Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
nackten Göttergatten würden sich die meisten von uns am liebsten verstecken.
Frauen empfinden keine Lust, solange sie nicht das Gefühl haben, dass der Mann sie über alles liebt. Angst, Wut, Scham halten die Amygdala aktiv und töten die Lust. Glück, Freude und Wohlempfinden hingegen befeuern sie.
Kein Wunder, dass Mark und ich keinen Sex mehr hatten! Im letzten halben Jahr, wenn nicht sogar länger, war ich mindestens einmal am Tag wütend auf ihn. Wir hatten keine Zeit fürs Vorspiel, denn wir spielten permanent Krieg und Frieden.
Ich brauchte mir eigentlich gar keine Reizwäsche oder Erotikspielzeug zu kaufen. Vielmehr musste ich die Probleme angehen, die Wut, Frust, Angst und Scham bei mir erzeugten. Am Anfang unserer Beziehung war ich der wichtigste Mensch in Marks Leben. Doch das änderte sich mit der Zeit. Irgendwann war ihm sein Fahrrad wichtiger. Dann sein Laden. Ich musste wieder das Gefühl haben, dass ich ihm wichtiger war als Rad, sein Laden und seine Freunde. Und dass Kaarina ihm wichtiger war als alles zusammen.
Ich musste aus seinem Mund hören, dass mein Mann mich liebte, dass er mich wunderschön fand, dass er mich verehrte. Ich musste das Gefühl haben, dass er mein Leben leichter machte, indem er Arbeiten rund ums Haus erledigt, bei der Erziehung mithilft, mir die Schultern massiert oder das Frühstück macht. Ich musste zusehen, wie er Zeit mit seiner Tochter verbringt und jede Minute mit ihr genießt. Und am allerwichtigsten, er musste mir immer wieder beteuern, dass er der glücklichste Mann der Welt sei, weil ich in seinem Leben war. Ich musste es hören und sehen. Aber von ihm aus sagte er und tat er nichts davon. Ich musste ihn immer erst darum bitten. Da fielen mir Debs weise Worte wieder ein: » Männer können keine Gedanken lesen. Männer sind ahnungslos.«
Mark eine Ahnung zu verschaffen, was ich gerne wollte, fiel mir nicht gerade leicht. Am liebsten wäre mir gewesen, er hätte eines Tages eine göttliche Offenbarung gehabt und wäre von selbst darauf gekommen. Aber gut.
An jenem Abend brachte ich Kaarina ins Bett und fragte mich wie schon so viele Abende zuvor– » Warum bleibt das eigentlich immer an mir hängen, während er die ganze Zeit auf dem Sofa vor dem Fernseher hockt?« Fast hätte ich diesen Gedanken wieder verdrängt und auf den Haufen mit all den anderen Probleme gestapelt, die mir das Gefühl gaben, ausgenutzt und nicht gewürdigt zu werden. Doch als Kaarina schlief, setzte ich mich neben Mark, stellte den Fernseher auf stumm und sagte: » Ich finde es nicht sonderlich fair, dass ich immer unserer Tochter die Zähne putzen, den Schlafanzug anziehen und ihr Gutenachtgeschichten vorlesen muss, während du gemütlich fernsiehst. Möchtest du nicht mal die erste Geschichte lesen und ich die letzte, oder umgekehrt?«
» Die letzte«, willigte er ein.
Und so machten wir es künftig. So hatte ich abends mehr Zeit für mich, was mich entspannter und gesprächiger machte.
Als Nächstes mussten wir New York besprechen und einen Termin finden. Kein Ding für eine Nacht, möchte man meinen. Falsch. Mit der Rettung unserer Ehe befanden wir uns schließlich noch im Anfangsstadium, was bedeutete, dass noch gar nichts in trockenen Tüchern war.
Fast wäre die New York-Reise geplatzt, weil sich Marks Radsport wieder einmal zwischen unsere gemeinsamen Pläne drängte. Ein paar Tage vorher fiel Mark plötzlich ein, dass genau an diesem Tag ein ganz wichtiges Radrennen stattfand, zu dem er unbedingt fahren wollte.
Ich starrte ihn an. War ihm dieses Radrennen so wichtig? Konnte er es nicht einfach sausen lassen und mit mir nach New York fahren? War unsere Ehe nicht wichtiger als sein Hobby? Die Stimme versagte mir, so enttäuscht war ich. Es war ihm wohl alles egal– Sex, Liebe, Ehe. Nur sein verdammtes Fahrrad, das war ihm offenbar nicht egal.
Mark muss meine Enttäuschung gespürt haben, denn er sagte nach kurzem Nachdenken: » Dann pfeife ich eben auf das Radrennen und wir machen unser romantisches Wochenende wie geplant. Was hältst du davon?«, fragte er.
War das schon das Vorspiel? Ich glaube, ja.
Am Freitag vor der Reise war ich im Kosmetikstudio, wo ich einen Termin bei Carmen hatte. Carmen, so wusste ich von einer Freundin, machte supersexy Bikiniwaxing. Selbige Freundin schlug vor, mich mit Carmen über das sogenannte » Martiniglas« zu unterhalten. Dafür wird das Schamhaar an den äußeren Schamlippen bis auf feine Linien entfernt, sodass sie dem Glasstiel
Weitere Kostenlose Bücher