Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
gehen?«
» Ich habe kaum eine freie Minute, und es wäre in meinen Augen eine echte Zeitverschwendung, den Sonntagmorgen auch noch für die Kirche zu verplanen. Da setze ich mich lieber aufs Rad.«
» Ich weiß.«
Wir unterhielten uns noch über diesen oder jenen Punkt und kamen uns näher, in jeder Hinsicht. Wir plauderten zwar nicht ganz so angeregt wie das junge Liebespärchen neben uns, doch dafür sprach auch unser Schweigen tausend Worte.
Wir zahlten und gingen. Ich legte meine Hand an seinen Nacken, kraulte ihn, drehte seinen Kopf leicht in meine Richtung und küsste ihn sanft auf den Mund. » Das musste jetzt sein«, sagte ich ihm. » Ich wünsche mir, dass du mich berührst und aus heiterem Himmel küsst, einfach so.«
Er kniff mich in den Hintern.
» Ja, genauso«, sagte ich und lachte.
» Wann willst du es eigentlich tun? Schließlich sind wir dafür hergekommen.«
» Morgen früh. Morgens hast du es am liebsten, richtig?«
» Ich denke mal, ja«, sagte ich.
Schreiben Sie sich gegenseitig Liebesbriefe, mindestens einmal im Jahr. Am Valentinstag, an Ihrem Jahrestag oder an sonst einem für Sie symbolischen Tag.
Hand in Hand spazierten wir die 57. Straße hinunter und kamen zu einem Laden mit Namen » Eve’s Garden«, einem Erotikshop für Frauen. Eine große, gertenschlanke Frau mit langem pechschwarzen Haar und großen Augen begrüßte uns. Der kleine Laden verkaufte Erotik- DVD s, ein breites Sortiment an Vibratoren und Dildos, Bücher über verschiedene Sexpraktiken, Peitschen, Aromaöle, Liebeskugeln und jede Menge mehr. Ich sah mir die Bücher an. Es gab eine ganze Reihe zum Thema Masturbation. Wie kann man darüber nur so viel schreiben, fragte ich mich.
Dann fiel mein Blick auf ein vertrautes Exemplar, für das ich ein paar Kapitel geschrieben hatte, als ich damals eine Festanstellung im Verlag hatte. Ich zog es heraus, blätterte es durch, bis ich die Seite mit den Danksagungen gefunden hatte und zeigte Mark meinen Namen. Ich war richtig stolz auf mich. Da stand tatsächlich ein Buch von mir im Sexshop!
Wir kauften eine Erotik- DVD , ein Buch über Erotik, ein Aromaöl und ein Buch mit dem Titel Der perfekte Liebhaber. » Wenn er das gelesen hat, wird er Sie überglücklich machen«, sagte mir die Verkäuferin, als wir aus dem Laden gingen. Hoffentlich hatte sie Recht!
Im Hotel machten wir uns fertig zum Abendessen. Nach der Dusche schlüpfte ich in meine neuen Sachen, die ich mir extra für diese Reise gekauft hatte: Dessous, Kleid und Schuhe. Ich cremte meine Beine ein und ruhte mich etwas auf dem Bett aus, während Mark unter der Dusche stand. Es gab keinen Bereich an meinem Körper, den ich nicht für diese eine Nacht in New York verschönert hatte. Eigentlich hätte ich mich fantastisch fühlen müssen, aber ich fühlte mich nur schlapp und müde. Wenn ich daheim gewesen wäre, hätte ich mich jetzt in Schlabberklamotten auf ein Nickerchen hingelegt.
Da kam Mark aus der Dusche.
» Schön siehst du aus«, sagte er.
» Danke«, sagte ich und spürte einen Anflug von Schmetterlingsgefühlen, wie ich sie aus der Anfangszeit unserer Beziehung kannte. Ich wusste, dass er mich schön fand, aber manchmal, so wie jetzt, musste ich es von ihm hören.
» Fertig?«
» Fertig.«
Wir hielten ein Taxi an und fuhren zum Restaurant. Im Unterschied zu all den unzähligen Malen, die wir in den letzten Jahren zusammen aus gewesen waren und schweigend beim Essen gesessen hatten, plauderten wir jetzt in einem fort. Über das Interieur des Restaurants. Über die Menü-Auswahl. Über die Leute. Über die weißen Hosen der Kellner. Über dies und das.
Mitten in der Nacht wachte ich mit heftigen Kopfschmerzen auf. Dazu hatte ich einen staubtrockenen Mund und das Gefühl, mich jeden Moment übergeben zu müssen. Ich stand auf, ging ins Badezimmer, nahm einen Schluck Wasser und kroch wieder zurück ins Bett. Ein paar Stunden später das gleiche Spiel. Es ging mir kaum besser. Ich hätte mir in den Hintern beißen können, dass ich zu viel getrunken und damit unseren bevorstehenden Sex am Morgen ruiniert hatte.
Gegen acht wurde ich von Türengeklapper auf dem Hotelflur wach. Mark hatte Hunger, während ich noch vom Abend zuvor pappsatt war. Doch ich wusste, dass Mark ziemlich schnell ziemlich unleidlich werden konnte, wenn er nicht bald etwas in den Magen bekam. Diese Unleidlichkeit konnte derart ausarten, dass wir sogar einen eigenen Namen dafür hatten: den » Hungernotfall«. Also sagte ich
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