Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
ähneln. Das Haar am Venushügel wird in die Form eines umgedrehten Dreieckes, den Glaskelch, gebracht.
Ich war etwas zu früh da und schaute mich bei den Hautpflegeprodukten um. Dann hörte ich meinen Namen und sah Carmen. Alles an ihr– von den langen Wimpern und den vollen Lippen über ihre schlanken Hüften bis hinunter zu den hochhackigen Stiefeln– war pure Sinnlichkeit. Sie führte mich in einen Raum, in dem ein mit einem weißen Bettlaken bedeckter Tisch stand.
» Du hättest gerne den Martini?«
» Ja«, sagte ich.
Sie sah mich an, als wartete sie darauf, dass ich irgendetwas tat.
» Du musst mir sagen, was ich jetzt tun soll. Ich hatte noch nie ein Waxing.«
» Zieh einfach deine Hose aus und leg dich auf den Tisch.«
Während ich meine Hose aufknöpfte, hätte ich eigentlich gerne ein wenig Privatsphäre gehabt– so wie ich das aus der Praxis meiner Gynäkologin gewohnt war. Carmen wartete mit verschränkten Armen. Ich holte tief Luft, ließ meine Hose hinunter, schlüpfte aus meiner Unterhose und kletterte auf den Tisch.
» Jetzt die Beine breit«, sagte sie. Ich tat wie befohlen. Carmen kam um den Tisch herum und musterte mich von allen Seiten. Dabei wuschelte sie immer wieder durch mein Schamhaar.
» Willst du einen ganz dünnen Stiel oder einen breiten?«, fragte sie.
» Ich weiß nicht. Ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich habe ein bisschen Angst, dass es wehtut. Also vielleicht eher einen breiten Stiel.«
» Gut«, sagte sie und sah mich an. » Du bist ziemlich haarig.«
Als ob ich das nicht selbst wüsste! Mein Vater stammte von haarlosen Engländern und Deutschen ab. Doch ich schlug eher nach meinem russischen Großvater mütterlicherseits, der Brusthaare wie ein Pudel hatte.
Carmen zog einen Spatel hervor, tauchte ihn in heißes Wachs, legte ihn auf der linken Seite an, um den Stiel zu formen, drückte dann ein Tuch darüber und zog schnell und fest. » So schlimm ist es gar nicht«, sagte ich erleichtert. Dann machte Carmen sich an die rechte Seite, und ich sprang fast vom Tisch. » Diese Seite ist sehr viel empfindlicher.«
» Eine Seite ist immer empfindlicher«, sagte sie nur.
Dann riss sie die Haare um meine Kaiserschnittnarbe aus. Ich zuckte zurück. » Aha, du bist Mama«, sagte sie, während sie mit dem Zeigefinger über die Narbe strich.
» Ja.«
» Wie alt?«
» Sie ist drei.«
» Nein, wie alt bist du?«
» In ein paar Wochen 37.«
» 37 und Mama? Du siehst großartig aus«, sagte sie und zeigte auf meinen Bauch.
Dass sie mich als » ziemlich haarig« bezeichnet hatte, war damit verziehen.
Sie wachste und zog, während sie mich immer wieder anwies, wie ich die Beine zu halten hatte. Schließlich hatte Carmen ihr Kunstwerk vollbracht: » Ah, sehr schön«, sagte sie zufrieden. Sie hatte ein hässliches Entlein in einen Schwan verwandelt. Ich stieg vom Tisch und zog mich an.
Zu Hause betrachtete ich mich gleich im Spiegel. Zum ersten Mal in meinem post-pubertären Leben gefiel mir, was ich sah.
Ich duschte und rieb das restliche Wachs ab. Ich spürte, wie das Wasser an mir hinunterlief, überall kitzelte und prickelte. Und plötzlich war sie da, die lang vergessene Lust. » Den Martini behalte ich«, sagte ich mir. » Auf jeden Fall.«
Wem Wachsen zu teuer oder zu schmerzhaft ist, kann auch zu einem sanften elektrischen Rasiergerät greifen. Auch damit lässt sich alles Mögliche zaubern. Später kann man auch Rasiercreme und einen 3-Klingen-Rasierer nehmen. Eine tägliche Rasur verhindert das schnelle Nachwachsen der Schamhaare und das damit verbundene Jucken.
Zwei Tage vor der Abreise entdeckte ich einen Pickel an meiner Nase. Dann noch einen auf meiner Stirn. Ich warf einen Blick auf den Kalender.
Mein monatlicher » Besuch« war überfällig.
Und ich war deprimiert. Seit Monaten hatte ich mit meinem Mann keinen Sex gehabt, und ausgerechnet jetzt, wo wir wieder damit anfangen wollten, musste ich meine Periode bekommen. Das wäre der Lust ja nicht gerade förderlich. Ausgerechnet jetzt.
Der Dienstag kam und ging. Nichts. Nein, sie würde nicht kommen, sagte ich mir, als ich Dienstagabend ins Bett ging.
Mittwochmorgen war sie da. Ich war am Boden zerstört. Als Mark sich auf den Weg zur Arbeit machte, sagte ich es ihm.
» Tut mir leid«, sagte er. » Wir werden trotzdem eine schöne Zeit haben.«
Er hatte Recht. Was sollte es. Bis dahin hatte ich New York als den perfekten One-Night-Stand betrachtet, nicht als einen Neustart für uns als Paar.
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