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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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ein paar Wochen mehr oder weniger eigentlich auch nicht an. Aber ich wollte diesen Stichtag. New York. Das markierte Datum auf dem Kalender sollte uns motivieren, unsere Hausaufgaben zu machen. Ich war wild entschlossen. In meiner Handtasche trug ich einen Sexratgeber mit mir herum. Wann immer ich einen freien Moment fand– wenn Kaarina schlief, spätabends oder wenn ich beim Friseur saß–, schmökerte ich darin.
    Ich erfuhr, dass Sex in drei verschiedenen Phasen abläuft: Lust, Erregung, Orgasmus. Lust, das ist die sexuelle Fantasie, die einen zum Glühen bringt. Erregung, das ist für den Mann der Ständer und für die Frau das Feuchtwerden. Der Orgasmus schließlich ist die kurzlebige, aber intensive Muskelkontraktion, die man so außerirdisch schön erlebt. Die meisten Frauen haben keine Probleme mit der dritten Phase. Eher mit der ersten, der Lust. Ein Drittel aller Frauen ergreifen selten die Initiative, denn sie verspüren nur selten Lust.
    Auch ich hatte selten ein Problem, zum Orgasmus zu kommen und ihn auszukosten, diesen himmlischen Hochgenuss, dieses Gefühl, das den ganzen Körper heiß durchströmt. Doch diese orgiastische Wonne reichte offenbar nicht, um öfter Sex haben zu wollen. Ich verglich das Glücksgefühl beim Orgasmus mit dem kulinarischen Glücksgefühl beim Vernaschen von Schokolade. Forscher haben herausgefunden, dass das Lustzentrum im weiblichen Gehirn doppelt so stark erregt wird, wenn eine Frau Schokolade isst, als wenn sie ihren Liebsten küsst. Das leuchtete mir ein. Schokolade ist hübsch verpackt, leicht zu haben, und einmal auf der Zunge ein wahrer Hochgenuss. Küssen und Vorspiel waren etwas völlig anderes und führten auch bei bester Technik nicht immer zu höchsten Wonnen. Logisch: Wenn ich den Kakaobaum und das Zuckerrohr erst selbst anbauen, die Früchte ernten, aufschlagen und mit handgemolkener Kuhmilch vermischen müsste, hätte ich auch keine Lust mehr auf Schokolade.
    Ich legte das Buch beiseite und nahm mir das nächste vor. Die Autorin, eine Doktorin der Medizin und Neurobiologie, bestätigte mir, dass unser anstehendes Wochenende in New York genau das Richtige für uns wäre. Die sexuelle Lust bei Frauen stellt sich erst ein, wenn das Angstzentrum im Gehirn, die Amygdala, ausgeschaltet ist. Die Amygdala bei einer chronischen Multitaskerin wie mir ausknipsen zu wollen, ist allerdings schwierig. Zu viele Gedanken hielten sie ständig am Laufen, wie etwa » Der Abwasch stapelt sich im Spülbecken!«, oder » Kaarina kann jeden Moment aufwachen!«, oder » Oje, jetzt habe ich dies und das und das vergessen!«
    In New York würde es keinen Abwasch geben, keinen Hund, kein Kind, keine E-Mails. Ein Wochenende Auszeit, so meinte die Autorin, sei eines der wirksamsten Aphrodisiaka.
    New York war also doch keine so schlechte Idee. Mark und ich müssten nur darüber reden, was uns im Bett gefiel und was nicht, erklärte mir die Autorin des Ratgebers und gab auch gleich ein paar praktische Sätze vor, um den Einstieg in diese Art von Gespräch zu erleichtern.
    Wusste ich, was ich wollte? Fantasien zu haben fiel mir leicht. Marks Hände etwa, die mich streichelten, die alle möglichen Dinge machten, die Mark nie tat, auch zu unseren besten Zeiten nicht.
    Hatte er ähnliche Wünsche und Bedürfnisse, was mich betraf?
    Ich tippte Mark am Arm.
    » Liebling, denk mal ein paar Monate zurück, als wir noch Sex hatten. Wie hättest du es gerne gehabt? Welche Fantasien hattest du?«
    » Keine Ahnung«, sagte er.
    » Also ich hätte gerne gehabt, dass du mir die Augen verbindest, mich fesselst und mich so heiß machst, dass alle meine Sinne erregt sind.«
    Er sah mich an. » Das willst du?«
    » Ja, will ich. Jetzt du.«
    » Ich weiß nicht.«
    Hatten wir noch nie über Sex gesprochen? Doch bestimmt. Bestimmt hatten wir uns erzählt, was wir mögen und was nicht. Es konnte doch nicht angehen, dass wir jahrelang nur stumm herumprobiert hatten.
    » Überleg doch mal«, sagte ich.
    » Wie viel Zeit gibst du mir für meine Überlegungen?«
    » Bis New York.«
    Ein Mann, der nicht gerade an Erektionsstörungen leidet, so las ich, kann normalerweise immer und überall. Egal, ob seine Frau ihn gerade geärgert hatte oder sonst irgendetwas.
    Wenn eine Frau einen Mann zum Sex animieren will, muss sie nur eins tun: sich ausziehen.
    Wir Frauen sind da ein wenig komplizierter. Es braucht eine Menge mehr als nur einen nackten Mann, um uns anzutörnen. Im Gegenteil: Bei der Vorstellung vom eigenen

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