wir waren beim Kinderarzt, dann einen Kaffee trinken und jetzt fahren wir heim. Sag bloß, du kannst dich nicht erinnern?«
    » Nein«, sagte sie.
    Zu Hause angekommen, rief ich meinen Vater an, um ihn nach der Nummer ihres behandelnden Arztes zu fragen. Es sei wahrscheinlich nichts Ernstes, meinte der, aber wir sollten zur Sicherheit ein EEG machen lassen.
    » Du gehst nirgendwohin«, sagte Mark zu mir. » In Krankenhäusern wimmelt es von Bakterien. Das ist nichts für das Baby.«
    » Aber wie soll meine Mutter denn hinkommen?«, fragte ich.
    » Ich fahre sie«, sagte er.
    Mit einem Kloß im Hals drückte ich meine Mutter und sah den beiden nach, als sie zum Auto gingen. Ich rief meinen Vater an und bat ihn, so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu meiner Mutter zu kommen. Mark wollte bei ihr bleiben, bis mein Vater da wäre.
    Schließlich kam Mark nach Hause und erzählte, wie es im Krankenhaus gelaufen sei. » Der Arzt kam ins Zimmer und gab deiner Mutter ein Glas Wasser. Dann ging er wieder hinaus, kam fünf Minuten später wieder und fragte sie, ob sie wisse, wer ihr das Wasser gegeben habe. Sie

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